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Nebel über Carcassonne

Kooperative Geisterjagd

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Dichter Nebel legt sich über die Wiesen, verschluckt ganze Gehöfte und kriecht bis zu den Stadtmauern. Selbst die tapfersten Ritter zittern und ihre Rüstungen klappern, wenn sie die Erzählung der Mönche hören: Der Nebel bringt die Seelen der Katharer hervor, die während der Kreuzzüge gejagt wurden. Und sie kommen zurück, um Gerechtigkeit zu erfahren!

Seit mehr als 20 Jahren begeistert das taktische Legespiel Carcassonne aus dem Hans im Glück Verlag deutsche und internationale Brettspielfans mit einer geschickten Kombination aus einfachen Regeln und großer Spieltiefe. Es geht darum, reihum Plättchen zu einer Landschaft auszulegen und Gefolgsleute taktisch klug zu positionieren, um Siegpunkte zu ergattern, sobald das jeweilige Gebiet abgeschlossen ist.

Zu diesem Spiel von Klaus-Jürgen Wrede (Autor) und Doris Matthäus (Illustration), das unter anderem die Auszeichnung als Spiel des Jahres 2001 erhalten hat, sind im Laufe der Zeit zahlreiche Erweiterungen und Ableger erschienen. Mit Nebel über Carcassonne wurde nun zum ersten Mal eine kooperative Variante veröffentlicht.

 

Spuk mit Sonderregeln

Wie der Eingangstext bereits andeutet, geht es inhaltlich um eine Bedrohung durch ruhelose Geister, die im Nebel lauern. Um dieser Bedrohung zu begegnen, müssen die Spieler ihre Kräfte zusammenlegen und gemeinsam auf Punkte- und Geisterjagd gehen. Das Legen der Plättchen und das Sammeln von Punkten erfolgen nach den bekannten Regeln von Carcassonne, es kommen jedoch Zusatzkarten und Sonderregeln mit ins Spiel.

Die prägnantesten betreffen sicherlich die Plättchen mit den Nebelfeldern, über die die Geister nach und nach auf dem Spielfeld erscheinen, jeweils auf dem gerade gelegten Plättchen in der darauf angegebenen Anzahl. Es sei denn, das Plättchen erweitert ein bereits existierendes Nebelgebiet, dann wird ein Geist weniger als angegeben ausgelegt. Die Geister bleiben solange im Spiel, bis das Nebelgebiet, auf dem sie stehen, komplett abgeschlossen ist. Danach wandern sie zurück in den Vorrat. Die Anzahl der Geister ist allerdings auf 15 begrenzt. Sind irgendwann so viele Geister auf dem Spielfeld, dass der Vorrat erschöpft ist, endet die Partie mit einer Niederlage der Spieler.

Weitere neue Plättchen mit Sonderregeln sind das Spukschloss, das mehr Punkte bringt, je mehr Nebelfelder es umschließen, und der Friedhof, dessen verfluchte Erde durch die Opferung einer eigenen Spielfigur eingedämmt werden muss.

 

 

Punkte sichern oder Geister bekämpfen?

Die in der Landschaft verteilt liegenden Nebelfelder zusammenzuhalten, ist eine ziemliche Herausforderung. Denn je mehr einzelne Nebelflächen es gibt, desto schwieriger wird es, die Geister abzuräumen. Gleichzeitig müssen die Siegpunkte im Blick gehalten werden, weshalb es oft zu widerstreitenden Interessen kommt. Auch der Spielfortschritt will bedacht sein, denn Nebel über Carcassonne endet spätestens, wenn das letzte Landschaftsplättchen gelegt wird. Sind dann noch nicht ausreichend Siegpunkte erzielt, haben die Spieler verloren.

Damit die Partien beim wiederholten Spielen genügend Herausforderung bieten, gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, die gewählt werden können. Sechs Level mit unterschiedlichen Herausforderungen und immer schwerer zu erreichenden Siegbedingungen wollen gemeistert werden.

 

 

Nebel über Carcassonne ist ein komplett eigenständiges Spiel, das alleine oder mit bis zu vier weiteren Mitspielern gespielt werden kann. Die Spielebox kommt mit allem, was für das Spiel benötigt wird: viele Spielfiguren, Landschaftsplättchen, Marker einer Wertungstafel und eine hilfreiche Übersicht zu den einzelnen Leveln und ihren Besonderheiten. Alle enthaltenen Bestandteile sind gewohnt schön gestaltet und zum bisherigen Stil der Reihe passend. 

Alternativ kann es wie eine zusätzliche Erweiterung in die bestehende Carcassonne-Welt integriert werden. Dann werden Geister, Nebel und ähnliches einfach zu weiteren Instrumenten, um Punkte zu sammeln und Minuspunkte bei den Mitspielern zu erzeugen.

Aber insbesondere die eigenständige kooperative Variante zu spielen macht großen Spaß. Das gemeinsame Überlegen und Abwägen kostet zwar etwas Zeit, die aber gut investiert ist. Gerade die Frage, ob man jetzt etwas gegen die wachsende Zahl der Geister unternehmen oder lieber ein paar Siegpunkte sichern soll, kann zu hitzigen, aber lustigen Diskussionen führen.

Insgesamt ist es ein Spiel, das man immer wieder gerne für eine lustige Runde aus dem Schrank holen kann.

 

Text: Karsten Dombrowski

Bilder: Hans im Glück Verlag

Dieser Artikel erschien erstmals in der Zauberwelten Herbst 2022.

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