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Pelzibub

Die Kurzgeschichte des Monats vom Phantastik-Autoren-Netzwerk

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Kategorie: Kurzgeschichten

Die PAN-Kurzgeschichte des Monats Februar stammt aus der Feder von Rainer Wüst und behandelt die Thematik eines "wundersamen Haustiers". Viel Freude beim Lesen!

 „Hier wird es dir gut gehen, mein Freund.“

Brian setzte die Transportbox in das Außengehege des Gartens und öffnete sie. Eine schwarze Stupsnase schob sich hervor, dann ein plüschig weißer Körper. Dieser hübsche Bursche machte echt was her. Hoffentlich würden sich Arabella und Charlotte, die Kaninchendamen, mit ihm vertragen.

Während der Neuzugang zum Wassernapf hoppelte, schüttete Brian das Stroh aus der Transportbox.

„Wat is’n dat?“, ertönte eine Stimme hinter ihm.

„Was glaubst du wohl, was das ist? Natürlich ein tieffliegender grüner Papageienhund“, entgegnete Brian.

Er drehte sich um. Kaum zwei Meter hinter ihm stand Kevin, einer der Jugendlichen hier aus dem therapeutischen Wohngruppenprojekt, das er seit fünf Jahren leitete. Der schlaksige rothaarige Junge starrte ihn verwirrt an.

„Jetzt echt, Brian? Und warum liegt hier überhaupt Stroh?“

Brian verkniff sich eine weitere blöde Antwort. Hätte er gewusst, dass es sich bei dem Fragenden um Kevin handelte, dann hätte er von vornherein auf jeglichen Sarkasmus verzichtet. Er mochte Kevin sehr und wollte sich nicht über ihn lustig machen.

„Nein, natürlich nicht. Das ist Pelzibub, unser neues Kaninchen. Habe es gerade aus der Zoohandlung geholt.“

 

Heute Morgen hatte er auf dem Weg zum Wohngruppenprojekt zufällig entdeckt, dass das ehemalige Zechengebäude jetzt einen Zooladen beherbergte. Allisters wundersame Tierwelt prangte auf einem Schild über der Eingangstür. Wie praktisch! Hier würde er hoffentlich einen Ersatz für ‚Alexander den Großen‘ finden, der vor ein paar Tagen an Altersschwäche verstorben war.

Im Laden fiel ihm sofort der eigenartig süßliche Geruch auf. Rauchfäden waberten aus Duftkegeln. Brian fühlte sich leicht seekrank. Am liebsten hätte er auf dem Absatz kehrtgemacht. Aber er hatte Franzi versprochen, einen neuen Gemahl für die trauernden Witwen Arabella und Charlotte zu finden. Außerdem wollte er seinen Schützlingen vorleben, dass Verantwortung bedeutete, nichts auf die lange Bank zu schieben.

Der Raum schien sich ins Unendliche zu erstrecken. An den Wänden hingen große Ölgemälde mit bizarren Kreaturen. Irre, wie eine Ahnengalerie mit Aliens! Mittendrin ein Bild, worauf nur landschaftliche Tristesse zu sehen war. Kleine Pfade schlängelten sich labyrinthartig zwischen einer Vielzahl von hüft- bis schulterhohen Käfigen hindurch. In einem davon gab es Schlangen, die bei jeder Bewegung die Farbe wechselten. In einem anderen flogen Ratten durch die Luft. Überrascht trat Brian dichter an den Käfig. Nun erkannte er, dass die Tiere auf durchsichtigen Röhren balancierten. Was für eine verrückte optische Täuschung.

Ein Mann glitt mit fließenden Bewegungen zwischen den Käfigen hindurch auf ihn zu. Er wirkte fehl am Platz mit seiner Schiebermütze und den ausladenden Autofahrerhandschuhen. Doch was passte schon hierher? Abrupt blieb er vor Brian stehen.

„Guten Tag, der Herr. Mein Name ist Allister. Sie brauchen ein Kaninchen?“

Woher wusste er das? Hatte Brian vor sich hingemurmelt?

„Warten Sie hier. Ich hole es.“

Er verschwand und tauchte eine Weile später mit einem weißen Kaninchen auf dem Arm wieder auf.

„Das ist Pelzibub. Hab ihn vor ein paar Tagen bekommen.“

Ungefragt packte er Pelzibub in die Transportbox. Alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen. Aber als Brian im Wagen zufällig auf die Uhr schaute, stellte er überrascht fest, dass keine fünf Minuten vergangen waren. Erst jetzt fragte er sich, warum er reglos wie ein Baum dagestanden hatte, ohne etwas zu sagen. Rückblickend kam er sich vor wie ein Schlafwandler. Als hätte Allister ihn hypnotisiert oder .... So ein Blödsinn! Wozu hätte er irgendwas erwidern sollen? Schließlich wollte er das Kaninchen ja haben.

