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Die Legende der Weber (Band 1 & Band 2)

Abenteuerreise durch uralte Konflikte

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Kategorie: Literatur

Nilas lebt bei seinem Ziehvater ein einfaches Leben. Doch eines Tages stolpert er gegen einen eleganten Herren, der wiederum in einen Marktstand stürzt. Und schon geht es um nichts Geringeres als Leben und Tod.

Aber nicht der elegante Herr ist es, der Nilas in Gefahr bringt. Im Gegenteil, er ist sehr um sein Wohlbefinden bemüht, ist Nilas doch einer der wenigen verbliebenen Weber. Diese sind magisch begabte Menschen, die aus dem Nichts Dinge erschaffen können. Aber natürlich gibt es neben dem Guten auch das Böse, nämlich die Vernichter. Ebenfalls magisch Begabte, die aber nicht erschaffen, sondern – wie der Name schon sagt – vernichten. Und Nilas – kaum erwachsen – ist irgendwie anders als die Mitglieder der einzelnen Fraktionen. Er ist Teil einer Prophezeiung, die Gutes sowie Schlimmes verheißt.

Willkommen in Hogw ... erm, Mor Harun!

Die Jungen und Mädchen in Mor wissen zwar von der Gefahr, in der sie schweben, sehen diese aber noch in weite Ferne gerückt und lernen zunächst, ihre magischen Fähigkeiten zu kontrollieren und auszubauen. Als Nilas und seine Freunde in ihrer Ausbildung bereits weiter fortgeschritten sind, bekommen sie zunächst den einfachen Auftrag, einen weggelaufenen Jungen zu suchen und zurückzubringen, bevor er im Schnee erfriert. So einfach ist der Auftrag aber dann doch nicht, denn der Junge ist bereits in den Fängen des Ordens, die gar nicht daran denken, ihn wieder herauszurücken. In einer strategisch holprigen Befreiungsaktion kommt es zu einem Kampf zwischen den Ordensmitgliedern und den Jungen, der Verletzte auf beiden Seiten fordert und das Geheimnis um Nilas Andersartigkeit in die Öffentlichkeit trägt: Seine Gabe verhält sich völlig anders als die der anderen Weber!

Augen auf, ich komme!

Einer der Jungen, der auf der Flucht aus den Bergen von der Gruppe getrennt wurde, schleppt sich verletzt und völlig erschöpft zurück zum geheimen Versteck der Weber. Was er nicht weiß: Er hat einige der Vernichter im Schlepptau, die nur darauf gewartet haben, dass er ihnen die Position der Zuflucht verrät. Es kommt, wie es kommen muss: Krieg.

Nilas, der immer wieder in lebensbedrohliche Situationen gerät, hat einige Beschützer, die nur allzu bereit sind, ihre Leben für ihn aufs Spiel zu setzen. Ob es sich dabei um Freunde in den eigenen Reihen oder mutmaßliche Gegner handelt, die plötzlich ihre todbringenden Schoßhündchen statt zu seinem Verderb, zu seinem Geheiß aussenden. Und auch in der Hauptstadt – oder sowas ähnlichem – werden Dinge in politische Bewegung gebracht, von denen man noch nicht so genau weiß, was sie bedeuten werden. Da dort aber auch einige Charaktere eingeführt werden, die in den ersten beiden Bänden keine wirkliche Rolle spielen, muss es wohl noch einen Folgeband geben.

Fazit

Das Grundgerüst der Geschichte hat mich schon ein wenig an Harry Potter erinnert. Ein Junge, der seine Eltern verloren hat, mit einer geheimnisvollen Herkunft, der von einem Mentor entdeckt und in eine magische Schule gebracht wird und dann auch noch Teil einer Prophezeiung ist. Der Konflikt zwischen den beiden Fraktionen Gut und Böse ist jedoch in ein eigenes Setting getaucht, das orientalische Züge genauso beinhaltet wie militärische. Insofern wird im Gegensatz zu der jugendlichen Fantasy-Geschichte um Harry Potter in Die Legende der Weber eher ein erwachseneres Werk. Allerdings ist dieses auch in seiner Lesart sehr erwachsen. Der Schreibstil und die Wortwahl erschaffen eine wirklich authentische Atmosphäre und ziehen den Leser mitten hinein ins Geschehen, jedoch erfahren wir nicht viel über die Charaktere, die dort leben. Wenig Interaktion zwischen den Jungen und ebenso wenig Innenschau lassen uns nur erahnen, was in den Jugendlichen oder auch in den Erwachsenen vorgeht. So bleibt die Geschichte eher eine Draufschau und konzentriert sich auf die Entwicklung der Geschichte und den Konflikten zwischen den Fraktionen, an denen aber auf keinen Fall gespart wird. Das Mitfühlen mit den Charakteren bleibt in der distanzierten Schreibweise jedoch weitestgehend auf der Strecke.

Wer Spaß hat an einer Abenteuerreise durch einen uralten Krieg zwischen zwei Fraktionen und dabei auf Magie und magische Wesen nicht verzichten möchte, findet in Die Legende der Weber ein gut geschriebenes Werk ohne viel Gefühlsduselei.

Kleiner Exkurs zur Optik: Bei der Aufmachung des Buches bin ich mir tatsächlich unsicher, welche Meinung ich dazu haben soll. Das Cover ist handgezeichnet, was ich auf der einen Seite ganz toll finde, auf der anderen Seite aber seltsam holprig in einer Zeit der Vektor-Grafiken und digitalen Covergestaltung. Auf den ersten Blick wirkt es sehr stimmig und schick, doch beim näheren Hinsehen wirkt es ein wenig ... unzeitgemäß. Auch die Zusammenfassung der beiden Bände hat mich etwas verwirrt. Der erste Band ist mehr in sich geschlossen als der zweite, der einen Folgeband unabdingbar macht. Hier hätte man ruhig den ersten Band einzeln ausgeben können und vielleicht Band 2 und 3 zusammenfassen können. So verliert sich die Geschichte erstmal im Leeren, was aber auch wieder neugierig auf die Fortsetzung macht. Also, wie gesagt, keine feste Meinung, das liegt sicher im persönlichen Gusto des Betrachters.

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