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Heinrich Heine: Eine Lebensfahrt

Eine bildgewaltige Biografie

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Kategorie: Literatur

Mit Heinrich Heine: Eine Lebensfahrt legen Gaby von Borstel und Peter Eickmeyer im Splitter-Verlag einen beeindruckend gestalteten Bildband vor, der sich dem Leben und Werk des berühmten deutschen Dichters widmet. Üppige Zeichnungen begleiten den Text, der sich aus Auszügen aus Heines Werk und biografischer Beschreibung zusammensetzt. Ein Must-Have nicht nur für Heine-Begeisterte, sondern für alle, die sich mit der (Kultur-)Geschichte Europas im 19. Jahrhundert befassen möchten.

Heinrich Heine (1797–1856) gilt als der deutsche Dichter der Liebe und der Revolution. Wie wenig andere prägte er das 19. Jahrhundert und insbesondere die Poesie. Er griff den Gedanken der Französischen Revolution künstlerisch auf, begründete das moderne Feuilleton und lebte für den Gedanken Europas und des Kosmopolitismus. Er traf Goethe, Börne, Hugo, Dumas, Liszt, Chopin, Marx und viele andere bedeutende Persönlichkeiten, die dieses bewegte Jahrhundert prägten. Dem Leben Heines und den Besonderheiten seiner Dichtung spürt der vorliegende Bildband auf spannende, erfrischende, aber auch informative Weise nach.

Die textliche Zusammenstellung: Dem Dichter selbst das Wort überlassen

Heinrich Heine: Eine Lebensfahrt beginnt dort, wo für Heine alles endet: Im Paris des Jahres 1854, genauer gesagt, in Heines „Matratzengruft“. Schwer krank ist der Dichter seit einigen Jahren ans Bett gefesselt. Doch selbst jetzt, als er auf den Tod wartet, diktiert er weiterhin Verse und auch Prosatexte, darunter sein berühmtes Gedicht „Zum Lazarus“. Es erfolgt ein Sprung nach Düsseldorf, 1806. Harry, wie der Dichter mit Geburtsnamen heißt, ist das erste Kind des jüdischen Ehepaars Heine. Bereits als kleiner Junge interessiert er sich für die Literatur – insbesondere Don Quixote hat es ihm angetan – und brennt für die Versprechen der französischen Revolution. Zwei Aspekte, die das gesamte Leben des Dichters prägen sollen, wie Eine Lebensfahrt aufzeigt. Von hier an verfolgt der Bildband die wichtigsten geografischen und persönlichen Stationen in Heines Leben.

Die inhaltliche Bearbeitung durch Gaby von Borstel ergänzt den biografischen Beschreibungstext mit Versen und Zitaten von Heine selbst. So gibt der Band Aufschluss über die verschiedenen Schaffensphasen Heines: welchen Themen er sich widmete und wie sich sein Stil im Laufe der Jahrzehnte entwickelte. Diese zwei Textarten funktionieren exzellent zusammen, denn während die Biografie genretreu recht geradlinig erzählt, regen die Werkauszüge immer wieder zum Nachdenken an – und kitzeln mir ihrer Spitzfindigkeit auch das ein oder andere Schmunzeln heraus.

Die visuelle Gestaltung: ein imposanter Stilmix

Dieses bereits sehr hohe Niveau des Textes wird durch die Illustrationen Peter Eickmeyers nicht nur aufgegriffen, sondern gar gesteigert. Aquarelle, Acrylbilder und Federskizzen entwerfen mit kräftigen Farben mal traumartige Paradise, vermitteln dann wieder die klirrende Kälte derjenigen Reise, die Anlass zu Heines Deutschland. Ein Wintermährchen gab, und setzen die Profile der Persönlichkeiten, auf die der Dichter während der verschiedenen Etappen seines Lebens traf, in die visuell scharfkantige Konfrontation mit dem Profil Heines selbst. Hier und da mögen diese Bilder kitschig sein – aber genau das fängt den teils träumerischen Stil Heines ein. Und ein Augenschmaus sind sie erst recht.

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