Im Juni erschien Fourth Wing – Flammengeküsst von Rebecca Yarros. In der letzten Ausgabe und auf zauberwelten-online.de haben wir ausführlich darüber berichtet und auch einige der sehr begehrten Farbschnitt-Ausgaben verlosen dürfen – unter anderem für einen Lesewettbewerb, den unsere Leserin Svenja Scheele gewonnen hat. Einen Auszug aus Svenjas Rezension haben wir hier für euch:
Rebecca Yarros hat mit diesem Buch wirklich eine fantastische Welt erschaffen. Ich liebe es, wie sie Umgebungen beschreibt und den verschiedenen Charakteren Leben einhaucht. Der Schreibstil und die direkte Perspektive aus Violets Sicht zieht die Lesenden direkt mit. An vielen Stellen konnte ich mich wirklich gut mit der Protagonistin identifizieren (Verlust, Ängste, „Du schaffst das nie“-Gerede, etc.) und auch die 750 Seiten haben mich nicht abgeschreckt, dem Buch eine Chance zu geben.
Violet Sorrengail, jüngstes Kind der Generalin Lilith Sorrengail, hat sich ihr Leben lang darauf vorbereitet, in den Quadranten der Schriftgelehrten des Basgiath War College zu kommen. Ihre Mutter hat jedoch anderes mit ihr vor: Wie beide von Violets Geschwistern, ihr Bruder Brennan und ihre Schwester Mira, soll auch sie zu den Drachenreitern gehören und damit, wie auch Lilith selbst, die Familientradition fortführen.
So geht ihre Reise los, indem sie verschiedene Prüfungen überstehen und sich gegen Feinde außerhalb aber auch innerhalb der Mauern des Colleges behaupten muss. Doch es gibt auch viele, die Violet tot sehen wollen. Vor allem die Kinder der Separatisten, die schon vor Jahren hingerichtet wurden. Sie müssen noch heute für die Taten ihrer Eltern büßen. Man erkennt die Kinder der Rebellen an einem Mal, das einer der Drachen an ihnen hinterlassen hat, um sie zu kennzeichnen. Vorneweg Xaden Riorson, Violets Geschwaderführer, der Hass gegen die Sorrengails hegt. Denn er ist der Sohn des Rebellenführers, der auf General Sorrengails Befehl hingerichtet wurde.
Bei einem Abenteuer dieses Umfangs ist es verständlich, dass die Geschichte in Band 1 aus Violets Sicht geschrieben ist und die Nebencharaktere wenig zu Geltung kamen. Daher hoffe ich, dass es im nächsten Band etwas mehr Hintergrundinformationen zu ihnen gibt. Mir persönlich hat es wirklich gut gefallen, die Zeilen zu lesen, die Augen zu schließen und den Ort so zu sehen, wie Violet ihn sieht.
Ein weiteres dickes Pro-Argument für das Buch: Es gibt zwischen den Kapiteln Auszüge aus verschiedenen Schriften: Verhaltenskodex des Basgiath War College, Schreiben der Generalin an andere Personen, Auszüge aus Brennans Tagesbuch, etc. Was ich außerdem wirklich sehr schön fand, waren kleine Briefe oder Zettel in der Handschrift derjenigen Person, die mit in die Kapitel eingearbeitet wurden.
Wenn ihr euch auf eine neue Welt einlassen möchtet und mal den ganzen „Heile-Welt“ Stories entfliehen wollt, so kann ich euch Fourth Wing – Flammengeküsst nur empfehlen. Mich hat es wirklich schnell in seinen Bann gezogen, und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich schon auf ein Wiedersehen mit den Charakteren.
Gesamte Rezension:
Svenjas ungekürzten Beitrag findet Ihr hier
Im ersten Jahr verlieren einige von uns ihr Leben. Im zweiten Jahr verliert der Rest von uns seine Menschlichkeit.