 

„Nee, wat is dat süß, dat Pelzibub“, riss Kevins Stimme Brian aus seinen Gedanken.

Brian schmunzelte. Kevins liebevoll-unbeholfene Art rührte ihn jedes Mal aufs Neue.

„Kevin, quatsch nicht so kariert. Hol lieber die anderen, dann können wir Pelzibub in seinem neuen Zuhause willkommen heißen.“

 

„Hey Brian, wo ist das heiße Playboy-Bunny?“, schnodderte Eve mit ihrer frechen Berliner Schnauze. Schwungvoll schmiss sie ihre roten langen Locken zur Seite, sodass eine Vielzahl an Sommersprossen zum Vorschein kam.

„Lass die dummen Sprüche, Eve. Wir haben einen Neuzugang zu feiern. Pelzibub.“

Brian zeigte auf das plüschige Fellknäuel.

Marcel zappelte unruhig vor dem Käfig auf und ab. Lautstark zog er seine Nase hoch und erklärte: „Geiles Vieh! Noch dazu mit Minibärtchen. Da hat wohl ein Schneehase …“, Marcel machte eine bedeutungsvolle Pause, „eine schwarzen Line gezogen.“

„Ist der wunderschön!“, rief Franzi und rückte die Hornbrille auf ihrer spitzen Nase zurecht. „Er hat so einen tiefgründigen Blick. Kann ich ihn auf den Arm nehmen?“

„Noch nicht“, antwortete Brian. „Erst muss er sich an die neue Umgebung gewöhnen. Erinnere dich, wie du hier ins Projekt gekommen bist. Du wolltest auch erst mal für dich sein.“

„Ich fühle, dass er voller Güte und Liebe ist. Die Seele eines großen Weisen steckt in ihm.“ Franzi strich ihr pinkfarbenes Shirt zurecht und strahlte Brian verträumt an. „Also hatte mein Horoskop heute mal wieder recht. Da stand: ‚Nutze den heutigen Tag für dich und triff neue Freunde‘. Pelzibub wird mein neuer Freund.“

Diese Sprüche waren so austauschbar. Aber Franzi klebte an diesen Zeilen wie eine Fliege am Honig. Allerdings halfen die kleinen banalen Alltagsweisheiten ihr stets über ihre depressiven Phasen hinweg.

„Eher die Seele eines großen Weißen mit schwarzem Bärtchen.“ Marcel grinste hämisch.

Eve knuffte ihn in die Seite und grölte: „Adolf!“

„Er ist wieder da!“, rief nun sogar Harald mit verstellter sonorer Stimme und rollendem R.

Verrückt, dass ein neues Kaninchen ihn so sehr auftauen ließ. Normalerweise blödelte Harald nie mit den anderen herum. Wenn er ansonsten etwas sagte, war es immer eine Punktlandung.

Nichtsdestotrotz sollten die Jugendlichen wissen, dass diese Art von Humor hier fehl am Platz war.

„Das Tier heißt Pelzibub. Mit so einem ernsten Thema macht man keine Scherze.“

Dabei unterdrückte Brian ein Schmunzeln. Insgeheim freute er sich darauf, später mit Eugen über den Führer im Hasenpelz als Variation zum Wolf im Schafsfell zu witzeln. Diesen besonderen Humor genossen sie, sobald sie unter sich waren. Gut, dass Marlene, seine Kollegin, noch Urlaub hatte. Die fand solche Albereien über Nazis tatsächlich geschmacklos.

 

Spät in der Nacht stand Brian auf der Treppe vor dem Haus und zog an einer Zigarette. So viel hatte er lange nicht mehr gelacht wie heute mit Eugen. Nur mit ihm konnte er so herrlich ausgelassen sein. Ein gemeinsames Leben mit Eugen wäre ein Traum. Hand in Hand einkaufen gehen, morgens kuschelnd wach werden, nächtelang durchquatschen, einander das Lieblingsessen kochen, Kissenschlachten machen … Ob Eugen genauso empfand wie er, Brian? Immerhin hatte er kürzlich erzählt, dass er in Köln beim Christopher Street Day gewesen war. Sollte das eine Anspielung sein?

Nur zu gern würde Brian den charmanten Therapeuten mit dem hinreißenden Lächeln auf einen Kaffee einladen. Dann wären sie endlich ungestört, ohne dass wie hier im Wohnprojekt ständig einer der Jugendlichen um die Ecke kam. Aber damit würde er sich outen. Und wenn Eugen nicht schwul war? Dann hätte Brian sich bestenfalls blamiert. Schlimmstenfalls wäre sein Ruf als Pädagoge hin. Eine Katastrophe!

