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Knights of Badassdom

Live-Rollenspiel-Persiflage und Slasher-Horror

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Kategorie: Filme LARP

Es gibt da eine Frage, über die viele LARPer­ schon gescherzt haben dürften (und die abseits des Hobbys manche religiöse Tugendwächter unter Umständen sogar mit heiligem Ernst umtreibt): Was wäre, wenn durch ein gespieltes Ritual unabsichtlich ein echter Dämon heraufbeschworen würde? Die US-amerikanische Splatter-Komödie Knights of Badassdom wählt diese Frage als Prämisse für eine absurde Mischung aus Live-Rollenspiel-Persiflage und Sla­sher-Horror.

Das Ende einer Odyssey

Herausgekommen ist ein Film, dem man die Low-Budget-Produktion durchaus ansieht, allerdings mit zahlreichen bekannten Schauspielern: In den Hauptrollen geben sich Summer Glau (Firefly), Peter Dink­lage (Game of Thrones), Ryan Kwanten (True Blood) und Steve Zahn (Dallas Buyers Club) die Ehre.

Eigentlich hätte Knights of Badassdom schon vor drei Jahren veröffentlicht werden sollen. Dann allerdings zerstritten sich die Produzenten und Regisseur Joe Lynch. Gerüchte berichten von ungeklärten Finanzfragen und Meinungsverschiedenheiten über den Inhalt. Der Film ver­schwand in der Versenkung und wurde von vielen hoffnungsvollen Fans bereits abgeschrieben. Dann jedoch kam Ende 2013 mit einem neuen Vertrieb wieder Bewegung in die Sache. In den USA bereits seit A­pril veröffentlicht, kommt er jetzt endlich auch nach Deutschland.

Die Veröffentlichung ist nicht mehr die ursprüngliche Version des Regisseurs, sondern eine neu geschnittene Fassung.

Vorsicht vor Einkäufen im Internet

Die Figuren sind dem Genre entsprechend klischeehaft angelegt: Im Zentrum der Handlung steht der Aushilfsmechaniker und Doom-Metal-Musiker Joe (Ryan Kwanten). Joe wurde gerade von seiner Freundin verlassen, die seine Ziellosigkeit nicht länger ertragen konnte. Eigentlich will er nur seinen Kummer in Alkohol und Marihuana ertränken, aber seine Kumpel Hung (Peter Dinklage) und Eric (Steve Zahn) haben andere Pläne. Als Joe am nächsten Morgen aufwacht, findet er sich auf dem Parkplatz des Live-Rollenspiels Schlacht von Evermore wieder, wohin ihn die beiden verfrachtet haben. Hier begegnen sie der attraktiven Kriegerin Gwen (Summer Glau) und nach allerlei in-time Geplänkel nimmt das Unglück seinen Lauf, als die Freunde bei einem Ritual ein bei Ebay ersteigertes Buch einsetzen. Es erscheint ein leibhaftiger Dämon – ausgerechnet in Gestalt von Joes Exfreundin. Aber während Joes echte Ex nur sein Herz gebrochen hat, möchte die­se es nun verspeisen …

Zunächst mag der Film wie eine seichte Komödie über die Liebesprobleme eines Verlierers wirken, die Tonalität wandelt sich jedoch schnell. Es fließt Blut, viel Blut, während der Dämon Jagd auf die LARPer macht.

Kein LARP-Werbefilm

Nein, allzu hohe cineastische Ansprüche sollte man nicht an diesen Film stellen. Auch ein Werbefilm für LARP ist Knights of Badassdom nicht geworden (und zwar ganz unabhängig von irgendwelchen blutrüns­tigen Dämonen). Der Film macht sich gnadenlos über LARP und LARPer lustig und bedient sich dabei jedes nur erdenklichen Klischees … allerdings bewusst überzeichnet und auf eine durchaus charmante Weise. Dabei kommen auch Insider-Witze nicht zu kurz: lächerlich schlechte NSC-Monster-Kostüme, Animositäten zwischen Fantasy- und Vampire-LARPern, Spielleiter, die ihre Position für persönliche Ziele missbrauchen, Diskussionen, wer wen getroffen oder nicht getroffen hat, (zu) theatralisch gespiel­te Sterbeszenen, Out-time-Blasen … selbst das bekannte Lightning Bolt-Youtube Video wird zitiert. Man sieht den Schauspielern und den zahlreichen Statisten (zum größten Teil lokale LARPer) an, dass sie großen Spaß bei den Dreharbeiten hatten.

Wer nicht über sich und sein Hobby lachen kann, sollte sich den Film besser nicht ansehen. Richtig liegt dagegen derjenige, der Spaß an Slapstick, absurden Dialogen und allgemeinem Popcorn-Trash hat und für knapp anderthalb Stunden Logik Logik sein lassen kann. Und mal ehrlich … Peter Dinklage macht sich wirklich gut als übermotivierter Klischee-LARP-Krieger mit Kettenhemd, Kopftuch und zwei Schwertern.

Seit dem 13. Oktober 2014 ist der Film im Verleih erhältlich, ab dem 28. Oktober auch zum Kauf auf DVD.

Bilder: Pandastorm Pictures

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