X

Cookie Notice

Wir nutzen auf unserer Website Cookies und andere Technologien, um zu analysieren wie Sie unsere Webseite nutzen, Inhalte zu personalisieren und Werbung zu schalten. Durch die weitere Nutzung erklären Sie, dass Sie mit der Nutzung von Cookies einverstanden sind. Beachten Sie bitte, dass dieser Hinweis und die Einstellungen nur für die AMP Version unserer Seite gelten. Auf der regulären Website treffen Sie die Auswahl über den Cookiebot.

Startseite
Brett- und Kartenspiele Cosplay Filme Games Intern Interview Kurzgeschichten LARP Literatur Musik Pen & Paper Rezepte Sonstiges Tabletop Veranstaltungen

Lesen auf eigene Gefahr!

Faye Hell im höllischen Genretalk

Zur klassischen Webseite

Kategorie: Interview Literatur

Wie kein anderes Genre lotet der Horror unsere Grenzen aus. Und wie selbstverständlich hat dabei auch das Übersinnliche seinen Platz. Ob subtiler Grusel, brutaler Slasher oder beängstigender Thriller: das Phantastische ist selten weit. Horrorautorin Faye Hell kennt den Horror als Autorin, Rezensentin oder auch einfach als Fan in all seinen Facetten. Im Genretalk geht sie bis auf die unheimlichen Wurzeln zurück und blickt in eine immer bunter werdende Gegenwart des Horrors. Achtung: Es könnte weh tun ...

Andreas Giesbert (Zauberwelten-Online): Liebe Faye Hell – sofern das dein echter Name ist –, du bist nach eigenen Angaben Horrorautorin seit du elf bist und hast dein Leben auch sonst in großen Teilen der Literatur verschrieben. Magst du uns dich einmal vorstellen und beschreiben, wie du zur Phantastik kamst?

Faye Hell: *packt das Nähkästchen aus*
Tatsächlich wurde ich nicht auf den klingenden Namen Faye Hell getauft, wobei ich auch meinen bürgerlichen Namen sehr zu schätzen weiß. Einige kennen ihn ohnehin, aber an die große Glocke würde ich ihn (in erster Linie aus brotberuflichen Gründen) dennoch nicht hängen. An diesem Glockenseil lasse ich lieber den Zombie dran.
Ja, meine erste Horrorgeschichte habe ich im zarten Alter von elf Jahren geschrieben. Eine Frau kommt von der Arbeit nach Hause und wird in ihrer Wohnung von einem Serienmörder, der ein Filmteam im Schlepptau hat, dahingemeuchelt. Bitte frag mich nicht, wie mein elfjähriges Gehirn auf das Thema Snuff gekommen ist, aber bereits im Kindergarten habe ich die anderen Kinder verfolgt und gebrüllt "Das ist die Hand des Todes; wenn ich dich mit meiner Hand berühre, dann stirbst du." Damit das Ganze etwas glaubhafter wirkte, hatte ich meine rechte Hand mit schwarzen Strichen bemalt. Voll die Seuche! Also irgendwie kam ich wohl nicht zum Horror/zur Phantastik, sondern der Horror zu mir und ich wohl bereits damit zur Welt. Auf jeden Fall hat meine Oma (die einige Leute als Hexe bezeichnet haben und so verkehrt war das wohl auch nicht) immer gern mit mir über gruselige Dinge gesprochen und auch mein Vater war nicht durch mein eigenartiges Verhalten einzuschüchtern. Im Alter von 13 Jahren habe ich ganze Nächte damit verbracht, mit meiner Mutter über Satan zu sprechen. Jahrzehnte später hat sie mir gestanden, dass sie sich manchmal tatsächlich gefürchtet hat. Ich bin heute noch extrem glücklich, wie viel Freiraum mir meine Familie sehr bald gelassen hat!
Meine innige Liebe zur Horrorliteratur beginnt, wie bei so vielen, aber tatsächlich mit meinem ersten Stephen King Roman It (1986). Den habe ich gelesen, kurz bevor ich das Kamerateam in meiner Kurzgeschichte auf die arme Frau gehetzt habe. Mein erster echter Horrorfilm war wohl John Carpenters The Thing (1982). Sowohl Buch/Film als auch Autor/Regisseur verehre ich auch heute noch.  

