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MetroidPrimeRemastered

Es kam aus dem Nichts

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Kategorie: Games

Metroid Prime versetzte Kopfgeldjägerin Samus Arans Weltraumabenteuer im Jahr 2002 zum ersten Mal in die dritte Dimension. Das Spiel erschien zuerst für den Nintendo Gamecube und wurde schließlich nach zwei Fortsetzungen noch einmal in der Metroid Prime Trilogy für die Nintendo Wii veröffentlicht.

Als schließlich Metroid Prime 4 für die Nintendo Switch angekündigt wurde, sehnten sich die Spieler nach einem Remaster der Trilogie für HD-fähige Bildschirme. Doch Nintendo hüllte sich zunächst in Schweigen.

Dass wir Metroid Prime 4 nicht so schnell in den Händen halten würden, wurde klar, als Nintendo verlauten ließ, dass die gesamte Produktion im Jahr 2019 neu gestartet wurde und mit den Retro Studios niemand Geringeres als das Entwicklerstudio der Vorgänger selbst daran arbeiten würde.

Die Verschiebung war ärgerlich, der Entwicklerwechsel sorgte aber für Erleichterung. Die Retro Studios hatten überhaupt erst dafür gesorgt, dass die Metroid-Prime-Reihe seinerzeit ein Erfolg wurde.

Es war ein Wechsel, der auch dem jetzt veröffentlichten Metroid Prime Remastered zugutekam, das ohne große Vorankündigung am 8. Februar auf der Nintendo Direct vorgestellt wurde und im Nintendo Online Store zum Download verfügbar war. Ab dem 3. März konnte man sich das physische Modul kaufen.

Für das Remaster hat Nintendo nicht nur die Retro Studios, sondern auch den Entwickler Iron Galaxy beauftragt, der für die Switch-Portierungen von Skyrim und Diablo 3 verantwortlich war.

 

Nur ein HD-Port?

Machen wir uns nichts vor: Das Original Metroid Prime wurde für niedrig aufgelöste, alte Bildröhrenfernseher entwickelt, und die Power des Gamecubes entsprach in etwa der Playstation 2. Auch die Wii-Version änderte nicht viel daran, da Nintendo den Wettbewerb um die beste Konsole nicht mit teurer Hardware, sondern mit Innovation gewinnen wollte. Es ist also nicht verwunderlich, dass viele Fans das Spiel zum letzten Mal 2003 zu Gesicht bekamen, also in einer Zeit, in der das Spiel noch State of the Art war. Aber ist Metroid Prime nun wirklich nur ein einfacher HD-Port für aktuelle TVs?

Nintendo hat die Bedeutung des Begriffs Remastered ein wenig gedehnt. Wo andere Entwickler oft nur das Minimum investieren, um nur die Auflösung an moderne Bildschirme anzupassen, erhielt Metroid Prime eine Frischzellenkur der Sonderklasse. Neue Gegnermodelle, detailliertere Level, eine atmosphärische Ausleuchtung und eine optimierte Steuerung, die endlich Gebrauch vom zweiten Analogstick und damit eine Seitwärtsbewegung möglich macht. Wer möchte, kann die alte und fummelige Gamecube-Steuerung sowie die auf Wiimote und Nunchuck angepasste Wii-Steuerung aktivieren. Am besten steuern lässt sich Metroid Prime Remastered mit dem Pro-Controller.


Alte Gewohnheiten

Los geht es mit einem Klassiker: Protagonistin Samus Aran erhält einen Hilferuf von einer Raumstation nahe des Planeten Talon IV, der sich als Falle entpuppt. Nach einem ersten Bosskampf müssen wir unser Schiff erreichen, bevor der Countdown zur Selbstzerstörung abgelaufen ist. Kurz vorm Ende begegnet uns ein alter Bekannter: das drachenähnliche Alien Ridley. Doch dieser mächtige Space Pirat flieht.

Das Intro von Metroid Prime ist eine Hommage an den dritten Teil auf der Super Nintendo-Konsole, in dem genau das Gleiche passiert. Was für ein Einstieg! Schließlich landen wir auf Talon IV, wo das eigentliche Spiel beginnt.

