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Das Licht im Dunkeln

Und andere kleine Texte

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Kategorie: Literatur

Dieser kleine Lyrik-Band von Holger Much beheimatet eine Vielzahl wundersamer Geschichten, die für eine Fülle an Eindrücken und Erlebnissen sorgen können. Unterstützt wird die Szenerie zudem von passend und düster geprägten Illustrationen aus der Feder des Autors.

Das kompakte und nur 80-Seiten umfassende Büchlein hat es eigentlich ganz schön in sich. Und das nicht nur auf den unter dem reich illustrierten Einband zum Vorschein kommenden, mattschwarz gemusterten und silberfarben bedruckten Buchrücken bezogen. Schon ein kleines Highlight, ohne überhaupt eine Buchseite berührt zu haben; manchmal muss man auch einfach ein wenig von so etwas profanem wie einem Einband schwärmen dürfen. 

Ein Blick hinein

Nach kurzem Durchblättern des Buches hatte ich mich dazu entschlossen, es neben dem Bett zu platzieren und über die Nächte verteilt immer mal wieder einzelne Texte zu lesen. Das hält zwar die Rezensionsveröffentlichung etwas auf, aber im Nachhinein war das auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Das Licht im Dunkeln ist nichts, was man „mal eben runterlesen“ sollte. 

Doch kommen wir zum Blick ins Buch – und zum Gedicht „Der Sturm-Urm“, das mich dank seiner Thematik in eine walter-moers-eske Stimmung versetzen konnte. In Situationen wie in den „Caféhausmomente[n]“ wäre gerade dieses Gedicht ein wundervolles Narrativ aus dem Off, das meinen Morgen persifliert. Die Geschichten hinter den Gedichten sind gleichsam absurd wie auch liebenswürdig. Und dabei ist alles so wortreich, sanft und zart, melodisch, mit einem Hang zum Melancholischen, einem verschmitzten Grinsen, voll von Worten, die sich wie Blumen um eine Säule ranken. Wortkunst und Wortästhetik in all ihrem Glanz. “Mondlichtirrwicht” ist dabei ein Wort, was es mir besonders angetan hat, es hat einfach einen wunderschönen Klang bereits in sich selbst.   

Aber neben den Texten lebt das Buch auch von den Illustrationen, die aus der Feder des gleichen Künstlers entstanden sind. Nicht jedes Gedicht ist illustriert, doch die düsteren Illustrationen beziehen sich stets auf die Gedichte, zu denen sie gedruckt worden sind. Allesamt in schwarz/weiß gehalten, fügt sich die Bildästhetik sehr harmonisch in das Buchkonzept ein. Leider hat den nicht rahmenfüllenden Kunstwerken die Hintergrund-Freistellung nicht immer gut getan und ihnen etwas von ihrem Zauber genommen, was ich sehr schade fand. 

Eröffnet wird der Lyrik-Band nebenbei mit einem Vorwort von Asp Spreng, während das Nachwort von Markus Heitkamp stammt. Beide Schreiber kann ich in ihrem Urteil nur bestätigen, Holger Much hat mit Das Licht im Dunkeln ein kleines Schätzchen geliefert, das man gerne immer wieder zur Hand nimmt. Ausgedrückt haben die beiden Herren das allerdings wesentlich poetischer, als ich es hier tue. 

Fazit 

Ich war unsicher, ob das kleine Büchlein was für mich sein könnte. Die Tage, an denen ich der Lyrik mehr zugetan war als heute, sind schon fast vergessen. Was eine gute Produktbeschreibung auf der Verlagsseite doch alles „anrichten“ kann – die hat mich nämlich überzeugt, den Griff zu wagen und ich wurde positiv überrascht.  

Die Wort- und Bild-Ästhetik von Holger Much empfinde ich als unsagbar ansprechend, seine Art, düster-heitere Melancholie in einen ganz eigenen Wortkosmos und Bildwelten zu transportieren, bezeugt sein Gespür für feine, fabel-hafte Zeilen und Worte. Nachdenklich, reflektiert und emotional sind Holger Muchs Texte, und auch die Illustrationen vermitteln diese Stimmung und unterstreichen sie.  

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