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Final Fantasy VII

Altes Spiel in neuem Glanz

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Kategorie: Games

Als im Jahr 1997 das Rollenspielmeisterwerk Final Fantasy VII (FF7) für die Playstation erschien, war es für viele Europäer nicht nur das erste offizielle Final-Fantasy-Spiel, sondern vor allem spektakulär: aufwendige Zwischensequenzen, eine packende Story und einer der charismatischsten Bösewichte, den wir je gesehen haben, gebündelt mit einem komplexen Kampfsystem, das für viele Jahre wegweisend war.

Kein Wunder also, dass die Fans mehr wollten. Dies bekamen sie mit dem PS2-Shooter Dirge of Cerberus, dem PSP-Ableger Crisis Core und einem Animationsfilm mit dem Titel Advent Children. Schließlich folgten noch unzählige Spin-offs für mobile Geräte und sogar einige Romane. Die Hintergrundgeschichte von FF7 wuchs kontinuierlich, doch die mittlerweile betagte Grafik des Originals machte es zunehmend schwerer, das Erbe für zukünftige Generationen interessant zu halten. Die Umsetzungen für die aktuellen Konsolen konnten an der Tatsache, dass es sich bei FF7 um ein Relikt der frühen 3D-Ära handelte, nichts ändern. Ein rundum erneuertes Remake musste her.

Alles auf Anfang

Bereits 2015 wurden erste Spielszenen auf der Gamesmesse E3 präsentiert. Grafik und Inszenierung haben einen Quantensprung gemacht. Die bekannten Hauptfiguren strotzen voller Details und nie dagewesener Persönlichkeit. Doch die neue Fülle an Details hat auch einen Preis. So erscheint das Final-Fantasy-VII-Remake in mehreren Teilen. Wieviele es schließlich sein werden und wann wir den letzten Teil in der Hand halten, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Fakt ist, dass der erste Teil am 10. April 2020 in den Läden stand, und dass dieser sich voll und ganz um den Beginn der Geschichte in der Metropole Midgar dreht.

Im Original bestand dieser gerade einmal aus vier Stunden und führte schlauchartig von einem Event zum nächsten. Das Remake soll jedoch mit neuen optionalen Quests und Herausforderungen bis zu 50 Stunden unterhalten. Außerdem sind die Kapitel umfangreicher und geben mehr Hintergrundinfos preis. Einen Eindruck konnten wir uns bereits durch die im Vorfeld veröffentlichte Demo machen.

Wir spielen Cloud Strife. Als Söldner einer Ökorebellenbande namens Avalanche helfen wir bei einer Geheimoperation, einen Makoreaktor zu sprengen. Der Megakonzern Shinra bezieht die Makoenergie aus dem Erdinneren und raubt dem Planeten damit seine Lebenskraft. Doch die Operation nimmt ungeahnte Wendungen und bringt Cloud, den Mitstreiter Barret und weitere Begleiter in ernste Schwierigkeiten. Wer wir eigentlich sind, wer unsere Begleiter sind und warum wir unseren ehemaligen Arbeitgeber verraten, erfahren wir so früh im Spiel noch nicht. Schon damals hatte FF7 die Spieler in kalte Wasser geworfen und eröffnete die Geschichte sprichwörtlich mit einem Knall. Die starren Bildschirmhintergründe von damals sind Geschichte. In der von 15 auf 45 Minuten erweiterten Eröffnungssequenz kämpfen wir uns durch schwer bewachte Korridore mit Shinra-Soldaten, Selbstschussanlagen und Laserbarrieren. Alle Gegner sind jederzeit sichtbar. Die nervigen Zufallskämpfe des Originals sind Geschichte.

Zeitgemäßes Kampfsystem

Die Kämpfe selbst sind weitaus dynamischer. Cloud schnetzelt mit seinem gigantischen Schwert auf die Schwachpunkte der Gegner ein und füllt damit seine Active-Time-Battle-Leiste (ATB). Diese füllt sich auch von alleine, jedoch langsamer. Ist ein solcher Balken gefüllt, kann er Sonderaktionen wie Zauber oder Spezialangriffe durchführen oder ein Item benutzen. Später können in bestimmten Situationen Beschwörungszauber durchgeführt werden, aber die so beschworenen Wesen verschwinden nach einem Angriff nicht sofort, sondern kämpfen als NPC mit. Mit Hilfe des ATB-Balkens können wir den Bestien Befehle erteilen. Leider lassen sich Ifrit, Shiva und ähnliche nur in manchen Situationen rufen. Unsere Ausrüstung bestimmen wir durch Materia genannte Kugeln, die wir nach absolvierten Kämpfen erhalten.

