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Knochenblumen welken nicht

Von den Krankheiten einer (nicht-)magischen Welt

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Kategorie: Literatur

Die Stadt prächtige Stadt Vhindona floriert, angesehen Häuser führen ihr Handwerk aus und sorgen so für ein stetig glanzvolles Bild. Wäre da nicht dieser eine Schandfleck: Magie.

Vhindona könnte eigentlich ein wunderbarer Heimatort sein. Immerhin floriert die Wirtschaft, man ist höflich und zuvorkommend und weiß Manieren zu schätzen. Doch nicht gegenüber allen, die dort leben. Magiebegabte sind – in den Augen der vhindonischen Regierung – ein lästiger Fleck auf der sonst so weißen Weste. Völlig unvorstellbar, dass in anderen Gegenden und zu früheren Zeiten Magiebegabte einmal als höhere Gesellschaft angesehen wurden.

Willkommen in Vhindona

Das bekommt auch Aurelia zu spüren. Ihr Vater ist ein Meister der Baukunst und durch seine zahlreichen Werke in ganz Vhindona bekannt. Als seine Tochter in ihrer Jugend plötzlich magische Anwandlungen zeigte, versuchte er alles, die Schmach darüber von seiner Familie fernzuhalten und seine Tochter zu schützen. Denn Magiebegabte werden eingezogen, ausgebildet und an die Front des herrschenden Krieges geschickt. Keine Zukunft, die eine Familie sich für die eigenen Kinder wünscht. Daher greifen auch Aurelias Eltern zu drastischen Mitteln und stellen ihre Tochter mit Sedativa ruhig. Eine funktionierende Strategie, bis im Hause auf einmal ein Mord geschieht und Aurelia mit blutigen Fingern neben der Leiche entdeckt wird.

Von Magie und Göttern

Knochenblumen welken nicht entführt uns in eine Welt, in der Magie nicht nur existiert, sondern tief in die Entstehungsgeschichte integriert ist. Götter selbst schenkten den sogenannten Quellenkindern verschiedene Gaben, mit denen sie das Leben noch etwas schöner und lebenswerter machen sollten – oder um Pflichten zu erfüllen, die notwendig sind. Diese tief in das Buch verwobene Struktur erschafft eine phantasievolle Welt mit durchdachter Hintergrundgeschichte. Auch die unterschiedlichen Perspektiven auf Magie, die in verschiedenen Ländern herrschen und diese Grundstruktur aufbrechen und auseinanderfasern lassen, laden dazu ein, über den Tellerrand der eigenen Meinung zu blicken.

Magische Stehaufmännchen

Die Charaktere, die zwischen Schicksalsschlägen und günstigen Ereignissen gefangen sind, entwickeln sich im Laufe der Geschichte zu ambivalenten Wesen, deren Vergangenheit nicht immer nur Zuckerzeug und Sonnenschein enthält. Gute und böse Taten werden nicht in Schwarz-Weiß-Verurteilungen aufgeteilt, sondern erhalten verschiedene Abstufungen von Grautönen, indem die Beweggründe hinter den Handlungen aufgedeckt werden. Auch das macht Spaß und verleiht dem Buch eine gewisse Tiefe.

Einzig die Handlung kommt in meinen Augen viel zu kurz. Zwar bleiben am Ende zum Haupthandlungsstrang keine großen Fragen offen, jedoch fehlt an vielen Stellen der Fokus auf die Zusammenhänge oder das Fortschreiten der eigentlichen Handlung. Das lässt viel Raum für die Entwicklung der Welt und der Charaktere, lässt jedoch oftmals ein wenig die Spannung missen und die Gelegenheit, selbst den ein oder anderen Tipp abgeben zu können, wie die einzelnen Puzzleteile zusammengesetzt werden könnten. 

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