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Laurin Dahlem

High Fantasy meets Asien

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Kategorie: Literatur

Aus Laurin Dahlems Feder sind inzwischen nicht nur die Fantasy-Romane Gott der Nacht, Imperia – Im Schatten des Drachen und Kuss aus Asche auf dem Buchmarkt zu haben, sondern auch der Contemporary-Novelle Melodie des Glücks und die Kurzgeschichte Ein Trainer mit gewissen Vorzügen. ZWO-Rezensentin Julia Fränkle-Cholewa stellt euch den vielseitigen Autor in einem Interview näher vor.

ZWO: Erzähl unseren Lesern doch ein wenig über dich: Wer ist Laurin Dahlem und was zeichnet seine schriftstellerische Arbeit aus?

Ich bin ein junger, verplanter Mensch mit vielen Träumen, denen ich ständig nachjage. Oft genug habe ich versucht, doch noch irgendwie ein „normales“ Leben aufzubauen, aber ich fürchte, das ist mit mir nicht kompatibel. Mein Leben lang habe ich Bücher verschlungen und mindestens genauso lange wollte ich unbedingt Schriftsteller sein. Zur Schreiberei führe ich eine Beziehung auf Hassliebe. An manchen Tagen sprudelt alles nur so aus mir heraus und an anderen gehe ich Stellenausschreibungen durch, weil mich das Schreiben so sehr ärgert, dass ich es aufgeben und mir einen anderen Job suchen will.

ZWO: Du schreibst nicht nur Fantasy, sondern auch Contemporary. Was macht den Reiz für dich beim einen oder anderen Genre aus?

Ich bin ein großer Fantasy-Fan und liebe es, mir fremde Welten auszudenken und andere Rahmenbedingungen für meine Protagonisten zu schaffen. Andere Kulturen, andere Einstellungen, andere Möglichkeiten durch Magie oder fremdartiger Technik, das alles reizt mich sehr. Bei den Contemporary-Romanen bin ich hingegen näher an der Realität, kann Geschichten mitten aus dem Leben verfassen über Figuren, denen man auf der Straße begegnen könnte.

ZWO: Vampire, Dämonen, asiatische Krieger, Lebensgeister – du bedienst dich in deinen Fantasy-Romanen an einem breiten Figurenarsenal. Hast du ein Lieblingswesen?

Mein Lieblingswesen ist mit weitem Abstand LiFei, der kleine Lebensgeist des Protagonisten Hao aus Imperia – Im Schatten des Drachen. Es hat großen Spaß gemacht, ihn zu schreiben. Er bringt ein wenig Witz und Leben in die Geschichte und ist einfach ein tolles Kerlchen.

ZWO: LiFei ist ein gutes Stichwort, denn in Imperia hat sich der kleine Drache zu einer Art heimlichen Helden der Geschichte und zum Liebling der Leser entwickelt. Hast du das erwartet und ging es dir während des Schreibens genauso?

Es ging mir beim Schreiben genauso, ja. Erwartet habe ich es nicht, ich hatte ihn noch nicht einmal detailliert geplant. Als ich mit dem Roman begann, empfand ich die Idee erst ein wenig lästig, weil mein Protagonist mit LiFei zwangsläufig immer mit einem anderen Wesen zusammen ist, das man dann entsprechend oft miteinbeziehen muss. Ich befürchtete, LiFei würde dazu verkümmern, Hao einfach hinterherzuflattern und in Vergessenheit geraten. Diese Befürchtung erwies sich aber sehr schnell als unbegründet. LiFei hat eine starke Persönlichkeit und sorgt mit seinen frechen Kommentaren dazu, dass man ihn nicht vergisst oder nur als lästigen Anhang betrachtet. Ich musste viel selbst über ihn lachen und bin froh, dass es den Lesern auch so ergeht.

