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Medieval Fantasy Convention 2017

Drei Stimmen, eine Meinung

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Kategorie: Cosplay Veranstaltungen

Das Wochenende um den 26. und 27. August 2017 waren Andreas, Carsten und ich in Solingen, genauer gesagt auf Schloss Burg, bei der zweiten Medieval Fantasy Convention. Die Veranstalter Epicon hatten sich im Vorfeld nicht lumpen lassen und einige hochkarätige Stars wie Sean Astin, David Wenham, Tom Wlaschiha, Manu Bennett, David Giuntoli und Bitsie Tulloch angekündigt, die auch allesamt erschienen sind. Daneben gab es Cosplayer und andere Attraktionen, wie die Skyhunters in Nature mit ihren Raubvögeln, einen Mittelaltermarkt und verschiedene Panels mit den Stars (siehe Programmheft).

Die Anreise

Das wunderschöne, fast schon zu heiße Sommerwetter hat dem Fest einen wahren Besuchersturm geboten. Da die Region auch ohne die MFC ein beliebter Naherholungsort ist, galt es zur Ankunft erst einmal einen der rar gesäten Parkplätze zu ergattern. Wer früh kam, der konnte am Schloss parken, der Rest musste etwas weitere Laufwege in Kauf nehmen. Die Parkkosten lagen dabei im Rahmen, zwischen kostenlos und 20–30 Minuten laufen bis zu 18€ für den ganztägigen Parkplatz am Schloss war alles dabei. Wer schwindelfrei war, konnte darüber hinaus am Fuß des Berges parken und für erschwingliche 4€ die Seilbahn nehmen. War der Parkplatz gefunden und der Fußweg überstanden, musste man sich in die sehr lange Schlange beim Einlass einreihen. Dort war man bei meiner Ankunft leicht überfordert und versuchte gerade, mehr Mitarbeiter zum Einlass zu holen, um der Massen Herr zu werden. Die Tagespreis von 25€ lag im Rahmen einer Convention mit dieser Anzahl an Stars und Attraktionen, ob man sich aber preislich immer nach oben anpassen muss, bleibt erst einmal offen. Zumal es – auch das ist bei solchen Conventions üblich – noch zahlreiche weitere Möglichkeiten gab, sein Geld auf dem Gelände loszuwerden.

Die Location

Drinnen begrüßte die Besucher ein atmosphärischer Burghof mit einigen Händlern von Kleidung und Accessoires, außerdem gab es einige Tavernen. Die zahlreichen Gewandungen werteten das Bild noch einmal auf und führten die Ankommenden für einen kurzen Moment tatsächlich in ein phantastisches Mittelalter. Das Schloss Burg bot eine sehr stilvolle Umgebung und verfügte darüber hinaus über viele Sitz- und Stehmöglichkeiten für eine kurze Pause und zum Zuhören bei den Panels und den Auftritten der Musiker von Dopo Domani. Die wunderbare Atmosphäre ging leider auf Kosten des Platzes. Etwas weiter ins Schloss hinein wurde es deutlich enger, spätestens als die Autogrammphase eröffnet wurde. Weitere Händler wartete mit ihren phantastischen und mittelalterlichen Waren, Raubvögel konnten begutachtet und gegen Geld angefasst werden, und auch Bogenschießen wurde angeboten. Außerdem gab es neben einem Museum und einem Rundgang auf der Brüstung einen Raum, in dem man sich mit den Stars fotografieren lassen konnte. Abgesehen von gelegentlichen Schaukämpfen der Wahren Bergische Ritterschaft und den öffentlichen Panels war der auch sonst geöffnete Rundgang dabei die einzige wirklich kostenfreie Beschäftigungsmöglichkeit.

Der Einlass vor der Haupthalle mit den Shoots und der Autogrammzone war begrenzt, sodass die Hallen nicht vor Menschen überquollen. Es war trotzdem voll und darunter litt etwas die Atmosphäre der Räumlichkeiten und auch der Sauerstoffgehalt. Aber wer keine Foto- oder kostenpflichtigen Autogrammpläne hatte, war hier eh fehl am Platz. Zwar konnte man auch einen schnellen Blick auf die Stars erhaschen, an ein kurzes außerplanmäßiges Hallo oder gar Smalltalk war leider nicht zu denken. Mit etwas Glück sah man die Stars über den Burghof wandern, aber auch das war eher selten und man war verständlicherweise angehalten, niemanden zu umlagern.

Die Preise der Händler, Autogramme und der Fotoshoots waren ebenfalls im Rahmen, wenn auch nicht günstig. Wobei die Preise der Autogramme zumindest bei mir dafür sorgten, dass es nur eines und keine drei gab. Die Preise lagen zwischen 25 und 35€ und bei den Fotoshoots zwischen 30 und 40€.

Der Veranstalter schätzt, dass bis zu 5500 Besucher am Wochenende das Schloss bevölkert haben. „Wir waren zwar nicht ausverkauft, standen am Samstag aber kurz vor der Personengrenze, die auf dem Schloss erlaubt ist“, so Jörg Bürrig (Epicon) über den Besucherandrang.