Andreas (ZW): Horrorliteratur ist sicher ein großes Feld und teilt sich selber wieder in zahllose Sub-Genres auf. Aber wenn wir uns ganz grob dem Genre nähern: was macht denn eine Horrorgeschichte für dich zur Horrorgeschichte?

Faye Hell: Angst.
Die Angst vor dem Unbekannten, wie es uns Lovecraft lehrt. Die Angst vor dem freundlichen Nachbarn, der in seinem Keller unschuldige Frauen foltert. Die Angst vor der Seuche, die aus einem fühlenden und liebenden Menschen einen Zombie macht.
Für mich wird zum Beispiel ein Thriller dann zum Horror, wenn aus Spannung Furcht wird. Horror geht tief, greift auf das Unterbewusste zu und greift eben dieses Unterbewusste an. Horror versteht es, unsere ganz persönlichen Ängste zu triggern und zu schüren. Manchmal verwendet er sie gar gegen uns. Guter Horror tut weh und er bleibt. Im Bücherregal, im Gedächtnis, im Herzen. Er ist der Säbelzahntiger, der uns in unserem modernen Leben fehlt. Horror befriedigt unser Urbedürfnis, uns zu fürchten. Er kann uns von traumatischen Ängsten befreien, ist ein Katalysator. Die Stellvertreter-Furcht.

Andreas (ZW): Wenn ich mich recht entsinne, setzt die moderne Horrorliteratur klassischerweise mit der Gothic Novel ein. Teilst du die Einschätzung und kannst uns ein paar Worte mehr zur Entstehung der Horrorliteratur sagen?

Faye Hell: Ich kann dir sagen, wann und wo die moderne Horrorliteratur für mich das Licht der Welt erblickt, und ich kann dir sagen, dass diese Einschätzung gewiss viele (Horror-)Literaturbegeisterte teilen werden. Im Jahr 1816, dem Jahr ohne Sommer, in der Villa Diodati, am Genfer See. Dem Okkultismus zugetan, verbringt George Gordon Byron (1788 – 1824) mit seinen Vertrauten dort dunkle Nächte im Opiumrausch. Sie erzählen einander Geistergeschichten und auf diese Geistergeschichten gehen einige Meilensteine der Gothic Novel zurück. Mary Wollstonecraft Shelley gebiert in diesen Nächten die Idee zu Frankenstein (1823), John Polidori (1795 – 1821) ersinnt The Vampyre (1819). Eine Kurzgeschichte, die viele Vampirromane beeinflussen wird, allen voran (und doch erst Jahrzehnte später) Bram Stokers Dracula (1897).
Auch ohne Edgar Allan Poe (1809 – 1849) ist die Horrorliteratur, wie wir sie heute kennen, völlig undenkbar. Du wirst keine*n Horrorautor*in finden, der*die nicht weiche Knie bekommt, wenn sein Name genannt wird.
Howard Phillips Lovecraft (1890 – 1937) hat den Kult-Unheiligen unserer modernen Popcorn-Horror-Gesellschaft zum literarischen Leben erweckt. Ohne Cthulhu geht gar nichts. Es gibt sogar Stofftier-Cthulhus. Ich weiß das. Ich hätte gerne einen. Spannend ist, dass Cthulhu bei Lovecraft selbst weit weniger bedeutsam ist als bei all seinen mannigfaltigen, literarischen Nachfolger*innen.
Und grad denk ich mir: "So, jetzt noch James und Hawthorne, dann sollte ich zu einem Ende kommen, sonst wird das zu umfangreich."
Henry James (1843 – 1916) ist auch der Generation Netflix zumindest indirekt ein Begriff. Seine Novelle Turn of the Screw (1898) ist die Romanvorlage der Netflix-Serie The Haunting of Bly Manor (2020) und wahrscheinlich eines der unheimlichsten Bücher, die jemals geschrieben wurden.
Nathaniel Hawthorne (1804 – 1864) ist ein bekannter Vertreter des Transzendentalismus und sein Ururgroßvater war einer der Richter der Hexenprozesse in Salem (1692). Vielleicht würde nicht jeder auf Hawthorne zu sprechen kommen, wenn es um die Wiege der modernen Horrorliteratur geht, aber mir kommt er – wie du sehen kannst – recht bald in den Sinn. Ich würde ihn auf jeden Fall zur dunklen amerikanischen Romantik zählen. Wer The House of the Seven Gables (1851) gelesen hat, wird mir unweigerlich Recht geben.
Und von Hawthorne würde ich jetzt direkt zu Herman Melville kommen, aber irgendwo muss ich aufhören, diese Frage zu beantworten, also höre ich jetzt auf. Aber bitte sprich mich darauf an, wenn du mich mal persönlich triffst und zufällig ein paar Stunden Zeit und Muße hast, mir zuzuhören.