Xaden Riorson (Iron Flame)
Mehr als dieses Zitat, ein fantastisch schönes Cover und den Klappentext zum Folgeband von Fourth Wing gibt es noch nicht – außer einer ganze Menge Spekulationen in den Sozialen Medien. Nachdem Fourth Wing im Frühsommer die Bestsellerlisten gestürmt hat, lässt uns der dtv Verlag zum Glück nicht allzu lang warten. Die meisten Spekulationen ranken sich um das Ende des ersten Bands und damit auch um die Fortsetzung.
Die letzten 100 Seiten von Fourth Wing haben es in sich. Auf jeder einzelnen Seite finden sich neue Informationen, man wird beinahe sekündlich mit Überraschungen konfrontiert. Angefangen mit dem Zitat aus der unveröffentlichten Geschichte Navarres, das eine gewaltige Verschwörung ankündigt, über Fabelwesen, die keine sind, Verbündete, die Feinde sein sollten und dann dieses Ende!
Cliffhanger sind immer gleichzeitig gemein und ein Versprechen. Aber auf der letzten Seite die ganze Geschichte auf den Kopf zu stellen, ist wirklich eine Kunst. Violets Antrieb – so gut wie ihr verstorbener Bruder zu sein –, jede angedeutete Entschuldigung für die Verbitterung ihrer Mutter, weil ihr Sohn starb: Das alles und noch einiges mehr hat die Autorin komplett relativiert. Und das nicht aus heiterem Himmel. Rebecca Yarros versteht es, Spuren zu legen, damit man sich darüber ärgert, Plotttwists nicht vorausgesehen zu haben. Doch was heißt das für die Fortsetzung?
Schon relativ zu Anfang wird eine Fabel eingeführt, die im Laufe der Geschichte eine zentrale Rolle einnimmt. Diese handelt von Veneni. Menschen, die sich – von dunkler Magie besessen – in grausame Kreaturen verwandelt haben und ihrem Pendant zu Drachen, den schrecklichen Wyvern. Aber es gibt sie wirklich … und sie sind noch viel bedrohlicher als in den Schauergeschichten.
Aber da ist noch so viel mehr, das die Aufmerksamkeit der Fourth Wing Fans erregt. Was hat es mit Violets silbernen Haaren auf sich? Welche Kräfte wird der Jungdrache Andarna entwickeln? Ist Violets Vater wirklich an einem natürlichen Tod gestorben? Wie viel weiß Violetts Schwester Mira und auf welche Seite wird sie sich schlagen? Und natürlich: Wie oft wird Dain Aetos noch Violets Gesicht berühren, um ihre Gedanken zu lesen?
Schon am 1. Dezember erscheint Iron Flame und ist mit 960 Seiten noch ein ganzes Stück länger, als der erste Band. Wer sich übrigens fragen sollte, wie viele Teile die Reihe haben wird: Rebecca Yarros hat darauf schon eine Antwort gegeben. Aktuell sieht es danach aus, als könnten wir mit fünf Bänden in der Flammengeküsst Saga rechnen.
Rebecca Yarros
Violet muss entscheiden, ob sie ans tödliche Basgiath War College zurückkehren will … und inwieweit sie Xaden vertrauen kann.
Alle hatten erwartet, dass Violet Sorrengail während ihres ersten Jahres am Basgiath War College sterben würde – Violet eingeschlossen. Doch sie hat überlebt.
Das richtige Training beginnt erst jetzt und Violet fragt sich, wie sie das überstehen soll. Die Herausforderungen sind zermürbend, extrem brutal und dafür gedacht, die Schmerzgrenze der Reiter ins Unermessliche zu treiben, aber das größte Problem ist der neue Vize-Kommandeur, der Violet brechen will – es sei denn, sie hintergeht den Mann, den sie liebt.
Auch wenn Violets Körper schwächer und fragiler ist, hat sie immer noch ihren Verstand – und ihren eisernen Willen. Und die wichtigste Lektion, die sie bisher gelernt hat, scheinen alle anderen zu vergessen: Drachenreiter machen ihre eigenen Regeln ...
Text: Svenja Scheele/Jennifer Herold
Bilder: dtv Verlag
Dieser Artikel erschien erstmals in der Zauberwelten Herbst 2023. Mit dem Code ZW2309fD4a könnt Ihr euch diese Ausgabe kostenlos als PDF downloaden.