Die Panels

Im Mittelpunkt der MFC standen natürlich die Stars. Kann man das Rahmenangebot auch deutlich günstiger beim lokalen Mittelaltermarkt erleben, hat man nur selten die Gelegenheit, Schauspielerinnen und Schauspieler aus Game of Thrones, Grimm oder Herr der Ringe aus der Nähe zu erleben. Die Stars waren zwar relativ nah, Interviewgelegenheiten ergaben sich beim durchgetakteten Programm aber keine. Das war aber nicht schlimm, da man bei den Panels die Chance hatte, selbst Fragen zu stellen und jede Menge interessanter Antworten erhielt. Dadurch, dass die Panels draußen waren, war die Luft zwar besser, die pralle Sonne war aber alles andere als angenehm und sehen konnte man – je nachdem, wann man sich zum Panel einreihte – leider nicht viel. Dafür war die Akustik dank der vielen Lautsprecher wirklich gut und man konnte auf dem gesamten Platz hören, was gefragt und was geantwortet wurde. Interessant fand ich vor allen Dingen den Game of Thrones-Panel, bei dem die anwesenden Schauspieler wirklich aus dem Nähkästchen geplaudert und die eine oder andere lustige Anekdote erzählten. Sean Astin (Der Herr der Ringe) berichtete beispielsweise von den eigentlich verbotenen Freizeitaktivitäten wie Bungee Jumping oder Motorcross-Touren mit Orlando Bloom.

Die Panels haben ihren Zweck damit voll erfüllt, man fühlte sich den Stars „nah“ und kann seinen Freunden im Nachhinein von der Lieblingsfarbe oder lustigen Drehpannen berichten, wirkliche Neuigkeiten gab es von den Profis aber natürlich nicht. Geleitet wurden die Panels von einem wirklich guten und spritzigen Moderator. Während mich die meisten anderen Dinge nicht so überzeugten, die Panels haben es geschafft. Und auch der Veranstalter war zufrieden: „Der Ablauf war reibungslos. Wir mussten lediglich aufgrund der Abflugzeiten ein Photoshooting umstellen“, berichtet Jörg Bürrig. „Die Stargäste fühlten sich hier sehr wohl. Viele sagten uns, dass, wenn wir sie noch einmal möchten, wir sie auf jeden Fall ansprechen sollen.“

Cosplays aus Stoff und Stahl

Neben den normalen Fans zog die Veranstaltung viele Cosplayer an. So auch Lena. Sie verkörperte die Schildmaid Lagertha aus der Serie Vikings: „Das ist mein erstes Cosplay. Letztes Jahr war ich auch hier, die Kostüme der anderen Besucher haben mich dann dazu animiert, auch mal ein Cosplay zu bauen.“ Ihr Holzschild diente gleichzeitig als Tafel, auf der sich die Stars verewigen durften. „Das bekommt auf jeden Fall einen besonderen Platz an meiner Wand.“ Neben den Hobby-Cosplayern waren auch Profis eingeladen, die an eigenen Ständen ihre Kreationen zeigten und sich mit Interessierten austauschten. Schön zu sehen waren dabei die verschiedenen Möglichkeiten, die unterschiedliche Materialien bieten. So gab es Outfits auf Basis von Worbla ebenso zu sehen wie aufwendige Kreationen aus Stoff und Leder.

Fortsetzung im nächsten Jahr – ohne Bauzäune

Derzeit finden an und in Schloss Burg umfangreiche Sanierungsabreiten statt. Dadurch sind Teile der Anlage, wie der Bergfried, nicht zugänglich und viel schöne Kulisse ist mit Bauzäunen verstellt. Das machte die Suche nach einem geeigneten Hintergrund für Fotos von Cosplayern etwas schwierig. Laut Schlossbauverein sollen die Arbeiten Ende 2017 beziehungsweise im ersten Quartal des kommenden Jahres abgeschlossen sein. „Was die bisherigen Auswirkungen der Baumaßnahmen anbetrifft, so stellen wir fest dass die Besucherzahlen stabil geblieben sind. Für den Rest des Jahres 2018 sowie das gesamte Jahr 2019 sind keine entsprechenden Maßnahmen vorgesehen“, so Schulz über die Zukunft. Damit wäre die Kulisse auf kommenden Veranstaltungen nicht mehr durch Sanierungsarbeiten gestört. Für 2018 ist eine weitere Auflage der Medieval Fantasy Convention am letzten Augustwochenende geplant. Für den fünften und sechsten Mai ist bereits ein Special zu Harry Potter geplant.

Fazit

Die zweite Medieval Fantasy Convention hatte tolle Gäste, ein gutes Programm und natürlich eine der atmosphärischsten Örtlichkeiten aller Conventions, auf denen ich bisher gewesen bin. Diese Atmosphäre gilt es zukünftig nicht nur im Burghof, sondern auch im Gebäude vollends auszunutzen. Bei den Autogrammen litt die Atmosphäre unter der Masse an Fans, vielleicht gibt es noch einen größeren Raum dafür. Preislich könnte man den Fans etwas entgegenkommen und Eintritts-, Autogramm- und Shootpreise etwas senken, die reine Masse an Fans würde die Differenz ausgleichen. Ansonsten war die Convention zumindest für mich ein Erfolg und ich freue mich auf die kommenden Events vor Ort.

Wer weitere Infos zur MFC haben möchte, finde diese auf der offiziellen Homepage.

Autoren: Martin Wagner, Carsten Bar, Andreas Giesbert
Fotos: Carsten Bar

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