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Das Kloster des geheimen Baumes – Die Thronfolgerin

Üppige Weltgestaltung mit dunkler Bedrohung

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Kategorie: Literatur

Der Namenlose Eine – eine Bedrohung, die vor hunderten von Jahren die Welt erschreckte – ist erwacht. Er dürstet erneut nach Verheerung und Blut. Nur die schlafenden Götter und Magie können sie jetzt noch aufhalten.

 

Viele hundert Jahre ist es bereits her, dass sich ein einzelner Wyrm über die bekannte Welt hergemacht hat. Nachdem er Tod und Verderben über die Menschen gebracht hat, wagten sich nur wenige, sich ihm entgegenzustellen. Nach dem Tod des Wyrm zerfielen die Länder in unterschiedliche Regierungsformen, Kulturen und Religionen. Doch alle erinnerten sich an die Gefahr, die aus dem Furchtberg kam. Doch erster Zweifel kommt auf, ob die Legende nicht nur eine erdachte ist und die eigentliche Bedrohung in den bewahrten Traditionen und Regierungen liegt. Diese Zweifel werden aber schnell erstickt, als der Furchtberg erneut sein Feuer über die Menschen spuckt.

Üppiger Weltenbau

Wenn eines aus dem Buch heraussticht, dann ist es der vielschichte und komplexe Weltenbau, der die Handlung einrahmt. Wir lernen nicht nur die verschiedenen Länder kennen, sondern auch ihre Vergangenheiten, Traditionen und Kulturen, die zwar aus dem gleichen Kern entstammen, sich aber über die Jahre facettenreich entwickelt haben. Hier tauchen wir als Lesende wirklich tief hinein, was sich zumindest für mich zu Beginn des Buches als eher schwierig herausgestellt hat. Zwar genieße ich es, eine fiktive Welt wirklich ins Details entdecken zu können, allerdings musste ich mich hier erstmal ganz schön durch die vielen Informationen hindurchkämpfen, die ich noch nicht so richtig mit Ankerpunkten aus Handlung und Charakteren verknüpfen konnte. Das umfangreiche Glossar am Ende half zwar ein wenig dabei, aber die Verwirrung ob der ganzen Infos legte sich erst, als die eigentliche Handlung mir dabei half, mich zurecht zu finden. Ich muss aber auch gestehen, dass Das Kloster des geheimen Baumes – Die Thronfolgerin mein erstes Buch aus der Reihe war und ich nicht weiß, ob ich mich besser eingefunden hätte, wenn ich bereits die vorangegangenen Romane gelesen hätte.

Dranbleiben lohnt sich

Sich in eine fremde Welt einzufinden, ist immer etwas schwierig und als eingefleischte Leseratten wissen wir, dass es sich meistens lohnt, sich da hindurchzukämpfen. So auch dieses Mal, denn sobald die Geschichte langsam an Fahrt aufnimmt, fügen sich die gelernten Infos aus Religion, Tradition und Kultur zu einem runden Ganzen zusammen. Unterteilt in die Himmelsrichtungen springen wir von Land zu Land und somit auch zwischen den Erzählenden hin und her, sodass wir einen Überblick über die Geschehnisse der ganzen Welt erlangen. Auch das macht das Buch aus, das sich in zwei Ebenen teilt: Einmal die Handlungen der einzelnen Hauptfiguren der jeweiligen Länder, aber eben auch das Gesamtkonstrukt, aus dem sich Welt und aktuelles Abenteuer zusammenfügen. Dass diese einzelnen Handlungsstränge miteinander verknüpft sind, stellt sich ebenfalls im Verlaufe der Geschichte heraus.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei ein besonderer. Neben der detaillierten Umschreibung der Handlungsplätze und bereits erwähnter Welten, schafft Samantha Shannon es, einen ihr ganz eigenen, zarten und atmosphärischen Stil zu bilden, der dem Buch einen besonderen Charakter verleiht. Dieser passt ausgesprochen gut zu der Welt, den Geschehnissen und Handelnden, sodass sich eine Komposition ergibt, die ganz in Tradition, mysteriöser Kultur und Sagen angesiedelt ist. Obwohl sich bekannte Kulturen in den dargestellten wiederfinden, legte sich die asiatische immer wieder wie ein deckendes Tuch an Lesegefühl darüber.

Handlung und Charaktere

Die Handlung selbst – die Bedrohung durch ein dunkles, geflügeltes und bedrohliches Wesen ohne Namen – ist keine neue. Bösartige Wiederholungstäter kennen wir ebenso wie den Zweifel an ihrer Rückkehr, obwohl genügend Institutionen immer wieder daran erinnern wollen. Ginge es um die Handlung allein, könnte ich den Hype um die Reihe vermutlich nicht verstehen.

Auch die Charaktere scheinen sich erstmal nicht wirklich zu entwickeln, obwohl schon einige Zeit von der ersten bis zur letzten Seite vergeht. Hier bin ich aber auf die Fortsetzung gespannt, da es doch einige Hinweise auf eine Weiterentwicklung gibt, die nicht allein durch die Handlungsstränge angestoßen werden.

Fazit

Die Handlung ist nicht neu, dennoch weiß das Buch zu überzeugen. Weltenbau, Detailverliebtheit bezüglich der jeweiligen Kulturen und die umfangreiche Beziehungsarbeit zwischen den Charakteren bilden gemeinsam mit dem sehr eigenen und zarten Schreibstil ein wunderbares Werk, in das man gerne eintaucht, um noch mehr von der Welt zu entdecken und gemeinsam mit den Handelnden gegen die Bedrohung zu kämpfen. Für Fantasy-Fans vor allem durch die geschaffene Atmosphäre etwas Besonderes und für Lesende mit Liebe zu fremden Welten eine literarische Leckerei.

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