Er schnippte seine Zigarette in Richtung Gehege. Zwei Glühwürmchen stiegen aus dem Gras empor. Seltsam, dass es im August noch Glühwürmchen gab.

 

***

 

„… und das ist unser neuer Hase Adolf … äh, Pelzibub.“

Harald wollte den Racker gerade auf den Arm nehmen und seiner Cousine Nadine zeigen. Doch der hoppelte davon. Franzi stand ebenfalls am Gehege. Juchzend kam sie auf Nadine zu, fiel ihr in die Arme und drückte sie fest an sich. Küsschen links, Küsschen rechts. Nadine wäre für sie ein Glücksbärchi, hatte sie vor Monaten betont. Das war es, was Brian so an Franzi mochte. Sie war voller überschwänglicher Liebe. Dem konnte sich keiner entziehen. Nicht einmal Harald, der mittlerweile morgens sein Tageshoroskop von Franzi hören wollte. Bevor er ins Wohnprojekt gekommen war, war er sehr aggressiv gewesen. Fünf Monate Knast hatte er als Strafe für eine wüste Schlägerei erhalten. Inzwischen war er in dem Projekt so etwas wie ein großer Bruder für die Mädchen geworden und für die Jungs der verlässliche gute Kumpel, auf den man jederzeit zählen konnte.

Harald tat es gut, dass Nadine ihn stetig besuchte. Sie gab ihm den nötigen Halt.

„Nein, was ist der niedlich.“

Ohne eine Reaktion abzuwarten, kletterte Nadine über den niedrigen Zaun zu Pelzibub, der an einer Karotte mümmelte. Franzi holte sich unterdessen Arabella und kraulte ihr Ohr. Sie war vernarrt in diesen Hasen. Pelzibub ließ sein Hinterteil auf Nadines Fuß sacken. Sanft strich Nadine dem weißen Wuschel über den Rücken.

„Deine Seele hat Pelzibub gerufen. Ihr habt eine tiefe erdige Verbindung. Jetzt seid ihr Seelenverwandte, die nicht einmal der Tod trennen kann“, erklärte Franzi begeistert.

Noch bevor Nadine antworten konnte, warf Harald ein: „Komm mit, ich muss dir auch noch im Stall das neue Kalb zeigen“

Er hätte die beiden ruhig ein wenig quatschen lassen können, fand Brian. Es würde Franzi guttun, mit einem gleichaltrigen Mädel abzuhängen. Nadine war eine gute Zuhörerin und das brauchte Franzi. Als sie vor zwei Jahren in die Gruppe kam, war sie ein Häufchen Elend gewesen. Von ihrem Vater misshandelt und ihrer Mutter im Stich gelassen.

Franzi drehte sich zu Brian. „Wer ist heute in der Küche?“

„Kevin“, antwortete Brian.

„Dann geh ich besser helfen.“

Sie küsste das Köpfchen von Arabella und ging zum Haus.

Brian lächelte vergnügt. So war Franzi. Wie bei den Pfadfindern. ‚Jeden Tag eine gute Tat‘. Bei ihr hatten die zu Therapiezwecken angeschafften Kaninchen beste Wirkung gezeigt. Insbesondere Arabella gab ihr neue Lebensfreude und spendete ihr Trost, wenn sie wieder in einer schlimmen Depression war.

 

***

 

 

„Lass noch ein wenig Salat für unser Mittagessen übrig, Franzi. Die Kaninchen haben genug.“

Brian grinste leicht gequält.

Harald stand etwas abseits und lehnte an der Hauswand. Wie würde er den Tod von Nadine verkraften? Seine Cousine war gestern Abend die Kellertreppe hinuntergestürzt, nur wenige Stunden nach ihrem Besuch hier im Wohnprojekt. Grauenhaft. Mitten in eine Sense, die ihr die Halsschlagader durchtrennte. Haralds Tante hatte angerufen und alles erzählt. Solche Telefonate waren für Brian die schlimmsten. Wie hätte er sie trösten können? Das eigene Kind. Egal, wie gut geschult er als Sozialpädagoge auch war, eine solche Situation war jedes Mal einzigartig. Bei den weiteren Details konnte Brian der Tante nur schwerlich folgen, da sie immer wieder in Tränen ausbrach. Einzelne Wortfetzen wie Blut, Sense oder Finger blieben ihm in Erinnerung.

Es schmerzte Brian, Harald so zu sehen. Der Große wirkte jetzt eher wie ein kleiner Junge. Hilflos, ängstlich und alleingelassen. Brian schluckte, dann ging er zu Harald und legte einen Arm um seine Schultern. Wortlos lehnte Harald sich an ihn.

