X

Cookie Notice

Wir nutzen auf unserer Website Cookies und andere Technologien, um zu analysieren wie Sie unsere Webseite nutzen, Inhalte zu personalisieren und Werbung zu schalten. Durch die weitere Nutzung erklären Sie, dass Sie mit der Nutzung von Cookies einverstanden sind. Beachten Sie bitte, dass dieser Hinweis und die Einstellungen nur für die AMP Version unserer Seite gelten. Auf der regulären Website treffen Sie die Auswahl über den Cookiebot.

Startseite
Brett- und Kartenspiele Cosplay Filme Games Intern Interview Kurzgeschichten LARP Literatur Musik Pen & Paper Rezepte Sonstiges Tabletop Veranstaltungen

Gallant

Im Garten der Schatten

Zur klassischen Webseite

Kategorie: Literatur

Olivia ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und sehnt sich nach einem Zuhause. Als sie einen Brief von ihrem Onkel bekommt, der sie nach Hause zurückruft, ist ihre Freude entsprechend groß. Bis sie das düstere Geheimnis des Hauses entdeckt.

Gallant, das Haus, in das Olivia nach dem Erhalt des Briefes gebracht wird, ist so imposant wie mysteriös. Dort leben die beiden Haushaltshilfen Hannah und Edgar sowie der mürrische Matthew, der unerwartet abweisend zu Olivia ist und sie sofort wieder rauswerfen will. Hinter seiner Feindseligkeit steckt mehr als Abneigung, denn die Priors – also Olivias Familie – haben eine wichtige Aufgabe. Sie sind Wächter*innen, deren Schicksal eng an das Haus Gallant geknüpft ist. Während Olivia herausfindet, was ihrer Familie zugestoßen ist und welche gewichtige Aufgabe sie selbst erwartet, findet sie außerdem heraus, was es bedeutet, eine Familie zu haben.

Kommunikation mal anders

Eine Besonderheit des Buches ist sicherlich die variationsreiche Kommunikation. Olivia kann nicht sprechen, daher nutzt sie Gebärdensprache, um sich zu verständigen. Auch mithilfe von Zeichnungen und Mimik weiß sie anderen zu zeigen, was sie ausdrücken möchte. Aber Olivia ist noch auf andere Weise besonders. Sie kann Ghule sehen. Allein schon dadurch hat sie gemerkt, dass sie anders ist als andere. Das Rätsel um ihre Herkunft löste das jedoch nicht. Erst, als sie nach Gallant kommt und sich auf die Entdeckungsreise ihrer Familiengeschichte macht, kommt Licht ins Dunkel.

Die Suche nach dem Ich

Neben der Haupthandlung nimmt die Suche nach dem eigenen Ich ebenfalls einen Großteil des Buches ein. Da Olivias Familie eng mit dem Geheimnis des Hauses zusammenhängt, sind diese beiden Handlungsstränge eng miteinander verknüpft und laden die Lesenden dazu ein, Puzzleteil für Puzzleteil das große Ganze zusammenzusetzen. Die Stimmung der Geschichte ist dabei düster, mysteriös und oftmals bedrohlich. Dennoch finden sich auch viele zarte Momente, wenn Olivia Verbindungen zu den Bewohner*innen des Hauses aufbaut. Man muss allerdings auch sagen, dass die entdeckten Familienverquickungen nicht komplett aufgelöst werden und auf einem oberflächlich-erzählenden Level bleiben. Das tut der Geschichte selbst keinen Abbruch, aber alle, die zum Ende eines Buches gerne alle Fragen geklärt hätten, könnten hier ein Manko entdecken.

Düstere Geschichte mit emotionalem Anteil

Wie schon angeschnitten, wird die Handlung selbst von düsteren Elementen beherrscht, die aber immer wieder mit der wachsenden freundlichen Beziehung zwischen den Handelnden kontrastiert wird. Olivia, die sich so sehnlich eine Familie wünscht, kämpft um ihr neues Zuhause. Sie bringt so ihre ganz eigene Motivation in den Kampf, während die anderen diesen nur noch als lästige Bürde empfinden. Diese Bürde wird aus Olivias Perspektive zu einem Geschenk umgedeutet, das seine Ecken und Kanten hat. Das düstere Geheimnis des Hauses, das hinter der rätselhaften Mauer im Garten lauert, bringt Spannung und Action ins Buch und sorgt dafür, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Fazit

Gallant ist eine leichte Lektüre, die uns dazu einlädt, gemeinsam mit Olivia ein Zuhause zu finden, darum zu kämpfen und es zu erhalten. Die zumeist genutzte nonverbale Sprache zeigt nicht nur, dass Menschen, die nicht sprechen können, durchaus eine Stimme haben, sondern auch, welche Möglichkeiten der Sprache es fernab der verbalen gibt. Spannende Elemente sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt, während wir das Rätsel um Gallant und die Familie Prior Stück für Stück entdecken dürfen.

 

Weitere Artikel: