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Immortals: Fenyx Rising

Handlangerdienste für faule Götter

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Kategorie: Games

Alle Jahre wieder erscheinen neue Fortsetzungen zu Ubisofts wichtigsten Marken. Ob Watchdogs, Assassin‘s Creed, Far Cry oder die Tom Clancy-Spin-Offs, das Szenario ist meist düster und deutlich an erwachsene Spieler*innen gerichtet. Dass die Spieleschmiede auch anders kann, stellten sie 2019 in einer Präsentation auf der Spielemesse E3 klar. Der damals noch Gods and Monsters genannte Titel heißt zwar (nach einer Klage von Monster Energy) jetzt Immortals: Fenyx Rising, abgesehen vom Namenswechsel hält der Entwickler aber an Setting und Gameplay fest.

Immortals: Fenyx Rising ist ein Open-World-Action-Adventure mit actiongeladenen Kämpfen, zahlreichen Rätseln und Dungeons in einer Fantasy-Version der griechischen Mythologie. Das Entwicklerstudio Ubisoft Quebeck arbeitete bereits an der Umsetzung von Assassin‘s Creed: Odyssee und war somit bestens über die griechische Mythologie informiert. Allerdings bereisen wir nicht das alte Griechenland, sondern eine von den Göttern bewohnte Welt, die vom monströsen Titanenkind Typhon und seinen Armeen des Tartarus in Angst und Schrecken versetzt wird. Wo in den Mythen Zeus selbst das grässliche Ungeheuer besiegt, schlüpfen wir als männlicher oder weiblicher Held Fenyx in die Rolle des Retters und erledigen die Drecksarbeit für den Göttervater.

Dass sich die Entwickler*innen nicht hundertprozentig an die Vorlage halten, ist nicht wirklich tragisch, denn Immortals nimmt sich nicht allzu ernst. Das beginnt bereits in der Erzählung selbst. Immer wieder hören wir Zeus und den Titanen Prometheus im Hintergrund reden. Sie machen Witze über das Gameplay und durchbrechen sogar öfters die vierte Wand. Ob dies letztlich nicht der Atmosphäre schaden wird, bleibt abzuwarten. Dafür macht Immortals an anderer Stelle vieles richtig.

Bunt und voller Geheimnisse

Bereits der Trailer zeigte, dass sich Ubisoft vom Grafikstil her stark von Zelda: Breath of the Wild inspirieren ließ. Der an Cartoons erinnernde Cell Shading-Look wurde dieses Jahr zwar bereits durch zahlreiche andere Spiele wie Genshin Impact oder Craftopia adaptiert, das ist aber bei weitem kein negativer Kritikpunkt. Die knallbunte Optik eignet sich hervorragend für Adventures mit weitläufigen Arealen zum Erforschen und spricht auch eine jüngere Zielgruppe an. Die Welt von Immortals: Fenyx Rising besteht aus sieben großen Arealen, die jeweils einem Gott gewidmet sind. In diesen Arealen bestreiten wir Kämpfe, sammeln Schätze und müssen in unzähligen kleinen Dungeons bestehen, die mit Rätseln und Kampfherausforderungen gespickt sind.

Zelda hat nicht nur bei der Grafik als Vorlage gedient, denn Fenyx besitzt eine Ausdauerleiste, die sich immer weiter leert, wenn wir die vertikalen Areale erklimmen. Auch Gleiten kann Fenyx hervorragend: Unser Charakter besitzt Flügel, mit denen wir Abgründe überfliegen und ferne Orte erreichen können. Die Rätsel, die wir in den Dungeons, den sogenannten Kammern des Tartarus, finden, lösen wir mit bestimmten Fähigkeiten wie der Telekinese oder mit Hilfe von steuerbaren Pfeilen. Da das ganze Spiel auf diesen Mechaniken aufbaut, erhalten wir diese Talente bereits sehr früh im Spiel.

Qualität statt Quantität

Besonders positiv hervorzuheben ist, dass der Entwickler im Gegensatz zu Odyssee mehr Wert auf Qualität statt auf Quantität legt.

Erhalten wir für unsere Taten neue Schwerter, unterscheiden sie sich oftmals durch ihre Eigenschaften. Einige Waffen besitzen elementare Kräfte, während andere defensive oder offensive Boni verleihen. Dadurch werden sie auch später noch wichtig, wenn bestimmte Gegner nur durch eine bestimmte Waffe verwundbar sind. Damit unsere Ausrüstung im späteren Verlauf des Spiels wirkungsvoll bleibt, können wir jedes Exemplar mehrere Male aufrüsten. Die Zutaten hierfür erhalten wir für das Bestehen von Kämpfen oder Rätseln. Auf diese Weise bekommen wir, anders als in Odyssee, wo Poseidons Dreizack irgendwann nicht einmal mehr einem Hai gefährlich werden kann, einen völlig anderen Bezug zu unseren Waffen und Rüstungen.

Die Kämpfe selbst verlaufen strategisch. Mit den rechten Schultertasten starten wir entweder eine leichte Attacke mit dem Schwert oder eine schwere mit der Axt. Für besonders starke Angriffe aktivieren wir die göttlichen Kräfte. Mit ihnen schleudern wir die Gegner mit einer Gruppe Speere in die Luft oder schlagen mit einem Hammer besonders fest zu. Diese Kräfte verbrauchen allerdings die überaus wichtige Ausdauer. Damit wir in den Kämpfen nicht schlappmachen oder unsere Ausdauer sogar in negative Bereiche bewegen, sollten wir diese Leiste gut im Auge behalten. Wir können die Ausdauer aber durch geschicktes Blocken und Parieren wieder auffüllen. Für extralange Combos werden wir ebenfalls belohnt. Dadurch können wir selbst mit großen Gegnergruppen den Boden aufwischen, wenn wir eine gesunde Balance zwischen Standardattacken und göttlichen Kräften finden. Einige Angriffsmuster können wir im Laufe des Spiels verbessern und erweitern. Ein komplettes Levelsystem mit Erfahrungspunkten gibt es jedoch nicht. Das verhindert, dass wir am Ende eine riesige Menge ungenutzter Skills erlernt haben, weil wir uns zu früh an einen Kampfstil gewöhnt haben.

NPCs gab es in der Vorschauversion noch keine zu sehen. Lediglich das geschwätzige Olympier-Titanen-Duo Zeus und Prometheus kommentierte das Geschehen fleißig.

Ubisofts neue Marke bringt frischen Wind für den Publisher, und auch wenn bei der Konkurrenz gespickt wurde, bedeutet dies keinesfalls etwas Negatives. Schließlich gibt es noch kein Equivalent für Nintendos Konkurrenzplattformen und neben all den ernsten Szenarios ist Immortals: Fenyx Rising eine willkommene Abwechslung. Das Spiel erscheint am 3. Dezember für alle Plattformen.

Dieser Artikel erschien erstmals in der Zauberwelten Herbst 2020

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