„Pelzibub, du passt jetzt auf die Seele von Nadine auf. Sie fehlt mir sehr.“ Franzi hatte inzwischen den Salatkopf beiseitegelegt und hielt Pelzibub im Arm. Sie kraulte ihm das Bäuchlein und flüsterte: „Morgen werde ich den Mann meiner Träume wiedersehen. Der ist total süß. Sein Bärtchen kitzelt immer wie deines, wenn er mich küsst.“

Hatte er das gerade richtig verstanden? Franzi hatte einen Freund, den sie treffen wollte? Sollte er sie darauf ansprechen? Wer weiß, was für einen Kerl sie sich angelacht hatte! Er könnte sie ausnutzen. Vielleicht war er ein Typ wie ihr Vater? Oder übertrieb Brian gerade? Ja, vielleicht war es besser, erst mal abzuwarten, wie die Romanze sich weiterentwickelte. Momentan schien Franzis Liebster ja nur Glücksgefühle bei ihr auszulösen.

Genau wie bei ihm Eugen. Bei seinem nächsten Termin hier im Projekt würde Brian ihn endlich fragen, ob er mit ihm einen Kaffee trinken wollte. Fürs Erste. War doch nur ein Kaffee! Brian wäre so gern das Zuckerstück in Eugens Kaffee ...

 

***

 

„Du hast zwei Tage bei deiner Schwester. Ich wünsch dir eine schöne Zeit.“

Brian schaute Franzi aus dem Autofenster an. Er hatte sie vor der Haustür von Martina, ihrer Schwester, abgesetzt. Die beiden verstanden sich bestens und schmiedeten gemeinsame Zukunftspläne. Ein Café wollten sie eröffnen. Martina hatte sogar schon eine passende Location. Franzi kniete sich auch voll rein und belegte extra einen freiwilligen Kurs für BWL in der Schule. So fleißig hatte er sie zuvor nicht gekannt. Brian war total stolz auf sie. Was für ein Unterschied zu dem resignierten, depressiven Mädchen, das Franzi noch vor zwei Jahren bei ihrer Ankunft im Projekt gewesen war!

„Wird schon. Haben ja immer viel zu quatschen und vielleicht …“, Franzi stockte, „naja, vielleicht gehen wir noch shoppen.“

Shoppen? Das war doch eine plumpe Ausrede! Eigentlich hasste Franzi Einkaufstouren. Wollte sie damit eine Reaktion von ihm provozieren? Hatte sie etwas auf dem Herzen, worüber sie reden wollte?

„Können wir endlich fahren? Ich hab Hunger“, nölte Marcel vom Beifahrersitz. Er sah blass aus. Brian hatte ihn mitgenommen, da für ihn wieder ein Termin beim Kardiologen anstand.

Die Drogen waren schuld an seinem Gesundheitszustand. Der intelligente, blondgelockte Sechzehnjährige war ein Paradebeispiel für Wohlstandsverwahrlosung. Wie aus dem Lehrbuch. Seine Eltern kannten ihren Jungen gar nicht. Wenn er Hilfe brauchte, bekam er stattdessen Geld. Die hätten ihn sogar damit gefüttert, wenn das ginge. Kein Wunder, dass er irgendwann zu Drogen griff. Nach und nach machte sein Körper schlapp. Jetzt war sein Herz kraftlos. Würde man eine Glühbirne mit seinem Herzen verbinden, dann würde sie flackern, so wenig Energie hatte seine Pumpe. Brian fieberte immer mit, wenn Marcel einen Arzttermin hatte. Ob das Ergebnis der Untersuchung diesmal besser wäre?

 

***

 

Weiß wie die Wand saß Kevin am Frühstückstisch im Gemeinschaftsraum. Sein Blick war leer und ausdruckslos. Er stützte seine Arme auf den Tisch und hielt seinen Kopf zwischen den Händen. Er schluchzte und Tränen liefen über sein Gesicht.

Es hat ihn wirklich hart getroffen. So todunglücklich hatte Brian Kevin lange nicht mehr erlebt. War er, Brian, schuld? Hätte er etwas sagen sollen?

Weiter hinten saßen Harald und Eve. Sie tuschelten. Einzelne Gesprächsfetzen drangen an Brians Ohr. „Nach dem Frühstück … Adolf … verschwinden.“

Brian konnte sich keinen Reim daraus machen. Aber so verschwörerisch, wie die beiden sich verhielten, verhieß es nichts Gutes. Sie würden doch nichts mit Pelzibub anstellen? Der konnte wirklich nichts für Franzis Selbstmord.

Sowohl Martina als auch die Polizei hatten ihn benachrichtigt, dass Franzi vor einen Zug gesprungen war. Aus Liebeskummer. Ihr Freund hatte sie abserviert. Er war verheiratet gewesen und hatte sie wohl nur als netten Zeitvertreib angesehen. Was für ein Scheißtyp!

