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Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs

Hund, Katz, Mauß und Mensch kämpfen für den Weltfrieden

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Kategorie: Games

Roland Klein, Präsident der Vereinigten Staaten, wird Zeuge des Untergangs seiner eigenen Welt und durch mysteriöse Umstände in eine phantastische Parallelwelt voller Fabelwesen geschleudert: einer Welt, in der der Rassenunterschied sich nicht durch Hautfarbe, sondern die animalischen Spezies abzeichnet. Prinz Evan, ein Mischling zwischen Mensch und Katz, kommt beim Putsch in seiner Heimatstadt Katzbuckel nur knapp mit dem Leben davon. Noch bis vor Kurzem gaben sich in seiner Heimat Katz und Mauß die Hand. Doch die Mauß reißen ausgerechnet am Tag von Evans Krönung die Macht an sich. Prinz Evan gibt nicht auf und will sein eigenes Königreich gründen, unter dessen Banner er alle Nationen friedlich vereinen will.

Für so ein edles Ziel braucht es allerdings Verbündete und Unterstützer. Eine lange Reise beginnt, in der König Evan an der Seite des erfahrenen Mentors Roland und einer immer größer werdenden Anhängerschaft ein eigenes Reich gründet. Doch schon bald geht es nicht mehr nur um die Zurückeroberung von Katzbuckel. Eine weitaus größere Gefahr droht, die existierenden Reiche von innen zu zermürben, und nur eine rechtschaffende Kinderseele wie König Evan kann dem Untergang dieser Welt entgegenwirken.

Ein Kind erobert die Welt

Ni No Kuni 2 spielt zwar in der gleichen Welt wie sein Vorgänger, es sind allerdings keine Vorkenntnisse vonnöten, da die Handlung des ersten Teils über 1000 Jahre zurückliegt. Setzte der Vorgänger noch viel Fokus auf eine persönliche Geschichte, ist Schicksal eines Königreichs eher eine politische und sozialkritische Fabel, deren Unterton sich in vielen Punkten auf die reale Welt übertragen lässt. Dafür sorgt nicht zuletzt Roland, dessen Erfahrung als gescheiterter Präsident dem jungen Evan die nötigen Lektionen über die korrumpierbare Natur des Menschen gibt. Daher ist Ni No Kuni 2 nicht nur ein Rollenspiel, sondern darüber hinaus auch Strategiespiel und Wirtschaftssimulation.

Bevor wir die Welt retten, müssen wir allerdings erst einmal uns selbst retten. Das rundenbasierte Kampfsystem des Vorgängers wurde durch ein Echtzeitkampfsystem ersetzt. Die Kämpfe verlaufen angenehm kurz und bleiben dennoch übersichtlich. Mit bis zu drei Charakteren stürzen wir uns ins Gemetzel. Dabei kann jeder Kämpfer drei Nahkampfwaffen und eine Fernkampfwaffe anlegen. Durch Benutzung der Nahkampfwaffen laden wir diese auf und können einen verheerenden, aufgeladenen Angriff auf die Gegner entfesseln.

Später begleiten uns sogenannte Gnuffies. Gnuffies sind kleine Geister, die wir durch die Aktionstaste aktivieren. Dadurch erhalten wir Unterstützung, die uns heilt oder den Gegner aufs Korn nimmt. In den meisten Fällen sind die Gegner aber so schnell besiegt, dass der Einsatz der Gnuffies nicht notwendig ist. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist in weiten Teilen sehr niedrig und erhöht sich lediglich durch Gegner mit signifikant höherem Level. Eine Ausnahme bilden die besessenen Monster, die eine optionale Herausforderung bieten und uns nie eigenständig angreifen.

Für ein vereinigtes Tierreich

Spätestens mit der Gründung des eigenen Königreichs müssen wir dann aber härtere Geschütze auffahren. Der Gefechtsmodus gibt uns die Kontrolle über vier Infanterieeinheiten, die wir mit den Schultertasten um Evans Charakter rotieren lassen. Mit Hilfe des Stein-Schere-Papier-Prinzips drehen wir die Einheiten so, dass sie den größtmöglichen Schaden an den Gegnern anrichten. So besiegt zum Beispiel eine Gruppe mit Kriegshämmern feindliche Schwertkämpfer.

