Am 08. und 09.09.2023 war es wieder soweit: die Theatergruppe Anu zeigte im Evenburgpark in Leer das Programm Lücht un Spööl bi d` Evenburg - Wassermythen bei der Evenburg (plattdeutsch für: Licht und Spiel bei der Evenburg)
Herzstück des Parks ist das Wasserschloss, das den Park seinen Namen gibt: die im neugotischen Stil gehaltene Evenburg. Gemeinsam mit dem englischen Landschaftsgarten bietet sie ganzjährig ein wunderbares Ausflugsziel für Jung und Alt. In der dazugehörigen Vorburg befindet sich die Kreismusikschule und ein Café. Eine solch märchenhafte Örtlichkeit scheint nahezu, als sei sie für eine Veranstaltung wie Lücht un Spööl erbaut worden.
Einlass war ab 18 Uhr während das Hauptprogramm um 21 Uhr mit Einbruch der Dämmerung startete. Ab da war es dunkel genug, um den Lichterglanz in seiner vollen Pracht bestaunen zu können. Langweilig wurde es zwischen der Ankunftszeit und dem eigentlichen Programmstart nie, dafür sorgte Live-Musik und die sehr gute Gastronomie. Auch am Fuße der Wasserburg konnte man die Zeit gut überbrücken, bis es zusehends dunkler wurde und die Umgebung durch die Beleuchtung immer tiefer in die zauberhafte Atmosphäre des Abends eintauchte. Natürlich wurde auch an die Kinder gedacht und ein kleines Spaßprogramm für diese angeboten. Die Stimmung war einfach fantastisch.
Es wurde dunkler und dunkler, die Lichter schimmerten immer heller. Hier leuchtete die Burg, dort ein Baum und am Wasser plätscherten illuminierte Wasserspiele. Überall gab es etwas zu entdecken. So zauberhaft beleuchtet erstrahlte der Park in gänzlich neuem Licht und ließ nur erahnen, was einen erwartete. Die Wege öffneten sich und wir starteten rechterhand der Evenburg und begaben uns zunächst zum hinteren Teil der Parkanlage, in Richtung der Wasserflächen. Dabei kamen wir zunächst an einem hell erleuchteten Baum vorbei, zu dessen Füßen flache Wasserbassins zu finden waren. Darin spiegelten sich auf teils surreale Art und Weise diverse Deko-Elemente, die ihren Weg in die Blätterkrone des Baumes gefunden hatten. Hier ein Schiff, dort eine Babypuppe und der allseits aus Märchen bekannte Apfel durfte natürlich auch nicht fehlen.
Wir bestaunten die Spiegelungen eine ganze Weile, ehe wir weiter wanderten. Der Weg führte uns zu der ersten Theaterstation. Von dieser folgten mehrere im ganzen Park verteilt. Die hier gespielten Stücke waren jeweils ein paar Minuten lang und beinhalteten Gesang, Tanz und Erzählungen, bei denen man in die fabelhafte Welt der Wassermythen eintauchen konnte.
Von Spielort zu Spielort durch die Lichter im Park wandernd, erlebte man einen Abend der besonderen Art. Dabei unterschieden sich die verschiedenen Bühnenbilder erheblich. Keines war wie das Andere. Die örtlichen Gegebenheiten wurden dabei mit in die Geschichte integriert und vorhandene Gewässer direkt genutzt, um zum Beispiel auf einem großen künstlichen Fisch von Ufer zu Ufer zu schwimmen. Ebenso variierte das Schauspiel der Darstellerinnen und Darsteller und fügte sich ausgesprochen gut in das jeweilige Gesamtbild des Spielortes ein.