Vor dem Frühstück hatte Brian es den Jugendlichen erzählt. Allerdings hatte er ein Detail verschwiegen: Franzi würde nicht einmal komplett beerdigt werden können. Ein Finger konnte laut Polizei nicht gefunden werden.

„Ist alles okay bei euch?“

 „Natürlich! Warum fragst du?“ Eves Stimme klang übersüßlich.

Harald hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Er lächelte wie der Joker bei Batman. Die Stimmung im Raum war angespannt. Selbst Kevins Schluchzen stockte. Das Tellerklappern glich der Musik bei einem Western-Duell. Die Luft vibrierte förmlich. Brians Nackenhaare sträubten sich. Er kam sich vor wie damals, als er nachts eine Reifenpanne im Nirgendwo hatte. Dreimal fuhr der gleiche Wagen sehr langsam an ihm vorbei. Beim dritten Mal hielt er gut hundert Meter von ihm entfernt. Ein lauter Knall und dann preschte der Wagen davon.

Jetzt wartete Brian auf diesen Knall.

Doch nichts dergleichen geschah.

Eve stand auf, legte den Kopf ein wenig zur Seite und flüsterte: „Wir gehen die Kaninchen füttern.“

Harald schloss sich Eve an.

Brian schaute zu Marlene, seiner Kollegin. Sie würde schon aufpassen, dass die beiden Pelzibub nichts antaten.

Die leisen Schluchzgeräusche holten Brian zurück aus seinen Gedanken. Er ging zu Kevin und setzte sich neben ihn.

Kevin schaute auf.

„Franzi würde jetzt über ihr Horoskop reden. Ich vermisse das.“

Brian auch. Sie würde ebenfalls über autofreie Städte, saubere Luft, friedlichen Umgang mit allen Kulturen und Kaninchen schwadronieren. So sollte die Welt in ihren Augen sein. Warum hatte er vorher nicht mit ihr über diesen Mistkerl von Freund gesprochen? Er hätte es wissen können, nein, müssen!

Kevin schluchzte und klammerte sich fest an Brian.

 

***

 

„Gibst du mir bitte die Milch?“, fragte Marlene.

Brian reichte ihr wortlos die Packung. Ihm war, als seien seine Gedanken in Watte eingebettet. Dumpf erklang ein leises Kratzen von einem Messer auf einem Teller am Nachbartisch. Normalerweise schwatzten Betreuer und Jugendliche im Gemeinschaftsraum wild durcheinander. Doch in den letzten zehn Tagen war aus Ausgelassenheit verhaltenes Gemurmel geworden.

Eve schaute mit leerem Blick in die Ferne, während Harald auf sein Brötchen starrte, als wolle er es hypnotisieren. Auch Marcel und Kevin ließen sich nicht mehr zu einem Klamauk hinreißen. Es hatte  den Anschein, dass sich nur Zombies in diesem Raum befanden.

Hatte Pelzibub sie alle verhext? Seit Tagen machten alle Jugendlichen einen großen Bogen um das Tier, sodass Brian oder Marlene ihn fütterten. Anfassen wollten sie ihn auch nicht. War Pelzibub ein böses Omen? Brachte er Unglück über das Wohnprojekt? Aber nein, das war Unsinn! Dann wären ja alle tot, nicht nur Franzi und eine Besucherin.

Marcel packte seinen Teller und schlich wie ein Schlafwandler in Richtung Küche.

„Kann irgendwer die Kaninchen füttern?“, fragte Brian. Der Knoten musste doch einmal platzen. So konnte es nicht weitergehen. Dieses Misstrauen, diese Angst. Alles wegen einem Kaninchen.

Keiner rührte sich.

„Okay, ich geh selbst.“

Brian stand auf, klaubte ein paar Salatblätter aus der Küche und lief in den Garten. Vor dem Gehege zupfte er den Salat klein und wollte gerade die Blätter in die Futterschüssel geben - doch was war das? Warum lag Arabella wie tot da?

Dann sah er sie. Drei kleine Neugeborene kuschelten bei ihr. Pelzibub schnüffelte an ihrer Nase.

„Kommt alle raus!“, rief Brian durch die offene Tür ins Haus, „es gibt tolle Neuigkeiten.“

Stühle scharrten über den Steinfußboden des Gemeinschaftsraumes, dann trabten die Jugendlichen an, gefolgt von Marlene.

„Wie goldig, Arabella hat Nachwuchs bekommen.“ Marlene strahlte mit entrücktem Gesichtsausdruck und gickerte. Da war er, der Welpen-Effekt.

„Die kleinen nackten Würmchen brauchen erst mal Ruhe“, betonte Brian.

Eve zog einen gekünstelten Schmollmund. Sie sah aus wie ein Clown ohne Schminke. Schön, dass sie ihre kindliche Seite zeigte.

