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Once Upon a Time – Staffel 5

Retterin auf Abwegen

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Kategorie: Filme

Das Ende der vierten Staffel von Once Upon a Time ließ uns mit einem phänomenalen Cliffhanger zurück: Nachdem sich die Dunkelheit von Rumpelstilzchen getrennt hatte und kurz davor war, Regina zu vernichten, sprang Emma Swan – Retterin mit nicht therapierbarem Heldenkomplex – dazwischen und band die Dunkelheit zurück an den Dolch, der nun ihren Namen trägt. Dadurch stellt sich in der fünften Staffel folgendes Dilemma: Wie böse kann das Gute werden? Wie schwarz das Weiße? Wird Emma ein noch schlimmerer Bösewicht als Rumpelstilzchen vor ihr – schließlich besitzt sie das Herz mit dem größten Potential für Dunkelheit. Und natürlich die wichtigste Frage von allen: Kann die Serie dieser Steilvorlage gerecht werden?

Schwarzer Schwan

Die erste Hälfte der im altbewährten Muster zweigeteilten Staffel schließt nahtlos an das vierte Staffelfinale an. Emma Swan verschwindet mit der Dunkelheit, zurück bleibt nur ihr Dolch. Während die Storybrooke-Crew verzweifelt nach ihr sucht, findet sie sich als neue Dunkle im Zauberwald wieder. Dort wird Emma von einer Vision von Rumpelstilzchen heamp-img layout="responsive" height="1" width="1"esucht, die versucht, ihr die Dunkelheit schmackhaft zu machen. In Storybrooke erfahren die Retter derweil recht bald, dass nur Merlin – ja, der aus der Artussage – helfen kann, Emma von der Dunkelheit zu befreien. Dieser befindet sich allerdings eine Dimension um die Ecke, in Camelot. Mitsamt einem Tornado, einem Haufen Zwerge und Granny’s Diner eilen unsere Helden kurzerhand in den Zauberwald. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass Regina für so etwas in Staffel 1 noch das Herz dessen, was sie am meisten liebt, opfern musste.

Recht schnell findet der Rettungstrupp Emma, bewahrt sie vor einer ersten dunklen Tat und gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Camelot – bis plötzlich alle wieder in Storybrooke zu sich kommen. Ohne Erinnerungen an die vergangenen sechs Wochen. Und ohne eine Retterin. Die ist nämlich vollständig der Dunkelheit verfallen und sinnt auf Rache. Die restliche Staffelhälfte verfolgt nun parallel die aktuellen Geschehnisse und die Rückblenden zu den Ereignissen in Camelot, auffällig ähnlich wie schon in Staffel 1 und 3.

Doch nicht so schwarzer Schwan  

Leider entpuppt sich der schwarze Schwan als Bösewicht recht schnell als Schall und Rauch, weder Morrisons Schauspiel noch Emmas Dasein als Dunkle können wirklich überzeugen. Zurück bleibt man mit dem faden Beigeschmack verschenkter Möglichkeiten, wenig interessanter Nebenhandlungen (Merida) und einer völlig abstrusen Auflösung, die alle vergangenen Plotlöcher gehörig in den Schatten stellt.

Interessant ist die Hintergrundgeschichte des Dolches und der Ursprung der „Dunklen“. Hier kommt auch der spannendste neue Charakter der Staffel ins Spiel, Merlin – dem leider zu wenig Bildschirmzeit geschenkt wird. In typischer Once-Manier wird natürlich der Sage um Excalibur und die Tafelrunde ein Neuanstrich verpasst, doch auch dieser Spaß wird gedämmt, da nicht alle Plotstränge zu Ende geführt werden.

Bedauerlicherweise fokussiert sich die Serie weiterhin zu sehr auf romantische Irrungen und Wirrungen und stellt sich dabei unnötig selbst ein Bein. Es macht einfach keinen Spaß zuzusehen, wie eine anfangs unabhängige, starke Persönlichkeit wie Emma Swan zusehends sich selbst und sogar ihren eigenen Sohn für ihre Liebesgeschichte zurückstellt. Zumal es die Serie nach dem Robin-Marian-Zelena-Debakel der letzten Staffel auch weiterhin versäumt, gesunde Beziehungen zu schreiben. Ganz besonderes Augenmerk sollte hierbei neben Emma und Hook auch auf Artus und Guinevere gelegt werden. Für eine Show, die gerade junges Publikum anzieht, geht die Serie viel zu leichtfertig mit fehlendem Einverständnis um. Ein Problem, das sich leider über alle Staffeln zieht. 