Andreas (ZW): Natürlich sind wir lange nicht mehr im 19. Jahrhundert. Welche Entwicklungen siehst du denn in der neueren Horrorliteratur. Sagen wir mal ab 2000?

Faye Hell: Fangen wir doch damit an, dass es eine Entwicklung gibt, die mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Ein fieses Lächeln. Ein diabolisches.
Komm mal mit auf eine Gedankenreise.
Noch in den 1980ern wurden Menschen, die auffällig tätowiert waren, mit großer Skepsis betrachtet. Es gab mehr Vorurteile Tattoos betreffend, als es Wissen dazu gab. Sie waren einer Nische zugehörig und an dieser Nische wollte man so wenig wie möglich anstreifen. Heute kannst du bis zum Handgelenk tätowiert und dennoch Lehrerin an einem Provinzgymnasium sein. Ich spreche aus Erfahrung.
Mit dem Horror verhält es sich vor allem im europäischen Raum ähnlich. Amerika hat eine ganz andere Tradition des Horrors. Die Amerikaner*innen begegnen dem Genre von Anfang an nicht mit Skepsis, sondern tiefgehender Anerkennung. In Europa war vor einigen Jahrzehnten fast alles, was über Stephen King hinausging, noch wie das Tattoo, das alle nur sehr kritisch begaffen, aber nicht besitzen wollten.
Horror ist breitenwirksamer geworden, hat das Stigmata des Verderbten weitgehend eingebüßt (und kämpft oftmals sogar peinlich anbiedernd darum, vor allem an der Hardcore-Front weiterhin damit kokettieren zu können) und hat den Sprung aus der Nische geschafft.
Außerdem ist der Horror mittlerweile erfreulich weiblich geworden. Es gibt viele großartige Autorinnen, die den Vergleich mit ihren Kollegen keinesfalls scheuen. Wenn schon, dann ist es eher umgekehrt! Schriftstellerinnen wie Melanie Vogltanz, Simone Trojahn oder Nora Bendzko sind die Erbinnen im Geiste einer Mary Shelley und sie beweisen, dass die Women in Horror ein grausames Machtwort mitzusprechen haben. Ich wünschte wirklich, das würde sich auch in der Anerkennung und in den Bestsellerlisten widerspiegeln.

Andreas (ZW): Mit welchem Werk sollte man denn deines Erachtens in das Genre einsteigen? Was wäre ein guter Einstiegspunkt in die beängstigende Seite der Literatur?

Faye Hell: Ich gebe zu, ich musste mich gerade kurz mit Mister Hell beraten. Spontan hätte ich wohl Lovecraft gebrüllt und damit einen falschen Rat gegeben. Wir suchen nicht das Herz, wir suchen einen Einstiegspunkt. Etwas, das möglichst viele Motive aufgreift und weiterspinnt. Einen Klassiker, der ganze Generationen das Fürchten gelehrt hat und dennoch nicht nach literarischem Kanon schmeckt.
Da muss es einfach der König sein.
Und es muss ein Klassiker des Königs sein, der einem nicht gleich mit 1200 Seiten den Appetit verdirbt.
Demnach ist meine Antwort Stephen Kings Shining (1977). In diesem Roman wird jede*r viele neue Ängste kennenlernen, aber vor allem auch auf seine*ihre ganz persönliche Angst treffen, denn das Overlook Hotel hat viele Zimmer und in einem davon warten auf jede*n die passenden Dämonen. Auf dich. Auf dich. Auf euch alle!
Und Shining muss ein verdammt gutes, böses Buch sein. Immerhin ist 1977 auch mein Geburtsjahr.

Andreas (ZW): Und was wäre ein Buch, das du denjenigen empfehlen würdest, die meinen, schon alles zu kennen?

