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Halbling unter Huren und Halunken

Lupinas erstes Abenteuer im neuen Gewand

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Kategorie: Literatur

Lupina ist aus ihrer Heimat in die Stadt Garbath gezogen, um dort ihr Glück zu suchen. Leider hat sie dabei bisher nicht viel Erfolg gehabt, ihre Finanzen sind verbraucht und Arbeit ist rar. Zumindest für eine Halblingsdame, wie sie eine ist. Als sie kurz vorm Verzweifeln ist, kommt ihr wie durch Zufall eine Gelegenheit für einen interessanten und lohnenswerten Auftrag zu. Mit List, Charme und einer ganzen Reihe von Flunkereien versucht sie fortan, ihre Geschicke in eine bessere Richtung zu lenken.

Halbling unter Huren und Halunken ist eine Überarbeitung des Romans Eine Frage von Leben und Tod und damit ein Kriminalroman in einer phantastischen Welt. Die überarbeitete Fassung bessert laut dem Autor nur die textlichen Schwächen aus, die der ersten Version anhingen. Wie es für Kriminalgeschichten üblich ist, gilt es, ein Verbrechen aufzuklären, in diesem Fall den Diebstahl einer Reihe von Leichen. Erschwerend kommt hinzu, dass niemand von dem Frevel erfahren soll.

Händler, Huren und Halunken

Natürlich begegnet Lupina während ihrer Ermittlungen einer Vielzahl von Personen, die mal naiv, mal gerissen, verbittert oder auch freundlich sind. Äußerst wenige können dabei mit Lupinas rascher Auffassungsgabe und ihrem Manipulationsgeschick aufnehmen. Mit einer gewissen Schadenfreude kann man Lupina dabei beobachten, wie sie die Trampelfüße, wie die Halblinge die Menschen nennen, an der Nase herumführt, gerade weil diese die Halblinge gerne unterschätzen. Dabei wirken die verschiedenen Charaktere niemals langweilig oder stereotyp, sondern mit ihren vielen kleinen Macken und Eigenarten äußerst lebensnah und authentisch. Allein bei der Namensgebung ist der Autor etwas über das Ziel hinausgeschossen. Namen wie Sorion oder Sarogo wirken bisweilen etwas umständlich auszusprechen und zu lang für den Alltagsgebrauch.

Die Stadt Garbath, in der der ganze Roman spielt, wird zwar hauptsächlich von Menschen bewohnt, kennt aber auch Halblinge und Orks in ihren Reihen. Entsprechend phantastisch ist auch die Welt, die auch Zwerge und Elfen und natürlich auch echte Magier kennt. Erstaunlich bodenständig wirkt dagegen der Großteil des Romans. Außer Lupina sind alle wichtigen Personen menschlich, Magie ist in der Stadt verboten und die Priester scheinen keine nennenswerten göttlichen Fähigkeiten zu besitzen. Insgesamt wirkt Garbath mehr wie ein großes Dorf mit all seinen Eigenarten.

Halbling unter Huren und Halunken erzählt keine epische Geschichte. Stattdessen sollte man Freude an Charakteren und deren Entwicklung mitbringen. Denn statt weltrettenden Schwertkämpfen beobachtet man Lupina bei der Lösung diverser Alltagsprobleme und beim Schmieden von kleinen und größeren Plänen.

Kleine Heldin ganz groß

Dabei ist es fast unmöglich, die kleine, flunkernde Halblingsdame nicht ins Herz zu schließen. Denn trotz ihrer dauernden Intrigen und kleineren Gesetzesübertretungen hat Lupina das Herz am rechten Fleck und nimmt die ganzen äußerlichen Anfeindungen äußerst gelassen hin.

Das Buch ist besonders für Freunde von Detektivgeschichten und Fantasy geschrieben. Der Plot hat nicht den Anspruch, besonders intelligent oder überraschend zu sein. Andererseits wirkt er dadurch auch nicht unlogisch oder an den Haaren herbeigezogen. Die handelnden Charaktere sind irgendwie sympathisch, haben alle ihre ganz eigene Motivation und sind lebensnah geschrieben. Wer hinter dem Titel eine wilde Geschichte mit Witz und diversen Wendungen erwartet, wird nicht enttäuscht. Und wer noch nicht überzeugt ist, bekommt als kleine Dreingabe einige Rezepte, die äußerst lecker klingen ;-)

Lupina I - Halbling unter Huren und Halunken
Alexander Bálly
(Papierverzierer Verlag, 2017)
310 Seiten, Taschenbuch
ISBN: 978-3959622868
Webseite: Halbling unter Huren und Halunken bei Papierverzierer

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