Zur Hölle mit allen

Nach einer enttäuschenden ersten Hälfte widmet sich der zweite Staffelteil der Unterwelt, denn ein Teil des Heldenteams ging über den Jordan – pardon, den Styx – und soll nun zurückgeholt werden. Und getreu dem Motto „Nach mir das Plotloch“ wird noch ein weiterer Once Upon a Time-Grundsatz gebrochen: Keine Magie kann Tote zurückbringen. Außer natürlich man braucht neue Ideen.

Und so begibt sich das Storybrooke-Team hinab in die Unterwelt, die von Hades regiert wird und aussieht wie Storybrooke – nur in Rot. Die Seelen, die hier verweilen, befinden sich in einer Art Limbo, da sie einige Dinge noch nicht vollendet haben. Eine vielversprechende Grundlage also, um Verstorbene wiederzutreffen. Und tatsächlich erscheinen so einige vertraute Charaktere wie zum Beispiel Cruella, Cora, Peter Pan und Neal.  

Hades spielt natürlich sein eigenes Spiel und ihm missfällt – verständlicherweise, das würde jedem Gott der Unterwelt so gehen –, dass das weltfremde Heldenteam damit beginnt, Seelen zu retten, die eigentlich ihm gehören. Rumpelstilzchen, der ja der Dunkelheit beraubt wurde und in der ersten Staffelhälfte eine Identitätskrise durchlebte (Motto: Feigling oder Held, was kann ich besser?), offenbart derweil wieder einmal mehr, dass er nicht der ideale Ehemann ist, und verwirkt mit seinen Handlungen prinzipiell jede Möglichkeit auf Wiedergutmachung. Dass dieser Charakter überhaupt noch Sympathien erwecken kann, liegt einzig und allein an Robert Carlyles brillantem Schauspiel und nicht an der immer wilder werdenden Charakterentwicklung.

Fazit

Die zweite Hälfte der Staffel macht definitiv mehr Spaß als die erste, was den wiederkehrenden Charakteren, den Schauspielern und Schauspielerinnen (allen voran Robert Carlyle, Lana Parrilla, Barbara Hershey, Victoria Smurfit und Greg Germann) und den Möglichkeiten zu verdanken ist, die die Unterweltsituation bietet. Aber auch hier fällt wieder unangenehm auf, dass die Serie an Kreativität und Lust verloren hat. Die Entscheidungen, welche Charaktere sterben und weiterleben/ in Himmel oder Hölle gehen, wirken bislang fragwürdig und zu sehr auf Fanservice zugeschnitten (Cora? Hook?). Und auch in dieser Staffelhälfte lassen sich die kreativen Köpfe einmal mehr nicht nehmen, Beziehungsdramen einzubauen – wobei zwei davon in Lichtgeschwindigkeit entstehen und abgehandelt werden. Positiv hervorzuheben ist übrigens der erste Kuss der wahren Liebe, der zwischen zwei Frauen stattfindet. Diversität tut dieser doch weitestgehend heteronormativen, weißen Serie gut.

Alles in allem ist die fünfte Staffel jedoch wenig zufriedenstellend. Zu viele neue Sagen und Märchen werden eingewoben – neben Camelot, Merida, griechischen Göttern und Oz treffen wir am Ende der Staffel nun auch noch auf Dr. Jekyll und Mr. Hyde, und langsam beschleicht den Zuschauer die Vermutung, dass Once Upon a Time zum Ramschladen von allem mutiert, was annähernd mit Fiktion zu tun hat. Wer weiß, vielleicht treffen wir in der kommenden Staffel auch noch auf Pennywise oder Michel in der Suppenschüssel? Zu oft wirken die Lösungen der Probleme an den Haaren herbeigezogen und inkonsequent. Doch am meisten irritiert die Charakterentwicklung von Emma Swan, die man kaum noch mit der selbstbewussten Frau vergleichen kann, die sie in den ersten drei Staffeln war. Und gerade starke Frauen waren das, was einen großen Reiz der Serie ausgemacht hat. Schade drum.

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