Faye Hell: Gerade eben habe ich über die starken Frauen im Horror-Genre gesprochen und möchte deshalb das Buch einer verdammt starken Frau empfehlen. Es hat mir solche Angst gemacht, dass mir meine Kiefergelenke wehgetan haben, so fest habe ich die Zähne zusammengebissen: Ania Ahlborn Seed (2012).
Literarische Angst und fiktionaler Schmerz werden niemals mehr das sein, was sie für dich vor der Lektüre dieses Romans gewesen sind. Vertrau mir. Oder besser nicht! Lesen auf eigene Gefahr!

Andreas (ZW): Kommen wir aber noch einmal zu dir. Ich habe deinen Stil für mich einmal als "voll auf die Fresse" beschrieben. Du verkörperst zweifelsohne eine härtere Gangart des Horrors die vor pornographischen und Gewaltexzessen keinen Halt macht. Welche Rolle spielen Ekel, Pornographie und Gewalt für dich im Horror? Welchen Zweck erfüllen sie für das Genre?

Faye Hell: Ist es lahm, wenn man, obwohl man über sich selbst sprechen sollte, erstmal gleich wieder über andere spricht? Wahrscheinlich schon, dennoch möchte ich über einen cineastischen Umweg einen Blick auf mein eigenes Werk werfen.
Nehmen wir Lars von Trier und Gaspar Noé. Ihre Filme sind für mich dort am stärksten und „voll auf die Fresse“, wo sie den Finger auf Wunden legen und gleichzeitig kein Blatt vor den Mund nehmen. Konkret? Ich liebe es, wenn im Arthaus-Kino pornografische Stilmittel als Erzählebene ins Gesamtkonzept miteinfließen.
Pornografie und Gewalt sind für mich Stilmittel, aber niemals bloßer Selbstzweck. Wer ficken schreibt und ficken lässt, nur damit gefickt wird, transportiert keine Botschaft. Das sind literarisch gesehen leere Meter. Vielleicht Unterhaltung. Garantiert eine gewisse körperliche Erleichterung. Aber es ist nicht das, wo ich mit meinen Geschichten hin will. Ich will mit meinem Werk in deine Wunde und wenn ich dort ein paarmal zustoßen muss, bis es richtig wehtut, dann ist das ein Vergnügen für mich.
Bin ich sadistisch?
Nein, ich bin realistisch und ich will, dass meine Leser*innen die bittere Pille des Realen im Mantel des Phantastischen schlucken.
Es finden sich immer wieder Hardcore-Elemente in meinen Romanen, aber ich habe (in Kooperation mit meinem Horrorbruder M. H. Steinmetz) nur einen einzigen Hardcore-Roman geschrieben und ich werde auch keinen weiteren mehr schreiben. Hardcore befriedigt mich einfach nicht. Kann ich das so stehen lassen?! Immerhin ist es die Wahrheit.
Ich komme eigentlich aus der Nische New American Gothic, bewege mich aber mittlerweile in eine literarische Richtung, die ich selbst als postpostmoderne Trümmerliteratur bezeichne.

Andreas (ZW): Mit dem Zeitalter der Kröte hast du letztes Jahr eine gesellschaftskritische Dystopie verfasst, die ich in der Tradition von Huxley und Orwell verorten würde. Hier ist der Protagonist (wenn man ihn so nennen darf) selber ein Verfasser obszöner, frauenverachtender Literatur, der Spaß am Exzess hat. Also gewissermaßen auch eine selbstkritische Bezugnahme auf die Horrorliteratur, oder? Ist Jacob Toad Horrorautor? Und ist Das Zeitalter der Kröte ein Horrorroman?

Faye Hell: Die Kröte ist durchaus selbstreferenziell. Sie illustriert, woran sich mein (literarischer) Geist stößt. Im Literaturbetrieb, in der Gesellschaft.
Ist die Kröte ein Horrorroman?
Ganz ohne Zweifel ist sie das. Allein schon deshalb, weil ich eine Horrorautorin bin und es immer sein werde. Tief im Herzen, ganz egal, wohin auch immer es mich verschlägt. Würde ich einen Liebesroman schreiben, würde er immer noch nach Horror schmecken. Ich selbst nenne die Kröte übrigens gern eine satirische Dystopie. Wobei auch die Satire hier weniger ein Lachen, sondern eher metaphorische Schmerzensschreie verursachen sollte.
Und ich gestehe, warum sollte ich es auch leugnen, dass ich durchaus Aldous Huxley (1894 – 1963) im Sinn hatte, aber vor allem habe ich an Philip K. Dick (1928 – 1982) gedacht, wenn ich im weiten Raum meiner Vorstellungskraft jenen Bildern hinterher gejagt bin, aus denen die Kröte schließlich gewachsen ist.

