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Die Legenden von Andor - Die ewige Kälte

Der Beginn einer neuen Ära?

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Das Königreich Andor ist eisiger Kälte und tiefem Schnee ausgesetzt. Die Macht des Wintersteins droht die ewige Kälte zu beschwören - höchste Zeit für euch und die Helden von Andor aus dem Winterschlaf zu erwachen und eine neue Reise anzutreten.

Im Mai 2021 schrieb ich in der Rezension zu Die Legenden von Andor - Die verschollenen Legenden "Düstere Zeiten": “Es ist folglich nur eine Frage der Zeit, bis Menzel sich erneut den Helden von Andor widmet.” Jetzt - Anfang 2023 - ist es endlich soweit und man fragt sich - was kann das neue Andor? Ist es wie von Kosmos beworben, gleichzeitig für “ANDOR-Kenner als auch für Einsteiger”?

Was sind die Legenden von Andor?

In Die Legenden von Andor verkörpern die Spieler*innen die Held*innen von Andor, einem fiktiven Fantasyreich, welches diversen Bedrohungen ausgesetzt ist. Scheußliche Kreaturen überrennen das friedliche Land und im Schatten lauern mächtige Anführer*innen, welche große Pläne für Andor und deren Bewohner*innen, den Andori, haben, sobald der letzte Widerstand verstummt ist. Kooperativ stellt ihr euch allen Gefahren. Das Grundspiel, und damit der Grundstein der Andor-Abenteuer, namens: Die Legenden von Andor wurde im Jahr 2013 mit dem Preis “Kennerspiel des Jahres” ausgezeichnet und hat bis heute online eine rege Community. Das Material in der Grundbox dient als “Sandbox”, bzw. Teilespender für die unzähligen Fan-Legenden, welche man auf der Taverne, Andors offiziellem Forum, finden kann.

 

Nach einem Abstecher ins Königreich England kehrt Michael Menzel sowohl als Autor, als auch Illustrator zurück ins Land der Andori. Dessen Erscheinungsbild hat mittlerweile eine neue Farbe angenommen: Felder, Brücken und Wälder sind von einer tiefen Schneeschicht bedeckt. Als eine Unbekannte an der Taverne zum Trunkenen Troll anklopft, eröffnet sich ein neues Abenteuer…

Wie bereits Teil I: Die Legenden von Andor und Teil III: Die letzte Hoffnung - kann man dieses Spiel ohne Besitz anderer Teile der Andor-Spielewelt spielen. Zeitlich gesehen spielt Die Legenden von Andor - Die ewige Kälte zwischen der ersten Legende der Bonus-Box und der Legende drei von Teil I. Somit stehen die Protagonist*innen noch am Anfang ihrer Heldenreise und mächtige Gegner*innen, wie beispielsweise Tarok der Drache, sind noch nicht gebannt. Die Legenden von Andor - Die ewige Kälte beinhaltet 4 Legenden, wobei Legende 1 als “Intro-Legende” fungiert. Eine Losspiel-Anleitung macht es Einsteiger*innen leicht, spielerisch die Regeln kennenzulernen. Man lernt nach und nach (oder erinnert sich wieder an) die Regeln von Michael Menzels Spielwelt: Wie funktioniert die Aktion Laufen, wie sieht ein Kampf aus, was passiert nach einem Tagesende und so weiter. Insgesamt dient diese erste Legende eher als Tutorial, bevor man dann 3 Legenden ohne Hilfestellungen kämpfen muss. Wem das zu leicht fällt, der kann durch rotfarbige Legendenkarten die Schwierigkeit - oft in Form von zusätzlichen Kreaturen - erhöhen. 

Die Gemeinschaft kennenlernen

Im Spiel inkludiert sind vier Helden bzw. Heldinnen, denn auf der Rückseite jedes Charaktertableaus gibt es - wie man es bereits aus anderen Andor-Spielen kennt - eine Version des anderen Geschlechts. Die Unterschiede sind aber rein äußerlich und haben keinen Einfluss auf die Spielstärke der Figuren. Drei der vier Held*innen sollten Spielenden, die bereits Die Legenden von Andor kennen, vertraut sein: Thorn ist ein stolzer Krieger, der beim Kampf am Lagerfeuer zusätzliche Stärkepunkte erhält. Kram, ein stämmiger Zwerg aus den Tiefminen, sammelt beim Bezwingen von Kreaturen stets einen Stärkepunkte als zusätzliche Kampfbelohnung. Eara ist eine Zauberin von der nördlichen Insel Hadria, deren Spezialfähigkeit ihr es einmal pro Kampf erlaubt, einen Würfel auf die Rückseite zu drehen. Eine gewürfelte 1, das schlechteste Würfelergebnis, wird magischerweise zu einer 6 gezaubert. Da die Bogenschützin Chada in den Eisschlaf gefallen ist, verstärkt ein neues Gesicht die Heldentruppe: Tenaya, eine Wächterin des Feuers aus Hadria.