Marcel und Kevin standen Arm in Arm und breit grinsend am Gehege. Sähen sie noch zuckriger aus, bekämen alle in ihrer Nähe Karies. Endlich wieder glückliche Gesichter. Das tat wirklich gut.

Kevin fragte: „Ist Adolf der Vater?“

„Na klar. Hier gibt es doch nur einen Kaninchenbock“, antwortete Brian.

Dachte Kevin etwa, der  Heilige Geist hätte bei Arabella für eine unbefleckte Empfängnis gesorgt? Manchmal war er echt begriffsstutzig.

Brian drehte sich grinsend um. Dann stutzte er, als er in die Gesichter von Marcel und Kevin blickte. Wow. Das ging jetzt aber schnell. Erst Sonne, dann Regen.

Marcel hauchte: „Noch mehr Teufel.“

„Quatsch, das sind niedliche kleine Babys.“

Marlene schritt auf die Kleinen zu. Pelzibub umrundete seinen Nachwuchs und setzte sich davor, als wolle er seine Jungen beschützen.

Marlene blieb abrupt stehen. Nervös nestelte sie an ihren Fingern. Reihte sie sich jetzt auch in die Adolf-Verschwörer-Gruppe ein?

Pelzibub hoppelte auf sie zu, woraufhin Marlene zurückwich und murmelte: „In ein paar Tagen können wir die Kleinen bestimmt streicheln. Geben wir ihnen noch ein wenig Zeit. Lasst uns reingehen.“

***

In der Küche lief noch leise die Spülmaschine, sonst war es ruhig an diesem Abend. Brian saß an dem kleinen Ecktisch, während Eugen auf und ab tigerte.

 „Die Jugendlichen fürchten sich vor Pelzibub. Jetzt hat sich sogar Marlene von der Hysterie anstecken lassen“, erklärte Brian. „Wie soll ich mit den Angsthasen umgehen? Die Kaninchen sollen Verantwortungsbewusstsein und soziale Kompetenz fördern und keine unbegründete Angst bei ihnen auslösen.“

„Wir müssen diese Furcht ernst nehmen. Aber eine rationale Erklärung bringt in diesem Fall nichts. Sie haben sich in eine imaginäre Angst hineingesteigert. Jetzt hat sich in ihnen die Vorstellung manifestiert, dass Pelzibub gefährlich ist. Wie wärs mit einer Konfrontationstherapie? Lass sie doch zum Gehege kommen und abwechselnd Pelzibub streicheln. Das ist eine positive Bestärkung, dass ihnen dadurch nichts passiert.“

Was für ein Mann. Intelligent und schön zugleich. Eine echte Sahneschnitte.

„So werde ich es machen. Gleich morgen.“

Eugen zwinkerte Brian zu.

„Kannst mir ja erzählen, wie es ausgegangen ist.“

Brian atmete tief ein. Das war seine Chance. Er musste Eugen jetzt fragen, bevor ihn der Mut wieder verließ.

„Wie wäre es übermorgen bei einem Kaffee?“

Brian schluckte verlegen.

Während Eugen an Brian vorbeilief, strich er ihm sanft über den Rücken. Ein wohliges Gefühl durchzog Brian. Gänsehaut zeichnete sich auf seinen Unterarmen ab.

„Ich hole dich nach dem Dienst ab. Dann fahren wir zu mir, okay?“

Brian schlug das Herz bis zum Hals. Natürlich war das okay.

 

***

 

 

„Du bist ein feiger Hosentrompeter“, raunzte Marcel Kevin an.

„Selber!“, konterte Kevin. Dabei tänzelte er von dem einem auf das andere Bein, als wäre seine Blase voller als der Halterner Stausee.

Alle hatten sich auf Brians Geheiß vor dem Gehege versammelt. Die Luft knisterte vor Anspannung. Brian war zumute, als müsse gleich ein tosendes Gewitter losbrechen.

„Nun macht kein großes Gehampel, ihr beiden.“ Es fiel Brian schwer, seinen gewohnten saloppen Tonfall beizubehalten. „Auch Pelzibub hat ein wenig Zuneigung verdient.“

Marcel bewegte sich behutsam auf die Kaninchen zu. Vorsichtig kniete er sich vor die Jungtiere und streichelte diese mit einem Finger. Pelzibub lag reglos neben seiner Brut, die Augen weit geöffnet.

„Mach schon!“, rief Kevin. „Du musst Adolf streicheln.“

Marcel blickte sich ängstlich um.

Er würde doch jetzt nicht schlappmachen?

Fast in Zeitlupe bewegte er seine Hand auf Pelzibub zu. Der hielt still, legte sich sogar auf die Seite und präsentierte seinen Bauch.

Marcel kraulte Pelzibub. Einmal, zweimal, dann ließ er plötzlich von ihm ab.