Andreas (ZW): Welche Aufgabe kann denn Horrorliteratur in unserer Gesellschaft spielen? Ist es bloße Unterhaltung oder neigt das Genre schon zur Gesellschaftskritik?

Faye Hell: Ich will durchaus auch unterhalten werden und ich greife häufig zu Horrorbüchern, um mich unterhalten zu lassen. Es spricht gar nichts gegen ein Buch, das mich zum Lachen bringt. Oder dazu, einfach mal angewidert das Gesicht zu verziehen. Im Gedächtnis bleiben mir aber jene Romane, die den Schritt über die bloße Unterhaltung hinaus wagen.
Ich bin absolut der Meinung, dass Horror zur Gesellschaftskritik neigt.
Horror zeigt uns auf phantastische Weise das, was zu erschütternd wäre, um es immer bloß dokumentarisch zu beleuchten. Außerdem lockt uns Horror aus der Reserve, verleitet uns dazu, uns mit Themen zu beschäftigen, um die wir sonst vielleicht einen großen Bogen machen würden. Wenn wir dann erkennen, dass uns das Erfundene eine gehörige Portion Wirklichkeit vorsetzt, geht es ans Eingemachte.

Andreas (ZW): Ich weiß, dass du auch große Filmliebhaberin bist. Kannst du uns einen Geheimtipp für einen Horrorfilm verraten, der selbst dich das Fürchten gelehrt hat?

Faye Hell: Aber liebend gern doch.
Ich beginne mit dem popcornbunten, amerikanischen Mainstreamhorror, denn auch hier gibt es Filme, die mich das Fürchten lehren. Der, den ich hier herauspicken will, ist Scott Derricksons Sinister (2012).
Und wenn ich dann noch den Schritt in den Untergrund wagen darf, dann möchte ich Tears of Kali (2004) von meinem persönlichen Godfather des deutschen Horrorkinos Andreas Marschall empfehlen.

Andreas (ZW): Wer nach diesem Interview Lust bekommen hat, einmal etwas von dir zu lesen, fragt sich sicher, was deine aktuellen Projekte sind. Was kommt denn in 2021 von dir? Wenn ich es richtig mitbekommen habe, planst du sogar etwas ohne Horrorelemente, oder?

Faye Hell: *lach*
Ich dachte, ich würde etwas ohne Horrorelemente planen und dann bekam ich gesagt, dass vor allem die Horrornote des Thrillers überzeugen würde. Ja, ich habe einen Psychothriller in der Tasche. Was damit passieren wird, kann ich derzeit noch nicht konkret sagen. Demnach glaube ich auch nicht, dass er 2021 erscheinen wird. Was im November 2021 allerdings das Licht der Welt erblicken wird, ist mein postpostmoderner Trümmerroman Der letzte Traum. Außerdem arbeite ich mit einem befreundeten Verleger am Rerelease eines Herzensromans. Und gemeinsam mit M. H. Steinmetz feilen wir an einer wundervollen Anthologie, die die Leser*innen gewiss das Schnurren … ich meine Fürchten lehren wird. Und wenn nicht alles Stricke reißen, wird es auch ein neues Sachbuch geben. Darüber hinaus findet man von mir verfasste Film-Rezensionen im VIRUS Magazin und im Filmmagazin Deadline.

Andreas (ZW): Das klingt vielversprechend. Ich wünsche dir viel Erfolg für deine Projekte und hoffe, dass sich der Horror bald wieder mehr in der Literatur als in den Nachrichtensendungen abspielt.

Faye Hell: Ich danke dir für das sehr spannende Interview und ich hoffe, es ist nicht zu umfangreich geworden. Danke für deine tollen Fragen. Es hat wirklich Spaß gemacht!
(Ich leg mich jetzt auf die Couch und blättere eine Runde in einem wundervollen Lovecraft-Roman. Da hab ich jetzt echt Bock drauf!)

From Hell
Faye Hell

Die Illustrationen wurden mit freundlicher Genehmigung von ©Erik R. Andara genutzt.

Weitere Artikel: