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Leaders

Risiko 2.0

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Auf der Spiel'14 wurde Leaders erstmals vorgestellt. Der nicht seltene Satz Das ist doch Risiko! zeigt, wie bekannt das Konfliktsimulationsspiel (KoSim) weltweit ist. Doch Risiko war nicht das erste und wird auch nicht das letzte KoSim sein. Leaders enthält bekannte Elemente, bringt aber einige Innovationen mit.

Grundsätzlich geht es bei Leaders darum Gebiete der Welt zu beherrschen, um mit deren Ressourcen neue Truppen auszuheben, in seine Wirtschaft zu investieren und neue Technologien zu entwickeln. Doch es können aber auch geheim Diplomaten ausgesandt werden, um Bündnisse zu schließen. Oder es werden Spione für Sabotage-Aktionen und die Spionage auf die anderen Länder angesetzt. 

Auch wenn die Thematik bis zu diesem Punkt noch interessant klingt, könnte eine regeltechnische Umsetzung schnell in einen enormen Zeitaufwand ausarten. Und an dieser Stelle kommt die Technik ins Spiel: Dank der neuen Smart Device Geräte unterstützt eine App das Spiel und nimmt viel der zeitraubenden Berechnungen ab und gibt die Möglichkeit, Züge gegenüber Mitspielern geheim zu halten. Wo sonst zwei Spieler Karten austauschen oder kurz miteinander tuscheln würden, wird alles über das Tablet geregelt.

Die Vorbereitungen

Vor dem ersten Spiel muss die App auf ein Smart Device (am besten Tablet) heruntergeladen und gestartet werden. Kurz anmelden und es kann losgehen: Spieleranzahl eingeben, ein Szenario auswählen, eine Nation aussuchen und das Spielmaterial bereitlegen.

Je nach Szenario sind die Startgebiete frei wählbar, ein Startgebiet oder alle Gebiete werden von der App vorgegeben. Sollte das Szenario noch Besonderheiten aufweisen, wird dies angezeigt und kann auf der Karte umgesetzt werden.

Und schon kann es in die erste Runde gehen. Der Einstieg ist mit wenig Regeleinarbeitung möglich. Interessierte Spieler können sich aber schon vorab die umfangreichen Regelerläuterungen anschauen.

Das Spiel

Jede Runde ist in fünf Phasen aufgeteilt. Diese sind teilweise öffentlich oder geheim. In der ersten Phase werden alle überschüssigen Einheiten zurück zur Basis gerufen, in jedem Gebiet darf nur eine Einheit verbleiben. Einheiten auf See verbleiben in den Seegebieten – was nützt schon ein Schiff in der Wüste.

In der zweiten Phase publiziert die Weltpresse den Kauf von Truppennachschub, militärische Forschungserfolge, Sabotageakte oder die Verleihung von Ehrenabzeichen. Danach wird der Spieler geheim über die weiteren Erfolge oder Misserfolge zur Spionage, Forschung und Diplomatie informiert.

In der dritten Phase werden bei Bedarf die Armee und Luftwaffe in die Krisenherde beordert. Dabei ist zu beachten, dass die Menge der stationierten Truppen von der jeweiligen Wirtschaftskraft des Landes abhängig ist. Nachdem alle Truppen platziert wurden, dürfen die anderen Spieler ihre Truppen zur Verteidigung ihrer Gebiete ausrücken lassen. Auch hier gilt ein Maximum in Abhängigkeit der Wirtschaftskraft.

In der vierten Phase werden Schlachten geschlagen. Der Angreifer kann sich je Gebiet entscheiden, anzugreifen oder sich zurück zu ziehen. Jede Kategorie hat ihre eigene Würfelfarbe und es dürfen je Angriff maximal drei Würfel eingesetzt werden. Die Infanterie hat eine 50% Trefferchance, die Panzer 66% und die Kampfjets zwar auch nur 66%, aber dafür mit der Chance auf einen Doppeltreffer. Je Treffer verliert der Gegner eine Einheit, bei einem Doppeltreffer logischerweise gleich zwei. Ein Rückzug ist während der Schlacht zwar möglich, jedoch verliert der Spieler dann die Hälfte der Truppen (aufgerundet). Der Sieger erhält oder behält die Wirtschaftspunkte, deren Gesamtsumme am Spielplanrand zu sehen ist.

In der fünften Phase geht es zurück ins Hauptquartier (App). Hier kann der Spieler mit Rückblick auf die Truppenverluste neues Kriegsgerät in Auftrag geben, neue Forschungsaufträge verteilen oder Diplomaten und Spione ausbilden lassen und diese zu wichtigen Missionen schicken.

Gewonnen hat, wer zuerst die Siegesbedingungen des ausgesuchten Szenarios erfüllt. Dies kann durch eine militärische Übermacht passieren, durch die beste Forschung oder die Erfüllung wichtiger Missionen.

Die Tiefe

Ausreichend Abwechslung und Spielmöglichkeiten kommen zum einen mit der Wahl der Missionen und der Nationen. Jede der sechs Nationen (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Sowjetunion und China) gehört einem Machtblock an (kapitalistisch – neutral – kommunistisch) und jede Nation hat eine besondere Fähigkeit, welche ihr im Spiel einen Vorteil bietet. Der zugeordnete Machtblock ist nur für ausgewählte Szenarien von Bedeutung. Dies gilt auch für das Startgebiet (Home Area).

Als Erweiterungen zum Basisspiel gibt es drei weitere Nationen: Kuba (Cigars up in smoke), Australien (Menace from Down Under) und Südafrika (Soul of Africa). Alle Nationen verfügen ebenfalls besondere Fähigkeiten und erweitern somit die Spielmöglichkeiten.

Für weiteren Spielspaß und taktische Möglichkeiten sorgt die technische Unterstützung der App. Ein Spieler kann geheim Bündnisse schließen oder Sabotageaktionen starten, ohne dass alle Mitspieler davon Notiz nehmen (können). Wird man sabotiert, kann man nicht einwandfrei feststellen, woher es kommt. Diese Art des stillen Spiels hebt Leaders auf die Stufe Risiko 2.0.

Sicherlich können Erbsenzähler durch angestrengtes Mitzählen und Nachdenken die Entscheidungen eines Spieler rekonstruieren, doch dies geht auf Kosten des Spaßfaktors und am Ende hilft es nicht, auf dem Schlachtfeld zu bestehen.

Fazit

Spielmaterial und Aufmachung sind ansprechend, die umfangreichen Regelerläuterungen im Netz sollten aber noch etwas detaillierter werden. Leaders bietet einen einfachen Spieleinstieg und ausreichend Vergnügen für Anfänger. Vielspieler werden in Zukunft durch die Auswahl von Missionen und Nationen mit einer Vielzahl von einzigartigen Partien belohnt.

Leaders
A Combined Game
(rudy games, 2015)
2 bis 6 Spieler ab 13 Jahren, ca. 120 bis 180 Minuten

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