Wohin wir als Nächstes gehen, ergibt sich aus unserer verfügbaren Ausrüstung. Falls wir einmal nicht weiterwissen, gibt uns das Spiel nach einiger Zeit einen Hinweis, in welche Richtung wir müssen. Die übersichtliche 3D-Karte lässt sich drehen und man kann hineinzoomen. Die Levelarchitektur ist in kleine Abschnitte unterteilt, die untereinander durch mechanische Türen verbunden sind und betreten werden können. Manche Türen benötigen bestimmte Waffen, um geöffnet werden zu können. Die unangenehmen Ladezeiten, mit denen der Gamecube seinerzeit noch zu kämpfen hatte, gehören der Vergangenheit an. Auf der Switch werden die Abschnitte sofort geladen. Gerade in Fluchtsequenzen konnten die Ladezeiten damals zur Todesfalle werden. Das Remaster läuft zudem mit konstanten 60 Bildern pro Sekunde. Allerdings bietet es im TV-Modus nur eine Auflösung von 900 p und im Handheldmodus sogar nur 612 p. Dies fällt aber aufgrund des hohen Detailgrades kaum ins Gewicht. Der atmosphärische Elektro-Soundtrack blieb unverändert.

 


Alte Tugenden

Ein paar alte, fast schon antike Spielmechaniken sind im Spiel geblieben, zum Beispiel können wir unseren Fortschritt ausschließlich an den sehr spärlich, aber gut platzierten Speicherstationen sichern. Im Falle eines vorzeitigen Ablebens verlieren wir unseren gesamten Fortschritt seit dem letzten Speichern. Auch Kämpfe müssen wir oftmals wiederholen, da Gegner respawnen, sobald man die übernächste Tür durchquert hat. Zum Glück spendiert uns Nintendo einen neuen leichten Schwierigkeitsgrad.

Wie im Metroidvania-Genre üblich verliert Samus gleich zu Beginn des Spiels ihre gesamte Spezialausrüstung, so dass wir bei null anfangen müssen: keine starken Waffen, kein Charge-Beam, kein Morphball, keine hitzebeständige Rüstung und kein Spacejump. Aber später finden wir nicht nur die verlorene Ausrüstung wieder, sondern erhalten weitere coole Upgrades wie die Thermalsicht oder den Spiderball. Je mehr Ausrüstung wir finden, desto mehr Wege öffnen sich für uns, und wir kommen weiter, bis wir am Ende stärker sind als zuvor. Da viele Energietanks und Raketen optional sind, ermutigt uns das Spiel, nach geheimen Gebieten Ausschau zu halten.

Viele Upgrades erhalten wir durch das Besiegen von Bossgegnern. Um diese bezwingen zu können, müssen wir erst einmal ihren Schwachpunkt finden. Dazu kann Samus ihren Scanner einsetzen. Von dem sollten wir ohnehin fleißig Gebrauch machen, denn nur, wenn wir alles scannen, schalten wir auch das bestmögliche Ende frei.

 


Wo bleiben die Sequels?

Es ist erstaunlich, wie Nintendo völlig ohne große Werbekampagne eines der bisher erfolgreichsten Spiele dieses Jahres veröffentlicht hat. Viele Gamer hatten sich eine Switch-Umsetzung der Prime-Trilogie gewünscht. Zwar hat Nintendo vorerst nur den ersten Teil veröffentlicht, aber Qualität und Spielbarkeit haben sich gegenüber dem Original so drastisch verbessert, dass es nicht schmerzt, wenn Nintendo sich für die beiden Sequels noch etwas Zeit nimmt. Bleibt nur zu hoffen, dass Nintendo auf seine Fans hört und Metroid Prime 2: Echoes und Metroid Prime 3: Corruption mit der gleichen Aufmerksamkeit behandelt. Gerüchten zufolge wird es sich nur um einfache HD-Ports handeln.

Für Fans und Kenner des Originals ist das Remaster ein Muss, aber auch für jüngere Spieler ist Metroid Prime einen Besuch wert. Die verschachtelte Alien-Welt und die agile Kopfgeldjägerin Samus Aran versprühen seit jeher eine Faszination, die den Entdeckerdrang in den Vordergrund stellt und jedes eingesammelte Item zum Erlebnis macht: ein zeitloser Klassiker!

 

Dieser Artikel erschien erstmals in der Zauberwelten Frühjahr 2023. Mit dem Code Zw23wF7u könnt Ihr euch diese Ausgabe kostenlos als PDF downloaden.

 

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