„So. Machs nach.“

Kevin schüttelte aber nur den Kopf. „Heute nicht, vielleicht morgen.“

Eve baute sich kokett vor ihm auf. „Kleiner Schisser.“

Harald hielt dagegen: „Lass ihn in Ruhe. Wir haben doch alle Angst. Du genauso.“

Eve drehte sich verärgert um und stürmte ins Haus.

So hatte sich Brian den Therapie-Hergang nicht vorgestellt. Mal schauen, was Eugen davon hielt, wenn sie sich trafen.

Marcel kletterte derweil über den kleinen Zaun und wischte sich die Hand an seiner Hose ab.

 

***

 

„Brian, wach auf! Marcel ist …“

Kevin rüttelte völlig außer sich an Brian.

Schlaftrunken rieb Brian sich die Augen. Unruhig hampelte Kevin vor ihm auf und ab. Dabei zerrte er weiter an Brian. Es musste etwas Ernstes sein. Kevin würde ihn nicht nachts um drei Uhr ohne Grund wecken. So panisch hatte Brian ihn lange nicht mehr erlebt.

Brian schlüpfte in Hose und Pulli, während Kevin stammelte: „Marcel zittert und stöhnt. Stirbt er jetzt auch?“

Beide rannten so schnell sie konnten in Marcels Zimmer.

Dieser wälzte sich in seinem Bett hin und her, bäumte sich auf und krallte seine Hände ins Bettlaken. Verdammt!

Eve kauerte in einer Ecke und kaute an ihren Fingernägeln.

„Einen Notarzt!“, raunzte Brian Marlene an, die mit einem Handy in der Hand, nervös auf und ab lief.

„Schon geschehen. Der ist unterwegs.“

Marcel verdrehte die Augen, stöhnte zombieartig und fiel dann plötzlich in sich zusammen.

„Den Defi!“, schrie Marlene. Sie setzte sich auf Marcels Oberkörper, verschränkte die Hände und presste rhythmisch auf seinen Brustkorb. Panisch hetzte Brian in die Küche, um den Defi zu holen.

Wieder in Marcels Zimmer angekommen, drängte er sich an Harald und Kevin vorbei.

„Weg!“, rief Brian, schaltete den Defibrillator an und klebte die Elektrodenpflaster auf Marcels Brustkorb. Die digitale Anzeige vom Defi zeigte Kammerflimmern. Brian drückte die mit einem Blitzsymbol gekennzeichnete Schocktaste. Ein Stromstoß durchzuckte Marcels Köper. Erfolglos.

Brian versuchte es erneut. Marcel durfte nicht sterben. Er war doch erst beim Doc gewesen. Es sah alles viel besser aus. Die neuen Medikamente hätten gut angeschlagen.

Immer noch keine Reaktion. Es funktionierte nicht.

Marlene schob ihn zur Seite, setzte sich erneut auf Marcel und drückte ihre Handflächen auf seinen Brustkorb.

„Adolf“, raunte Harald.

Brian brüllte: „Alle raus hier!“

Die machten ihn noch ganz kirre mit ihrer Adolf-Hysterie. Außerdem, dieses Szenario sollten sie sowieso nicht mit ansehen.

Eve, der Tränen die Wangen hinunterliefen, nahm Kevin an die Hand und zog ihn aus dem Raum. Beim Hinausgehen boxte Harald wutentbrannt gegen den Türrahmen und fluchte: „Dieses Mistvieh bringt uns alle um!“

Sanitäter und Notarzt trafen ein. Auf der fahrbaren Trage lag ein Arztkoffer. Der Arzt gab Anweisungen, worauf einer der Sanitäter die Herzdruckmassage fortsetzte, während der andere Marcel eine Spritze gab.

Marcel röchelte, klappte weg, bäumte sich dann erneut auf.

War das ein Herzinfarkt nach einem großen Schock? Womöglich, weil er Pelzibub gestreichelt hatte? War er, Brian, schuld, weil er die Konfrontationstherapie mit ihm gemacht hatte?

Marcel wurde in den Krankenwagen verfrachtet. Brian rief Marlene noch zu: „Ich fahr mit ins Krankenhaus!“

 

***

 

Brians Gedanken schwirrten, während er seinen Wagen in Richtung von Allisters wundersamer Tierwelt lenkte. Marcel war in der Nacht an einem Herzinfarkt verstorben. Vorhin hatte der Pathologe angerufen und gefragt, wieso ein Finger fehle. Verrückt! Genau wie bei Nadine und Franzi. Nur, dass es bei Marcel wirklich keine Erklärung dafür gab.

Schließlich betrat Brian den Zooladen und stellte die Box mit Pelzibub auf die Theke. „Würden sie bitte dieses Kaninchen zurücknehmen?“

Allister fragte neugierig: „Was ist denn mit Pelzibub?“

„Er ist …“ Brian war die ganze Aktion peinlich. Die Todesfälle hatten doch nichts mit Pelzibub zu tun.