In kostenloser Hörbuch-Form kann man diesen Neuankömmling und ihr erstes Treffen mit den Held*innen von Andor erfahren. Als Wächterin des Feuers ist sie in der Lage, mit Brennholz ein Feuer zu entfachen, das sie komfortabel in einer Hand mit sich umhertragen kann. Zusätzlich zu Tenaya taucht ein tierischer Begleiter auf. Der Flederfuchs, welcher, wie der Name es bereits vermuten lässt, ein Hybrid aus einer Fledermaus und einem Fuchs ist, zeichnet sich nicht nur durch sein niedliches Erscheinungsbild, sondern auch durch seine Spezialfähigkeiten im Spielverlauf aus. Er kann Schneefelder aufklären und im Kampf Gegner temporär Würfel entfernen. Ob dieser zum Maskottchen der Helden von Andor wird?

Eine unerwartete Reise

Natürlich gibt es wie gewohnt einen doppelseitigen Spielplan. Die Vorderseite sieht aus wie eine mit Schnee bedeckte Version des Spielplans aus dem Grundspiel. Auf der Rückseite befindet sich das Land der drei Brüder, auch als Barbarenland bekannt, welches für die Legenden 2-4 verwendet wird. Ohne zu viel auf die Handlung von Die Legenden von Andor - Die ewige Kälte einzugehen, führt es die Held*innen von Andor nach Osten ins Barbarenland auf der Suche nach einer Lösung, wie man den eisigen Zauber des Wintersteins aufhalten kann. Auf ihrer Reise treffen sie neue Gestalten, teils Freund, teils Feind...

Alles Neu?

Nach knapp sechs Jahren Wartezeit ohne Andor-Spiel mit Michael Menzel als Autor, sind die Erwartungen zurecht hoch, spielerisch und thematisch an die Vorgänger anzuknüpfen oder sogar diese zu übertrumpfen. Letzteres, soviel schon mal an dieser Stelle, ist nicht der Fall. Was sind die Neuerungen und sind diese thematisch und spielerisch gelungen? Neben der neuen Heldin Tenaya, dem Flederfuchs und einem neuen Spielplan fallen rasch die Eis-und Schneeplättchen auf, welche auf großen Teilen des Spielplans platziert werden. Beendet ein Charakter seine Bewegungsaktion auf einem dieser Felder, so wird das Plättchen aufgedreht und ausgeführt. Auf den Rückseiten dieser Plättchen findet man nützliche Gegenstände, wie Kräuter und Feuerholz, aber man kann auch Willenspunkte verlieren oder einen Schneesturm aktivieren. Dieser zwingt alle Held*innen, ein Feld in Richtung der auf dem Spielplan aufgedruckten Pfeile zu bewegen. Eisplättchen befinden sich auf dem zugefrorenen See und brechen ein, nachdem man darüber läuft. Die Eisplättchen des Sees sind aber heimtückischer als die Schneeplättchen, weshalb man gut abwägen sollte, ob man sich auf dünnes Eis wagen möchte.

Des Weiteren ermöglichen es die Lagerfeuer, welche mit Brennholz angefacht werden können, Willenspunkte zu gewinnen und verstärkt gegen Kreaturen anzutreten. Zusätzlich stößt man auf ein paar neue Gegenstände und gemeine Kreaturen. Im Schnee wachsen verschiedene Arten von Kräutern, mit denen man sich in Kräuterkunde üben kann. Die gesammelten Kräuter können nicht nur für die Wiederherstellung von Willenspunkten, sondern auch, wenn man sie miteinander kombiniert, zu mächtigen Effekten kombiniert werden.

Viele Elemente in diesem neuen Andor-Brettspiel erinnern stark an Aspekte aus den Vorgängern. Nur um ein paar Beispiele zu nennen: Die Eis-und Schneeplättchen, die man bei Bewegungsende auf einem Feld umdrehen muss, gleichen den Nebelplättchen aus anderen Andor-Teilen. Ein anderes Beispiel sind die Helden Kram und Eara. Eara behält ihre Spezialfähigkeit aus Andor Teil 1 und Krams Fokus liegt immer noch auf dem Sammeln von Stärkepunkten. Die Lagerfeuer, wo man einmal pro Runde Willenspunkte erhalten kann, sind vergleichbar mit den Brunnen der anderen Spiele. Andor-Kennern werden kaum innovative Mechaniken, wie man es sonst von den großen Erweiterungen gewohnt war, finden.  

Ordnung ist das halbe Leben

Zusätzlich zu den bekannten Plastiktütchen für die Aufbewahrung und Sortierung der Spielinhalte, liefert Die Legenden von Andor - Die ewige Kälte ein rasterförmiges Spielinlay, welches den Spielauf-und abbau vereinfachen soll. Dieses funktioniert nicht perfekt, denn die Teile rutschen umher. Hier empfiehlt sich, die Losspiel-Anleitung unter das Inlay zu legen. Denn diese wird sowieso nach der ersten Legende nicht mehr benötigt und es erschwert dem Spielmaterial zu verrutschen. 

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