Haben wir eine bestimmte Menge an Schaden eamp-img layout="responsive" height="1" width="1"esteckt, können wir außerdem eine verheerende Limitattacke ausführen. Um dahin zu gelangen, ist regelmäßiges Heilen unabdingbar. Anders als in anderen modernen Rollenspielen füllen sich viele Statusanzeigen aber nur mit Hilfe von Gebrauchsgegenständen wie Potions oder Äther wieder auf. Wird mit diesen zu spendabel umgegangen, kann dies zum vorzeitigen Ende führen.

Wem das neue Kampfsystem zu hektisch ist, kann eine optionale Zeitverlangsamung einstellen.

Erzählerischer Tiefgang

Haben wir mehr als einen aktiven Mitstreiter dabei, können wir zwischen diesen hin und her schalten. So kann zum Beispiel nur Barret Feinde auf Distanz treffen, da sein Arm eine Fernkampfwaffe ist. Von dieser Option gilt es, früh genug Gebrauch zu machen, denn schon der erste große Bossgegner im Reaktor wischt mit uns den Boden auf, wenn wir nicht taktisch vorgehen und gut zuhören, was Cloud oder Barret sich zu sagen haben. Die hitzigen Dialoge zwischen den Protagonisten geben nicht nur hilfreiche Tipps, sondern verwandeln das vergleichsweise statische Erlebnis des Originals in ein cineastisches Meisterwerk. Bereits auf dem Hinweg erhalten unsere NPCs Biggs, Wedge und Jessie mehr Tiefe als im Original.

Das führt zu der Frage, ob das Final-Fantasy-VII-Remake die neue Faszination für 50 Stunden an nur einem großen Schauplatz aufrechterhalten kann. Kenner des Originals wissen um die spannenden und oftmals schockierenden Plottwists, und Square Enix will an der Geschichte nichts Gravierendes ändern, sondern sie nur erweitern. Wir sind uns allerdings sicher, dass die mitreißende Inszenierung sowohl Neueinsteiger als auch Veteranen packen wird, nicht trotz der bekannten Geschichte, sondern wegen ihr. Detailierte Gesichtsmimik, authentische Körpersprache, die lokalisierte Sprachausgabe und ein rundum neu interpretierter Soundtrack von Komponist Uematsu versprechen ein ungleich dramatischeres Rollenspielerlebnis, das die alten Ereignisse neu inszeniert und dabei zahlreiche Details hinzufügt, die es zuvor nicht gab. Aeris, Tifa, Barret und Cloud, ja sogar die Nebencharaktere, sind im Remake ausgearbeitete Figuren, mit denen wir sympathisieren können. Sicher konnte man das damals schon, doch nur mit Hilfe von Textboxen und viel Vorstellungsvermögen. Neue Zwischensquenzen und die erweiterte Kulisse, wie zum Beispiel das zerstörte Wohnviertel und seine verzweifelten Bewohner nach der Explosion des ersten Makoreaktors, erzeugen eine bedrohliche Atmosphäre, die 1997 aus technischen Gründen nicht realisierbar war.

Wann ist es vollendet?

Abschließend bleibt nur zu hoffen, dass der Erscheinungszyklus der nachfolgenden Teile nicht all zu lang ausfällt. Auch die Frage der Speicherstandübernahme von einem Teil zum nächsten und zur Abwärtskompatibilität zwischen der aktuellen und der bald erscheinenden Konsolengeneration ist von Square Enix noch nicht hinreichend kommentiert worden. Auf eine Final Fantasy VII Remake: Definitive-Edition in zehn Jahren wollen wir aber garantiert nicht warten

Dieser Artikel erschien erstmals in der Zauberwelten Frühjahr 2020

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