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Kein Schnee im Hexenhaus

Hansi und Grete auf LSD

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Kategorie: Literatur

Hansi und Grete sind im Drogenbusiness ganz groß – bis plötzlich die Polizei vor der Tür steht und die beiden Jugendlichen filzen will. Mit einem Rucksack voller Muntermacher türmen die beiden in den Wald, wo sie sich erst verlaufen und dann aufgegriffen werden.

Neben der Polizei hat auch das Jugendamt starkes Interesse an den kriminellen Jugendlichen, die nun schon öfter negativ aufgefallen sind und auch keinerlei Reue zeigen. Die einzige Möglichkeit scheint eine Erziehungsanstalt zu sein, in der die Geschwister wieder auf den rechten Pfad gerückt werden sollen. Sodann ziehen Hansi und Grete also in ein kleines Haus mitten im Wald ein, das auf den ersten Eindruck so gar nichts Besonderes hat.

Bootcamp mit Drache

Das Hexenhäuschen, in dem es vorrangig um eine ganz eigene Art von „Süßigkeiten“ geht, rückt das Märchen um Hänsel und Gretel in einen neuen Kontext, der sich rund um das Thema Drogenabhängigkeit dreht. Die eher ernsthafte Thematik wird dabei aber von fantastischen Elementen unterstützt und somit ein wenig aufgelockert. Hansi und Grete sind zwar so richtig klassische Märchenhelden, die erst stürzen müssen, um sich entwickeln zu können, aber – ohne jetzt zu viel verraten zu wollen – mit Traditionen darf man ja auch ruhig mal brechen. Neben Wald, Knusperhäuschen und der erwarteten Hexe bietet Kein Schnee im Hexenhaus sogar einen waschechten Drachen, was mich persönlich natürlich besonders gefreut hat.

Eine gute gelungene Adaption

Die Neufassung des Grimmschen Märchens liest sich schon ziemlich flüssig durch, was nicht nur an der überschaubaren Seitenzahl liegt. Die gewohnte Zartheit der Kinder- und Jugendmärchen ist zwar noch da, wird aber durch moderne Ausdrucksweisen und die Drogenthematik abgelöst. Besonders schön fand ich, dass zwar alle Elemente aus Hänsel und Gretel irgendwo zu finden waren, aber eben gar nicht so, wie man das aus den Hausmärchen erwartet hätte. Ab und an hätte ich mir gewünscht, dass eine Entwicklung intensiver beschrieben worden wäre, aber mal ehrlich – das passiert in den Grimmschen Märchen auch nicht. Abzug gibt es jedoch für das Ende, das ein bisschen so anmutet, als wollte die Autorin etwas übereilt zu einem Abschluss kommen. Da haben sich auch ein paar Ausdrucksfehler eingeschlichen, die das Gefühl noch unterstreichen.

Fazit

Mit der E-Book-Version für 3 Euro kann man schon mal gar nichts falsch machen. Die Geschichte liest sich leicht und spaßig und bietet für Märchenliebhaber den ein oder anderen Schmunzler. Das Cover gefällt mir persönlich nicht gut genug, um mir eine Printversion zu kaufen, da es ein wenig nach Heimatfilm aussieht, was der Handlung einfach nicht gerecht wird. Die Besonderheit liegt im neuen Arrangement bekannter Märchenelemente, die Kein Schnee im Hexenhaus in die moderne Zeit katapultieren und einen zeitgenössischen Faden aufgreifen.

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