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Kallistos Wiedergeburt

Abschluss der Sci-Fi-Trilogie

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Kategorie: Literatur

Nach vielen Kämpfen auf und um die Mondkolonie ist Chan Mining zwar nicht mehr an der Macht, doch die Lage im restlichen Universum ist alles andere als rosig. Aber auch auf Kallisto ist der Alltag geprägt von Sorge und Problemen, denn Chans Anhänger sabotieren den Torus und riskieren dabei, alle Menschen auf dem Mond zu töten. Sicherheitsingenieur Carl Harding und seine Vorgesetzte Berenice Escoffier versuchen alles, damit es nicht so weit kommt.

Bei Kallistos Wiedergeburt handelt es sich um den dritten Teil der Kallisto-Reihe von Ryan Rockwell. Wer hier weiterliest, den erwarten potentielle Spoiler zu den ersten beiden Teilen: Kallistos Erbe und Kallistos Bestimmung – ein Klick auf den jeweiligen Titel bringt euch zur entsprechenden Buchbesprechung.  

Einige Monate ist es nun her, dass Carl Harding und Berenice Escoffier den skrupellosen Führer der Mondkolonie Chan und seine rechte Hand Ada – Carls Schwester - endgültig das Handwerk legen konnten. Das dadurch auf Kallisto gefundene Bakterium, das in der Lage ist, das Wasser auf der Erde zu reinigen, verspricht Hoffnung auf eine bessere Zukunft, da es nun in die Hände der Allgemeinheit übergehen soll, statt dem Profit eines Einzelnen zu dienen. Doch die Nachrichten, die Kallisto von der Welt außerhalb ihrer Sation erreichen, zeichnen ein Bild von Krieg und Unruhen unter den Weltmächten.  

Entsprechend gedrückt ist die Stimmung aller auf Kallisto ansässigen Menschen. Viele wollen den Mond schnellstmöglich verlassen, doch seine Lage als weit entfernteste Kolonie der Menschheit erfordert eine 10-monatige Reise und die erhoffte Hilfe und Unterstützung für die Kolonie wird noch erwartet. Gerade Berenice haben die Geschehnisse und ihr seelisches Trauma stark mitgenommen, sie verfällt immer mehr dem Alkohol und ihr Mitarbeiter und fester Partner Carl ist angesichts dessen nahezu machtlos und ihre Beziehung gerät zunehmend ins Wanken.  

Als nun schwerwiegende Sabotageakte die kleine Welt des Monds erschüttern, ist man sich sicher, dass Chans Anhänger dahinterstecken und seine Pläne über dessen Tod hinaus weiterverfolgen. Als die Gruppierung schließlich die Rotation eines Torus-Habitats zum Erliegen bringt und der ehemalige Sicherheitsingenieur Mick Wydler entführt wird, droht das Chaos Überhand zu nehmen und unzählige Leben sind in Gefahr. Während die provisorische Führung von Kallisto Brände löscht, müssen Carl und Berenice ihre Probleme hintenanstellen und auf eigene Faust sowohl ihren Freund wie auch ganz Kallisto retten.  

Spannender Abschluss der Hard-Science-Fiction-Reihe 

Der Einstieg in Kallistos Wiedergeburt gestaltet sich angenehm nahtlos und vertraut, auch wenn bei mir bereits einige Monate zwischen dem Lesen der vorigen Bücher und nun dem Abschluss der Reihe liegen. Trotz dieser Vertrautheit gelingt es Ryan Rockwell, von Beginn an eine subtile Dringlichkeit zu schaffen, die kontinuierlich steigt und eine anhaltende Spannung erzeugt. Die schwelenden Konflikte zwischen den unterschiedlichen Charakteren sowie die sich zuspitzende Handlung fesseln gekonnt beim Lesen und machen den (erneuten) Einstieg in die Welt von Kallisto äußerst packend – bis zum Schluss. Besonders spiegelt sich dieser Umstand natürlich in der Beziehung zwischen Carl und Berenice wider, doch auch weitere Charaktere reihen sich im Verlauf der Geschichte in diese Riege mit ein.  

Die Charakterentwicklungen, insbesondere von Berenice, die mit der Welt und ihren Traumata kämpft, sorgen für eine spürbare Dynamik im Verlauf der Geschichte. Obwohl die Charakterevolutionen wie gewohnt in einem raschen Tempo stattfinden, sind sie dennoch gut auf die rasanten Geschehnisse des Buches abgestimmt. Carl selbst hat sich über die Bücher hinweg deutlich weiterentwickelt und ist nicht mehr nur der asthmatische Anti-Held, sondern hat durch die Herausforderungen, in die er mehr oder minder hineingeschlittert ist, eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen, ohne dabei seine Grundcharakterzüge zu verlieren. Auch in etwas abwegigen Momenten bemerkt er stets noch die körperlichen Vorzüge der weiblichen Personen.  

Die Perspektive, aus der wir die Story erleben, ist auch weiterhin die vom Protagonist Carl Harding. Die Art und Weise, wie er sich gelegentlich als neutraler Erzähler darstellt, verleiht dem Buch eine interessante Eigendynamik. Dadurch erhält man beim Lesen nicht nur einen objektiveren Einblick in die äußeren Geschehnisse, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Gedanken und Motivationen von Carl selbst. Zwar schafft dies zum einen eine gewisse Distanz, bringt aber gleichzeitig eine gewisse Ruhe in die sich stets übertrumpfenden Ereignisse beim Kampf um Kallisto und das pure Überleben auf dem lebensfeindlichen Eismond. 

Fazit 

Kallistos Wiedergeburt liefert einen packenden Abschluss der Hard-Science-Fiction-Reihe, die durch eine vertraute Atmosphäre, die subtile Dringlichkeit und die steigende Spannungskurve zu begeistern weiß. Ryan Rockwell führt uns erneut in die Welt von Kallisto, in der sich die Charaktere inmitten schwelender Konflikte behaupten müssen. Obwohl die Ereignisse sich überschlagen, schafft Ryan Rockwell den Spagat zwischen ruhigen Momenten und actiongeladenen Szenen, die in einem packenden Finale gipfeln. All dies spielt in einem Setting, das durch Wissenschaft untermauert ist, wobei jedoch stets Raum für die unvorhergesehenen Züge menschlichen Handelns bleibt. 

Mit dieser Kombination aus bekannten Elementen, sich Spannungsbögen und lebendigen Charakteren schafft es Kallistos Wiedergeburt bis zum Schluss zu fesseln und den Lesenden ein letztes Mal in die Welt von Kallisto zu entführen. Der gelungene Abschlussband krönt die Serie mit einem Höhepunkt, der sowohl die erzählerische Tiefe als auch den abenteuerlichen Geist der vorherigen Bände meisterhaft zusammenführt und ein rundum schönes Leseerlebnis bietet. 

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