X

Cookie Notice

Wir nutzen auf unserer Website Cookies und andere Technologien, um zu analysieren wie Sie unsere Webseite nutzen, Inhalte zu personalisieren und Werbung zu schalten. Durch die weitere Nutzung erklären Sie, dass Sie mit der Nutzung von Cookies einverstanden sind. Beachten Sie bitte, dass dieser Hinweis und die Einstellungen nur für die AMP Version unserer Seite gelten. Auf der regulären Website treffen Sie die Auswahl über den Cookiebot.

Startseite
Brett- und Kartenspiele Cosplay Filme Games Intern Interview Kurzgeschichten LARP Literatur Musik Pen & Paper Rezepte Sonstiges Tabletop Veranstaltungen

Hidden Games Tatort - Der Fall Klein-Borstelheim

Einmal wie die Staatsanwaltschaft ermitteln

Zur klassischen Webseite

Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Bei einem Stadtfest in Klein-Borstelheim kam es zu einem tragischen "Unfall". Maximilian Schuster ist gestorben. Euch erreicht ein Umschlag von einem unbekannten Absender, voll mit prekären Informationen über die Bewohner*innen der Stadt. Geht der Sache auf den Grund und bringt die Wahrheit ans Licht!

Hidden Games Tatort - Der Fall Klein-Borstelheim ist das erste Gesellschaftsspiel von Hidden Games. Die Firma ist bekannt für Escape-Spiele jeglicher Art und ist auch verantwortlich für klassische Escape-Räume, Online-Rätsel oder sogar einen Escape-Game-Truck, welcher für Events und Veranstaltungen anfährt. Diese Expertise im Rätsel-Genre setzt sich nun in diesem Krimispiel fort. Laut Hersteller heißt das Motto: “Rätselt gemeinsam im Team, werdet zu echten Ermittlern und macht euch auf eine multidimensionale Jagd nach den Tätern! Freut euch auf viele realistische Beweismittel und tolle digitale und multimediale Extras“. Ob dieses Versprechen eingehalten wird? Die Antwort darauf, gibt es in dieser neuen Spiele-Rezension.

Kann das Versprechen einer “realen” Ermittlung eingehalten werden?  

Zunächst einmal zum Spielaufbau und den Regeln. Hier sind beide Komponenten überraschenderweise praktisch nicht vorhanden. Zuerst liest man den Kurztext auf der Rückseite des Umschlags und die (vier) Fragen, die es zu beantworten gilt. Die Fragen lauten: Auf welche Art und Weise ist Maximilian Schuster gestorben? Wer hat euch den Umschlag gesendet? Wer hat den zerrissenen Brief an wen gesendet? Wer ist der Täter / die Täterin?

Dann darf der DINA4-Umschlag aufgerissen und dessen Inhalt rausgeholt werden. Sogleich beginnt schon das Spiel.

Nun was ist aber in dem Umschlag drin? Natürlich wird an dieser Stelle kein spielentscheidender Spoiler folgen. Die Details und das Entdecken und Kombinieren von Spielmaterialien bleibt den Spieler*innen überlassen. Was gesagt werden kann ist, dass im Umschlag größtenteils bedruckte Papierblätter mit sehr vielseitigen Informationen sind. Das Spektrum reicht von "offiziellen" Schreiben, Google-Maps-Fotos, einem Blitzerfoto, Kreditkartennummern, WhatsApp-Chatverläufen und einer Zeitung von Klein-Borstelheim bis hin zu vielem mehr. Die Menge an Material wirkt auf den ersten Blick erschlagend und verspricht einer “realen” Ermittlung perfekt zu entsprechen. Wie so oft scheinen auf den ersten Blick all die offenliegenden Hinweise zusammenhangslos.

