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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Prinz Charming aus dem Märchenreich wurde getötet. Wieso musste „der Charmante" sterben? Und wer hat das erste Manuskript von Frankenstein aus der Villa Diodati gestohlen? Zwei neue Sherlock-Fälle warten darauf, gelöst zu werden!

Abacusspiele veröffentlichte zeitlich passend zur SPIEL zwei neue Ableger ihrer langlaufenden Sherlock-Reihe von Josep Izquierdo Sánchez und Martí Lucas Feliu. Für Villa Diodati und Glücklich bis ans Lebensende liefern diesmal Ricard Ruiz Garzón und Sergi Piñol i Miró die Stories.

Die Fälle halten sich vollständig an die Aufmachung der bisher erschienenen Teile. Als kleiner Auffrischer für alle, die sich an die letzten hier veröffentlichten Rezensionen von Sherlock nicht mehr erinnern, folgen hier die (unveränderten) Spielregeln: Eine bis acht Personen ermitteln kooperativ in einem Kriminalfall. Am Spielende gilt es, zehn Fragen richtig zu beantworten und dabei möglichst wenige für den Fall irrelevante Karten ausgespielt zu haben. Denn diese geben jeweils einen Minuspunkt. In der kleinen Spieleschachtel findet man stets 32 Hinweiskarten samt Anleitung. Jemand liest die Einleitung auf der Rückseite der Anleitung vor und die Karte mit der Nummer 01 wird offen in die Tischmitte platziert. Im Anschluss wird der Kartenstapel gemischt und alle Spieler*innen bekommen drei Handkarten ausgeteilt. Diese enthalten einen Text oder ein Bild und liefern mehr oder weniger relevante Informationen zum Vorfall. Wer am Zug ist, muss entweder eine Handkarte offen ausspielen oder abwerfen. Um diese Wahl zu erleichtern, darf man gewisse Inhalte (unterstrichene Wörter und Bildtitel) der eigenen Karten den Mitspieler*innen mitteilen. So einfach, so bewährt.  

 

Der ganze Inhalt der beiden Spiele – einmal aufgefächert!

Bücherwürmer aufgepasst!

Wie immer müsst ihr Licht ins Dunkel bringen und die Täter*innen und deren Motive erkennen. Beide neuen Fälle haben etwas mit dem Thema Literatur und Fantasy zu tun: Zunächst einmal gibt es den Fall Villa Diodati:

Das erste Manuskript von Mary Shelleys Frankenstein ist gestohlen worden. Bei dem Täter oder der Täterin muss es sich um eine der anwesenden Personen in der Villa handeln – entsprechend ist der Kreis der Verdächtigen stark beschränkt. Zur Auswahl stehen der bekannte britische Dichter Lord Byron, sowie sein Leibarzt John Polidori, Marys Stiefschwester Claire Clairmont, ihr Gemahl Percy Shelley und die Köchin Miss Lanchester. Im Gegensatz zu den meisten bisherigen Sherlock Fällen, handelt es sich (mit Ausnahme der Köchin) um reale Personen, die vor etwa 300 Jahren gelebt haben. Ihre Werke haben bis heute noch Einfluss auf die Kunst und Literatur. Frankenstein von Mary Shelley ist ein Horrorklassiker. John Polidoris Werk Der Vampyr hat ein ganzes Genre geprägt, das heutzutage aus Fantasy-Literatur, Filmen und Serien kaum wegzudenken ist.

Der zweite Sherlock-Fall Glücklich bis ans Lebensende, kombiniert ebenfalls Literatur und Fantasy. Daher trägt es auch den Titel Sherlock Fantasy. Dabei ist aber weniger Fantasy wie Elfen, Zwergen und Drachen gemeint, sondern eine Kombination aus den Märchen der Gebrüder Grimm und Disneys Meisterwerken. Bereits zu Beginn der Ermittlung gibt es einen kleinen Twist auf das Märchen Schneewittchen. Denn statt der Prinzessin liegt ihr Prinz im Glassarg. Und – im Gegensatz zum Märchen – ist es ein Schlaf, aus dem er nicht wieder aufwachen wird. Trotz seines so galant klingenden Namens scheint es ein Großteil des Märchenreichs auf den populären Prinz Charming abgesehen zu haben! Alle scheinen ein Motiv zu haben: Da sind zum einen seine Ex-Frauen Schneewittchen, Aschenputtel, Rapunzel und Dornröschen. Aber auch mit seinem Bruder, dem Biest aus Die Schöne und das Biest, steht es schlecht. Und was ist mit dem Bettler, der nun zu Wohlstand gefunden hat und mit Charming noch eine offene Rechnung hat … Gibt es ein düsteres Geheimnis? Rächt sich sein extravaganter Lebensstil? Begleitet wird das ganze durch einige Karten mit Illustrationen der populären Märchenfiguren.

Sherlock wäre unterfordert

Auch wenn beide Teile thematisch ansprechend sind, fällt die detektivische Komponente schwächer aus als bei den Vorgängern. Abgesehen vom Spielsystem (dem sogenannten Q System) hat es mit Sherlock recht wenig zu tun. Die Motive scheinen recht offensichtlich und von den Verdächtigen kann man viele bereits durch eine Karte ausschließen. Dafür verleiten die beiden neuen Teile sehr dazu, sich nach dem Spielen mit den englischen Schriftsteller*innen oder Märchenfiguren zu beschäftigen. Wer will, kann seine Ermittlungen also abseits des Spiels fortsetzen – zum Beispiel mit einem der berühmten Bücher oder einem gemeinsamen Filmabend.

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