Die taktische Positionierung spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie die Nutzung der uns zur Verfügung stehenden Ressourcen. So lange unsere Kriegskasse gefüllt ist, können wir Nachschub anfordern. Jede Einheit hat einen Spezialangriff, der allerdings ebenfalls Ressourcen kostet. Um unsere Kriegskasse noch nach Beginn des Feldzuges füllen zu können, erobern wir gegnerische Festungen. Scheitern wir in einem Feldzug, können wir ihn beliebig oft wiederholen. Optimalerweise erhalten wir auch dann Erfahrungspunkte, wenn Evans Armee von gegnerischen Truppen aufgerieben wird. Die Feldzüge sind ein integraler Bestandteil der Kampagne. Es rächt sich also, den Gefechtsmodus zu lange links liegen zu lassen. Es bieten sich allerdings auch genügend andere Gelegenheiten zum Aufleveln.

König Evans neu gegründetes Reich ist zu Beginn nichts weiter als eine Siedlung kleiner Hütten. Damit unsere Stadt eifrig wächst, braucht es neue Gebäude, mit denen wir neue Technologien erforschen und Exportprodukte anbauen können. Für diese Gebäude braucht es allerdings auch Bürger, die darin arbeiten. Zum Glück befinden sich über den ganzen Planeten verteilt eifrige Spezialisten, die wir für unsere Stadt gewinnen können, wenn wir ihnen einen Gefallen tun. Diese Gefallen bestehen aus dem Erledigen bestimmter Gegner, Feldzügen oder einfach nur der Beschaffung einer bestimmten Zutat. Haben sich die Bürger uns angeschlossen, weisen wir sie einem Gebäude zu, das wir zuvor gebaut haben. Nach und nach wächst unsere kleine Siedlung zu einer großen Stadt. Bis unsere Stadt zu voller Größe herangewachsen ist, vergehen etliche Stunden, in denen wir uns mit anderen Aufgaben beschäftigen sollten.

Märchenhafte Inszenierung

Die Hintergrundgeschichte von Ni No Kuni 2 fesselt besonders in den ersten Spielstunden, verliert dann aber durch die redundanten Rekrutierungsmissionen und die Verwaltung des neuen Königreichs immer wieder an Schwung. Die Nebenmissionen lohnen sich jedoch, da jeder neugewonnene Bürger einen sinnvollen Beitrag leistet, der uns näher an bessere Ausrüstung und exotischere Zutaten bringt.

Haben wir uns einmal an diesen Rhythmus gewöhnt, streifen wir mit unseren Partymitgliedern durch die Welt und lernen völlig unterschiedliche Kulturen kennen. Da ist das Reich Quastenfloß, das eine enge Bindung zum Ozean hat und seine Bürger mit teils absurden Gesetzen kontrolliert. Auch ist da das hochentwickelte Reich Mechbaum, dessen populärste Erfindung, Mechbook, stark an Facebook erinnert, und das Zockerparadies Goldorado überlässt sämtliche Entscheidungen den Würfeln.

Begleitet werden wir von den Luftpiraten, deren Anführer Zoran und seine Tochter Shanty sich uns zu Beginn anschließen, und unserem persönlichen Wächter Remi, der anders als die anderen königlichen Wächter weniger furcheinflößend ist, aber dies mit viel Witz und Ideenreichtum ausgleicht.

Der atmosphärische Soundtrack und das grandiose Artdesign wirken wie aus einem Guss. Da die Sprachausgabe englisch und die Untertitel deutsch sind, merkt man schnell, dass die Übersetzung teilweise sehr frei ist. Größtenteils wurden nicht nur Texte, sondern auch Namen völlig anders übersetzt. So heißt das Reich Quastenfloß im Englischen z. B. Hydropolis. Darüber hinaus wurden die Dialoge nur teilweise vertont. Nach etlichen Minuten Text wird dann plötzlich die Stille durch drei, vier Sätze durchbrochen, um danach wieder zu Stille zu werden. Dieser Wechsel wirkt bisweilen befremdlich und erweckt den Verdacht, dass am Ende der Produktion die Zeit fehlte.

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