ZWO: Imperia – Im Schatten des Drachen ist eine Mischung aus klassischer High Fantasy und Liebesgeschichte, angehaucht mit viel asiatischem Flair. War das Setting eher Zufall oder verbindet dich etwas Besonderes mit der asiatischen Kultur und Kampfkunst?

Das Setting kam daher, dass ich mir eines Tages dachte, warum Fantasy eigentlich so oft an das europäische Mittelalter angelehnt wird. Ich hatte Lust auf ein wenig Abwechslung und deswegen Elemente asiatischer Kulturen eingebaut.

ZWO: Sowohl in Imperia als auch in Kuss aus Asche ist mir die Komplexität der Charaktere aufgefallen. Hast du beim Schreiben eine besondere Verbindung zu deinen Figuren? Und hast du so etwas wie einen Lieblingsprotagonisten?

Im Regelfall ist mein Lieblingsprotagonist der, dessen Geschichte ich gerade aufschreibe. Für mich fühlt es sich fast schon ein wenig an wie eine Liebesaffäre mit allen Höhen und Tiefen, die eine solche Beziehung haben kann.

ZWO: Mit Kuss aus Asche legst du deinen Leser nicht gerade leichte Kost mit zuckrigem Happy End vor. Ist es für dich als Autor ein besonderer Reiz, Geschichten auch mal nicht gut enden zu lassen?

Oh ja, sehr. Ich liebe Drama und Herzschmerz. Es gibt Autoren und Leser, die sagen, sie schreiben/lesen gerne Happy Ends, weil es im richtigen Leben oft genug keine reinen Happy Ends gibt und die Bücher einen in eine Welt entführen sollen, in der es möglich ist, dass die verworrensten und konfliktbeladensten Geschichten trotzdem gut ausgehen. Ich rechne mich eher zu denen, die die Leiden des realen Lebens kennen und genau dieses Gefühl in ihren Büchern festhalten wollen. Diesen süßen Herzschmerz, die Verzweiflung und Trauer – und das Überwinden dieser Gefühle. Es läuft nicht immer so, wie man es sich wünscht. Es geschehen nicht immer Wunder, die doch noch alles wie auf zauberhafte Weise zum Besseren kehren. Trotzdem muss man wieder aufstehen und weitergehen. Das ist für mich ein Hauptaspekt des Lebens und die Botschaft, die ich in Kuss aus Asche herüberbringen will.

Das heißt nicht, dass alle meine Geschichten schlecht oder bittersüß enden. Nicht jeder Kampf ist vergebens oder muss zwangsläufig verloren werden. Manchmal schaffen es Protagonisten, allen Widrigkeiten zu trotzen und es doch zu einem guten Ende zu bringen. Andere hingegen scheitern. Meistens schreibe ich den Schluss meiner Geschichten als erstes und genauso oft kann ich ihn dann im Nachhinein löschen und neu schreiben, weil sich im Laufe der Geschichte so viel geändert hat, dass es doch anders ausgeht. Das ist für mich ein großer Reiz der Schreiberei. Im Grunde genommen werde auch ich als Autor ständig von den Wendungen des Geschehens überrascht.

ZWO: Das Schreiben nimmt sicherlich viel Zeit in Anspruch. Aber was tut Laurin Dahlem, wenn er mal nicht am Schreibtisch sitzt? Liest du auch viel und wenn ja, was?

Derzeit komme ich leider nicht so oft zum Lesen, wie ich es gerne würde, aber generell lese ich schon sehr viel selbst. Natürlich mit Vorliebe Bücher mit schwulen Protagonisten, allerdings bevorzugt mit komplexen Themen und nur einem Hauch Romantik, oder eben kombiniert zu komplexen Beziehungen wie zum Beispiel in Inbetween – Zwischen Bühne und Bordell (Svea Lundberg). Ansonsten lese ich auch viel Fantasy ohne viel „gay content“ wie Harry Potter oder Die Tribute von Panem und viele, viele Sachbücher.

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