„Was hat denn der kleine Racker angestellt? Die Tischdecken angefressen oder in die Küche geköttelt?“

Allister zog sich Handschuhe an und hob Pelzibub aus der Box auf die Theke.

„Nein, er passt nicht in unser Wohnprojekt.“, stammelte Brian.

Das war so blöd. Diese Ausrede würde Brian selbst nicht glauben.

Pelzibub schnüffelte an der alten Registrierkasse.

Allister zuckte gelangweilt mit den Schultern.

„Okay. Ausnahmsweise nehme ich ihn zurück. Der passt wohl auch besser zu Privatleuten. Der Vorbesitzer hatte auch schon Probleme mit ihm. Ein seltsamer Typ mit Kutte und Sense.“

„Der hatte eine Sense dabei?“

„War schon komisch, aber die musste er draußen vor der Tür lassen. So gefährliche Gegenstände dulde ich nicht in meinem Zooladen.“

Brian war irritiert und streichelte gedankenversunken Pelzibub über den Rücken.

„Und warum wollte er das Kaninchen nicht mehr haben?“

Allister erklärte: „Pelzibub störte ihn wohl bei seiner Arbeit. Er wäre angeblich vorwitzig geworden, hätte sich an seine Kunden rangemacht und ihm dadurch viel Mühe verursacht. Das liegt bei Pelzibub wohl in den Genen. Er faselte auch noch davon, dass keiner Pelzibub streicheln sollte. Sonst würde irgendwas Schlimmes passieren oder so.“

Erschrocken zog Brian die Hand zurück.

Noch ehe er einen klaren Gedanken fassen konnte, schlängelte Allister mit Pelzibub auf dem Arm in Richtung eines alten Gemäldes. Es zeigte eine Wiesenlandschaft mit einem blühenden Apfelbaum.

Verwirrt starrte Brian Allister hinterher. Er sah, wie dieser Pelzibub an das Gemälde hielt. Im nächsten Moment tauchte das Kaninchen in die Landschaft ein und hoppelte über die Wiese, bis es hinter dem Apfelbaum verschwand. Eine Blüte löste sich von dem Baum und fiel langsam aus dem Gemälde auf den Boden des Zooladens.

Ein Schmerz durchzuckte Brian. Entsetzt schaute er, wie sich ein Riss in seinem rechten Zeigefinger auftat. War das der Anfang vom Ende? Würde ihm noch genug Zeit bleiben, um die anderen vor den Jungtieren zu warnen? Sie waren die Brut  dieses Höllentiers. Und auch Eugen würde heute ins Projekt zu den verfluchten Kaninchen kommen, um ihn abzuholen. Verdammt!

 

Über den Autor

Rainer Wüst wurde 1965 in Schorndorf geboren. Er lebt jetzt seit vielen Jahrzehnten im Ruhrpott. In jungen Jahren erlernte er die „schwarze Kunst“, wurde im Wasser eines Brunnens gegautscht und durfte fortan als Schriftsetzer arbeiten. Diesem Familienfluch entkam er ebensowenig wie sein Vater, Onkel, Großvater und Urgroßvater. Jahrzehntelang verfeinerte er sein Können in Verlagen, Werbeagenturen, Litho-Anstalten und Druckereien. Den respektvollen, liebevollen Umgang mit eigens gestalteten Büchern hat er immer sehr genossen. Heute ist er selbstständiger Mediengestalter.

2007 brachte ihn die Freude an Büchern dazu, auch selbst Geschichten zu Papier zu bringen. Im Laufe der Zeit entstanden so unzählige Geschichten und zwei Herausgeberschaften. Die Anthologie Das geheime Sanatorium, die er zusammen mit Nadine Muriel herausgegeben hat, wurde 2022 mit dem 3. Platz beim Vincent Preis ausgezeichnet.

Schreiben ist bis heute sein Leibgericht. Die Vorspeise bilden die verrückten Ideen mit den ausgearbeiteten Plots. Im Hauptgang wird nächtelanges Schreiben mit zermürbendem Überarbeiten aufgetischt. Als Nachtisch wird durch das Lektorat der Text verfeinert. Den Abschluss bietet ein guter Tropfen „Lesen aus dem eigenen Buch“. Um die Vortragsart seiner Texte zu verbessern, hat Rainer Wüst 2010 mit Poetry-Slam begonnen. Seitdem stellt er sich immer wieder auf eine Slambühne. Allerdings slamt er nicht nur, sondern moderiert und organisiert mehrere Poetry-Slams, aktuell den kultigen Weidaer KlosterSlam, den er 2011 zum Leben erweckte.

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