Im Brettspiel Isidore werden wir sofort wieder in die schlimmste Zeit unseres Lebens versetzt: ABSCHLUSSPRÜFUNG! Aber keine Sorge – hier geht es nicht um Mathe oder Chemie, sondern um das Diplom für magisch Begabte!
In der magischen Schule Isidore dürfen wir endlich das Lernen, was wir schon immer lernen wollten: Zaubern. Doch wie in jeder Schule, bedarf es auch in Isidore einer Abschlussprüfung, in der die Schüler ihr Können unter Beweis stellen müssen. Als Ausgleich für unsere Anstrengungen erhalten wir dann aber das begehrte Diplom für Hexen und Magier.
Das Material des Spiels ist zum einen sehr wertig und zum anderen ganz nah am eigentlichen Thema. Die fantasievollen Illustrationen auf den Regeln und den eigentlichen Spielinhalten laden sofort zum Losstöbern und Erkunden der Welt um Isidore ein. Spielfiguren gibt es jeweils in männlich und in weiblich, sodass keiner in der Auswahl seiner Figur eingeschränkt wird. Zauberspruchkarten für Feuer-, Erd- und Wasserzauber liegen bereit und auch die Plättchen für die Zutaten oder Gold und Silber fühlen sich robust genug an, auch mal ein umgestoßenes Glas zu verkraften. Und ganz nah am bunt gestalteten Spielbrett liegt das begehrte Diplom, auf das es alle abgesehen haben.
Wir starten in der Schule für magisch Begabte und müssen nun über den Rundweg auf dem Spielbrett an die nötigen Zutaten kommen, die wir für unseren Abschlusszauberspruch brauchen. Das ist aber nicht ganz so einfach, denn es handelt sich dabei um die Träne einer Wassernymphe, den Zahn eines Feuerdrachen und den Smaragd eines Steinriesen. Und alle drei sind wenig begeistert von unseren Absichten. Da wir also um einen Kampf mit diesen Gegnern nicht herumkommen, müssen wir auf unserem Weg über das Spielbrett Zutaten für kleinere Zaubersprüche sammeln oder kaufen, mit denen wir dann die eigentlichen Trophäen erkämpfen müssen. Kämpfe werden über eine Schnick-Schnack-Schnuck-Regelung bestritten, die statt mit Händen mit Zauberspruchkarten ausgetragen werden. Wer dreimal gewinnt, darf sich glücklicher Besitzer einer Abschluss-Zutat nennen. Man kann aber nicht nur gegen die Endgegner, sondern auch gegen die Mitspieler antreten, um diese in ihren Bemühungen zu hindern oder ihm schlichtweg seine Zutaten zu stehlen. Wer als erstes Träne, Zahn und Smaragd gesammelt hat, gewinnt das Spiel.
Die Aufmachung des Spiels ist wirklich prima. Das hochwertige Material und die liebevoll gestalteten Illustrationen machen richtig Lust darauf, das Ganze aufzubauen und loszulegen. Allerdings ist das Spiel selbst dann – für Erwachsene – eher anspruchslos. Die Zutaten für die Zauberspruchkarten sind recht flott gesammelt und so geht es nur darum, wer schneller ist oder den schnelleren Würfel hat. Will man den Gegner daran hindern, zu gewinnen, verliert sich das Spiel schnell in einem PvP-Gekloppe zwischen den Mitspielern, was dem eher schul-sozial-angehauchten Kontext irgendwie nicht gerecht wird.
Für Kinder ab 6 Jahren ist das Spiel aber sicher ein richtig gelungenes Wettstreiten um magische Herausforderungen, die ganz auf den Spielspaß ausgelegt sind, und ein fantasievolles Ambiente bieten. Insofern ist Isidore ein lustiges und magisches Spielvergnügen, das man für die Altersgruppe nur absolut empfehlen kann.
Besonders gefallen hat mir dabei übrigens, dass die Regeln explizit auf die Anpassung an die Altersgruppen der Mitspieler hinweisen. Spielen Ältere mit Jüngeren zusammen, bekommen letztere einen kleinen Bonus-Vorsprung. Daumen hoch!