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Das Herz der Zwerge 2

Schlachten, Freundschaften und glückliche Zufälle

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Kategorie: Literatur

Nach der letzten Schlacht sind die Zugänge zum Geborgenen Land verschlossen. Die Bedrohungen durch Orks und die Beben, die das Land durchziehen, lassen nicht nach. Ganz im Gegenteil, es scheint, als kämen immer neue Bedrohungen auf die Kinder des Schmieds zu.

Auch im zweiten Band der Zwerge-Bücher des Jahres 2022 geht es hoch her. Die ungeahnten Bündnisse, die bereits im ersten Band der Dilogie ihren Anfang nehmen, scheinen auch im Folgeteil nicht nachzulassen. Aber bevor wir auf die Geschichte eingehen, eine kleine Spoilerwarnung: Wenn ihr den ersten Band zu Das Herz der Zwerge noch nicht gelesen habt, könnte es sein, dass ihr hier bereits Informationen bekommt, die Euch den Spaß daran schmälern.

Zwerge, Orks, Albae und ... Orks

Während die Dritten sich noch mit den Prophezeiungen des Steins befassen, werden sie gleich mit einer ganz neuen Herausforderung konfrontiert. Denn neben Borkons Anhängern sind nun noch weitere Schweinesc ... äh, Orks in das Geborgene Land gekommen. Ebenfalls mit nachtblauer Haut und weißen Tätowierungen wollen sie Borkon an den Kragen, der im Jenseitigen Land scheinbar eine Art Verräter ist. Im Kampf gegen den gemeinsamen Feind wollen sie den Zwergen im Zug gegen Borkon und seine Anhänger beistehen. Sie sagen zwar, sie kämen in friedlicher Absicht, aber ist den seltsamen Geschöpfen wirklich zu trauen?

Währenddessen ziehen auch die Albae weiter durch die Lande, um ihre eigene Macht zu vergrößern oder individuellen Racheplänen zu frönen. Mòndarcai fordert dafür alte Schulden bei Klaey ein, die seiner Doulia Elora ein Dorn im Auge sind, um ebenfalls ein überraschendes Bündnis einzugehen. Elora versucht das zu verhindern und bekommt unerwartet Hilfe von einem Altbekannten mit besonders feiner Nase. Für Ascatoîa dagegen sind Bündnisse höchstens Mittel zum Zweck. Nachdem sie bereits den Herrscher der Albae aus dem Weg geräumt hat, scheint sie nichts mehr aufhalten zu können. Vor allem nicht Königin Gata, die mit jedem zärtlichen Streicheln über ihre Brosche mehr zu einer Freundin der Schwarzaugen zu werden scheint.

Goimron muss sich nun endlich mit seinen magischen Fähigkeiten auseinandersetzen, denn es gibt eine Bedrohung, die zumindest für ihn größer nicht sein könnte: Rondanas Gesundheit. Allerdings ist die auch an das Fortbestehen des Geborgenen Landes gekoppelt, aber in umgedrehter Hinsicht. Denn das, was Rondanas Gesundheit bedroht, wird zu einer mächtigen Waffe gegen einen Haufen an Problemen, die gerade säbelrasselnd durch die Gegend ziehen.

Und dann lauert da ja immer noch dieses seltsame Wesen unter dem Geborgenen Land, das in den Sagen der Orks und der Doulia erwähnt wird und die beiden ungleichen Spezies plötzlich zu Gleichgesinnten werden lässt. Niemand weiß, worum es sich handelt, aber alle wissen, dass es gefährlich ist und das Land in Stücke reißt, wenn es sich erhebt. Also besser gleich schlafen lassen oder in ewigen Schlaf legen, damit es sich nicht mehr rühren kann. Das will aber wieder nicht jeder, denn so mancher sieht in dem schlummernden Wesen eine Gottheit, die es zu befreien gilt. Ob aus eigenem oder fremden Willen heraus.

Man sieht, es gibt immer noch irre viel zu tun im Land der Kinder des Schmieds.

Lesegefühl

Umso spannender sind natürlich die Verwicklungen der einzelnen Handlungsstränge, die zunächst so anmuten, als würden sie in vielen losen Enden münden. Doch mit Fortschreiten der Handlung können wir immer mehr Verknüpfungen ziehen, die den Kampf um die Herrschaft im Geborgenen Land zu einem in sich geschlossenen Netz werden lassen. Die in der letzten Rezension erwähnten Puzzleteile finden Stückchen für Stückchen zu einem großen Bild zusammen.

Allerdings sind es inzwischen so viele Verwicklungen, dass so manche Auflösung etwas untergeht. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Aufmerksamkeit auf die größeren Plot-Teile gewünscht, die im Verlauf der Geschichte ein wenig so wirken, als müsste man sie noch eben abhandeln, um zur nächsten Problematik weiterziehen zu können. Gerade die Schlacht gegen das schlummernde Wesen, das eigentlich der Mittelpunkt vieler Intrigen und Zusammenhänge bildet, ist mir da ein wenig zu kurz gekommen. Schlussendlich darf man (noch nicht) mit einer Aufklärung rechnen, um was es sich bei dem Wesen eigentlich handelt. Zwar bekommt man eine Ahnung, warum so viele Fraktionen auf seiner Seite stehen, aber bis zum kleinsten bisschen schlüssig wirkt es nicht.

Auch zu anderen Gelegenheiten springt oftmals der glückliche Zufall helfend zur Seite, der zwar auch die Spannung aufrecht erhält, aber in Erwartung an eine große Heldentat dann in einem "Ups, blöd gelaufen" verpufft. Das ist auf der einen Seite unheimlich erfrischend, weil eben nicht immer ein Held oder eine Heldin eine wirklich bewusste Tat verrichten müssen, lässt eben diese eben auf der anderen Seite auch manchmal etwas vermissen. Immerhin wollen wir ja, dass unsere unterirdischen Held*innen auch weiterhin wunderbare Taten verrichten und dafür gefeiert werden können.

Dafür werden wir mit ungeahnten Wendungen das ein ums andere Mal überrascht, wenn sich eine Gefahr scheinbar wie von selbst erledigt, weil da ja noch ein loses Ende von einer Handlung offen war und gekonnt zu einem Plotmoment verwunden wird. Klingt irgendwie mysteriös? Soll es auch, denn jedes weitere Wort würde die Überraschung verderben.

Fazit

Der zweite Band von Das Herz der Zwerge ist einer der schwächeren Teile der Reihe. Zwischendurch wirkt er ein wenig gezwungen und mancher Moment ist allzu zufälligem Glück unterworfen. Man hätte vermutlich locker eine Trilogie aus den Handlungen machen können, um sie ins Detail ausarbeiten zu können. Allerdings bekommen wir viele Einblicke in Zusammenhänge, die zuvor nur angedeutet wurden, lernen einiges Neue über die Völker im Geborgenen Land und dürfen sogar einen Einblick in Elrias Unterwasserwelt erhalten.

Also freuen wir uns auf die nächsten Bücher, die uns mit unseren Held*innen in aufregende Abenteuer führen.

 

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