Wie nur hängen sie miteinander zusammen, so scheinbar willkürlich manche von ihnen sein mögen? Als Hilfe liegen Hidden Games Tatort - Der Fall Klein-Borstelheim ein unbeschrifteter Terminkalender, eine Mindmap mit Fotos der Verdächtigen und ein Liste mit der Tabelle “Verdächtige”, “Motiv” und “Entlastung” bei. In den Kalender kann man Daten, welche man findet, eintragen und so den zeitlichen Zusammenhang der Ereignisse strukturieren. Eine weitere große Hilfe ist die Mindmap. Dort kann man zu jedem Foto den passenden Namen und weitere wichtige Informationen über diese Person eintragen. Dadurch kann man sich ein klares Bild der Einwohner*innen von Klein-Borstelheim sowie deren Beziehungen machen.

Mittendrin im Kriminalfall

Hier fühlt man sich sehr gut an TV-Serien erinnert, bei denen die Ermittler*innen riesige Mindmaps an der Wand hängen haben und mit Pfeilen und Notizen den Fall lösen. Eine große Wand, ein großer Tisch oder ein großer Teppich sind daher für dieses Spiel zu empfehlen. Abschließend hilft die Liste stark beim Ausfindigmachen des Täters beziehungsweise der Täterin. Nach und nach trägt man hier die Namen der Verdächtigen, deren mögliches Motiv und ihr Alibi ein. Denn wer ein starkes Motiv und keine entlastenden Beweise hat, der ist höchst verdächtig! Wer das Spielmaterial nicht beschriften möchte, der kann sich sehr leicht mittels Notizzetteln oder digitaler Tabelle eigens eine Übersicht erstellen. Alle Personen sollten jedes Spielmaterial mal in den Händen gehabt haben, damit sie sich ein eigenes Bild von den Fakten machen können. Und oft ist es auch der Fall, dass jemand etwas Wichtiges übersieht, was dann eine Mitspielerin oder ein Mitspieler beim zweiten Blick erkennt. 

 

Moderne Ermittlung

Bei den Fällen von Hidden Games werdet ihr nicht mit klassischen Logikrätsel konfrontiert. Stattdessen ist das Spielerlebnis nah dran an der realen und modernen Ermittlungsarbeit – anhand einer Akte. Man fühlt sich ein wenig wie eine Staatsanwältin oder ein Staatsanwalt bzw. Mitarbeiter*in einer Detektei. Ihr müsst nur die Teile des Mosaiks eigenständig zusammensetzen, geschickt die vielen Materialien und deren Informationen sortieren und ohne weitere Hilfe auf die Lösung kommen. Modern ist die Ermittlung auch durch die zugelassene Internetrecherche, wie z. B. über Facebook und auch, dass eine Telefonnummer zur Mailbox-Abfrage beiliegt. Die Internetrecherche kennt man vielleicht auch schon von Detective - Ein Krimi-Brettspiel. Zudem hört man über eine Internetseite Verhöre einzelner Personen. Dabei wird in Hidden Games Tatort - Der Fall Klein-Borstelheim auch den “Nebenfiguren” Zeit gewidmet und es steckt Liebe zum Detail drin sowie einige falsche Fährten. Die falschen Fährten lassen sich aber mit ausreichendem Nachforschen herausfiltern. Die Stadt Klein-Borstelheim wird im Laufe des Spiels mehr und mehr zu einem realistischen Abbild.

 

 

Holt die Handschellen raus 

Am Ende des Spiels heißt es, die eigene Lösung zu den Fragen auf der Homepage von Hidden Games einzugeben und sich das Finale (Epilog) anzuhören. Wer im Spielverlauf Hinweise benötigt, kann dazu bereits während der Partie die Homepage von Hidden Games besuchen, denn dort sind Hinweise zu allen Teilen des Spiels angeboten. Dann aber nimmt man sich das eigene “Erfolgserlebnis”, sodass man lieber ausreichend Zeit einplant, um gründlich selbst zu überlegen, bevor man einen der Hinweise annimmt. Das Spielmaterial allein ist nämlich so gut konzipiert, dass es keiner weiteren Hinweise bedarf.

Weitere Artikel: