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Die Legenden von Andor: Chada & Thorn

Zu zweit durchs Silberland

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Nachdem die Bogenschützin Chada und der Krieger Thorn sich schon im Basisspiel einen Namen gemacht haben, geht ihr Abenteuer nun im Silberland weiter. Dort steht eine Reise vom Norden in den Süden an, nach der sie mit Hilfe der Zwerge die Überfahrt zurück nach Andor wagen wollen, um nach allen bestandenen Aufgaben die Heimat wiederzusehen. Allerdings ist ihr Weg nicht nur von zahlreichen Gefahren gesäumt, zu allem Übel sitzt den beiden ein unheimlicher Feind im Nacken, der sie auf Schritt und Tritt verfolgt.

So reicht es nicht, dass Chada und Thorn ihren Blick auf den vorausliegenden Weg richten, auch der bereits beschrittene Pfad bedarf sorgsamer Überwachung. Denn sollte der „Fluch“ es schaffen, die beiden einzuholen oder sogar an ihnen vorbei zu ziehen, ist es aus mit Helden und Spiel.

Mit dem Zwerg übers Silbermeer – Äh, mit wem bitte?!

Das eigenständige Kartenspiel der Andor-Reihe ist im Gegensatz zum Hauptspiel eher kurz und knackig, zumindest was die beschriebene Handlung angeht. Zu Beginn jeder Mission gibt es eine einleitende Ausführung, wie man sie auch vom Hauptspiel gewohnt ist, aber die Lobhudelei nach erfolgreichem Beenden der Mission haben wir schmerzlich vermisst. Zudem haben wir uns – als eingefleischte Fantasy-Liebhaber – erstmal skeptisch gefragt, warum zum feenverstaubten Geier wir auf ein Schiff steigen sollten, dass von ZWERGEN gelenkt wird?! Kurz haben wir darüber gestritten, ob es da nicht besser sei, den Rückweg anzutreten und die kühlen Arme des Fluches hinter uns als kleineres Übel anzunehmen. Aber die Neugier auf Kommendes war für eine solche Faux-Pas-Kleinigkeit einfach zu groß.

 

Wieso, weshalb, warum – wer nichts sagt, stirbt rum

Um den Sieg in Chada & Thorn davonzutragen, bedarf es vor allem einer Sache: Kommunikation.Wer keinen Bock hat, mit seinem Mitspieler zusammen Strategien zu entwickeln und Spielzüge abzusprechen, der wird wohl nicht lange Vergnügen an diesem actionreichen Kartenspiel haben. Denn da einem der „Fluch“ im Nacken sitzt und dieser die Spielgeschwindigkeit grundlegend vorantreibt, wollen die Aktionen der Spieler wohlüberlegt und vor allem aufeinander abgestimmt sein. Aber Vorsicht: Wer gern hitzige Diskussionen führt und erstmal alle Möglichkeiten abwägt, der braucht weitaus länger als die veranschlagten 45 Minuten pro Spielrunde. Ein Glas Rotwein und eine Kerze helfen jedoch, die übereifrigen Gemüter wieder abzukühlen und bieten eine stimmungsvolle Ergänzung zur hitzigen Reisejagd.
 

Voller Fluch voraus!

Gleich am ersten Abend, nachdem das Spiel auf heimischem Küchentisch angekommen war, haben wir uns mit einem schwungvollen Köpper in die Action gestürzt und sind erst weit nach der Geisterstunde wieder daraus aufgetaucht. Das lag zum einen an der wirklich spannenden und immer wieder wandelbaren Spiel-Szenerie, zum anderen aber auch an einigen Verständnisunsicherheiten, was die Regeln betraf. An mancher Stelle hätte man vor allem die Unterscheidungen zwischen aktuellen Nebelkartenstapeln, dem Vorrat, dem nicht mehr ganz so aktuellen Nebelkartenstapel und sonstigen Karten etwas deutlicher machen können. So manches Mal haben wir uns erst im Stapel und dann im Ton vergriffen, was dem Spielvergnügen aber spätestens nach dem Einführen von Hausregeln keinerlei Abbruch mehr getan hat.

Ich mach mir das Spiel – widdewidde, wie es mir ge… fiel

Wenn auch der Reim nicht so richtig funktioniert, so klappt doch die Flexibilität innerhalb der Missionen von Chada & Thorn wunderbar. Aus sechs Zwischen-Etappen-Karten werden jeweils zwei gewählt, die dann durch unterschiedliche Kombinationen immer wieder neue Spiel-Wege eröffnen. Auch die Nebelkarten, die eine ordentliche Auswahl an Gegnern bieten, tragen zur bunt-düsteren Abwechslung bei. Zudem gibt es einige Möglichkeiten, den Schwierigkeitsgrad selbst zu bestimmen, indem man Freunde-Karten weglässt oder die Norm um ein oder zwei Zwischen-Etappen-Karten erweitert. Und wenn man das Spiel als Basis für Erweiterungen eigener Ideen ansieht, wird der Kreativität und der Lust auf eigene Umsetzungen kaum eine Grenze gesetzt. Und so trug es sich zu, dass ich mitten in der Nacht aufwachte und schlaftrunken feststellen musste, dass mein gesamter Körper mit kleinen Zettelchen bedeckt war, weil mein Freund etliche verschriftlichte Ideen für neue Charaktere und Ausrüstungsgegenstände im Bett verbreitet hatte. Seitdem nenne ich ihn gerne auch mal Mr. Post-It-Man.

Fazit

Chada & Thorn ist – vor allem für den schmalen Preis – ein Must-Have für Andor-Fans. Die kleinen Schnitzer, die man zur perfekten Umsetzung vielleicht hätte ausmerzen können, werden spätestens durch die Angebote auf der Webseite und die Flexibilität wieder wettgemacht. Mit der kompakten Größe ist es auch für Urlaub, Cons oder Warteschlangen ein prima Begleiter. Und besonders begeistert bin ich – wieder mal – von dem spielbaren Tutorial.

Die Legenden von Andor – Chada & Thorn
(KOSMOS, 2015)
45 Minuten, 2 Spieler, ab 10 Jahren
Webseite: Chada & Thorn

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