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FedCon 2017

Von Gestern und Übermorgen

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Kategorie: Veranstaltungen

Vom 2. bis 5. Juni 2017 befindet sich das Maritim Hotel in Bonn im Ausnahmezustand. Weltweit angereiste Science-Fiction-Fans, -Schauspieler und andere Honoritäten demonstrieren alle Jahre wieder, dass es hier um mehr als nur ein Hobby geht. Beruf und Existenzgrundlage, Leidenschaft und Unterhaltung, Inspiration und Zukunftsvision: Das trifft auf den großen Namen Star Trek ebenso zu wie auf andere Vertreter des Genres.

Einen großen Anteil an der Färbung der Veranstaltung haben natürlich immer die Gäste. So dürften beispielsweise die Schauspieler Matt Smith und Jenna Colemann für mehr Dr. Who-Cosplayer als sonst gesorgt haben, ebenso wie der anwesende David Hasselhoff diesbezüglich inspiriert hat und sogar eine lebensgroße K.I.T.T.-Replik anlockte.



Einen großen Impuls setzte jedoch ein neuerliches Star-Trek-Jubiläum: Nach der großen 50 aus dem vergangenen Jahr feiert in 2017 die Serie Star Trek: The Next Generation ihr 30-jähriges Bestehen. Eine ansehnliche Menge an TNG-Stars folgte vielleicht auch deshalb der Einladung nach Bonn.

Größer als Q

Einer davon war John de Lancie, der seinerzeit in dem allmächtigen Wesen Q einen immer wiederkehrenden Gegenspieler und Störenfried verkörperte. Wie viele Fans von dieser Rolle und dem Schauspieler angetan waren, zeigte sich gleich zu Anfang in der augenscheinlichen Fehleinschätzung der Conplaner bei der Auswahl des Saals. Nachdem er sein Panel schon begonnen hatte, wurde der zu kleine Nebenschauplatz komplett geräumt und der Programmpunkt in den Hauptsaal verlegt, was einigen Staub aufwirbelte und den Vortrag leider auch zum Wohl des weiteren Zeitplans ein wenig verkürzte.

Bei den aus dem Publikum gestellten Fragen nahmen solche in Bezug auf die Rolle jedoch einen eher kleinen Platz ein. Ein Sahnebonbon diesbezüglich sei jedoch genannt: Wenn de Lancie selbst allmächtig wäre, antwortete er ohne viel Zögern, so würde er Donald Trump loswerden wollen.

Hauptsächlich ging es jedoch um die Kunst der Schauspielerei an sich, das ganze Drumherum und seine Person. Ganz offen sprach er darüber, dass er eine Leseschwäche habe (Dyslexia im Englischen würde wohl im Deutschen am ehesten Legasthenie entsprechen), deswegen von zwei Schulen geflogen sei, bis auf der dritten schließlich sein Problem erkannt und akzeptiert wurde. Auch wenn ihm Lesen – und damit das Lernen von Texten – sehr schwer fällt, wurde in der Schule seine Begabung zur Schauspielerei durch eine Aufführung von Heinrich V. deutlich. Er nannte es seinen Lebensretter, denn es sei das erste Mal gewesen, dass er in etwas wirklich gut war. Er beschrieb auf Nachfragen ausgiebig seine Technik, sich Texte anzueignen, und stellte in den Raum, dass er durch die Mühe, die ihn das kostete, tiefer in die Materie eindrang, als jemand, dem das Texte lernen leicht fiele. Er sagte sinngemäß: „Wir mögen länger brauchen, um unsere Hosen morgens anzuziehen. Die Frage ist, was wir mit dem Rest des Tages tun."

Zwei Literaturübersetzer packen aus

Neben den Panels der Stars konnte man sich bestens von anderen Vortragenden, teils auf Deutsch, teils in englischer Sprache, unterhalten lassen. Christian Humberg und Anika Klüver plauderten als Autoren, hauptsächlich jedoch als Übersetzer phantastischer Literatur, aus dem Nähkästchen. Neben Tipps zur Veröffentlichung eigener Romane enttarnten sie die Möglichkeit des Randkommentars bei Word als Instrument ihres persönlichen Frustabbaus und teilten diesbezüglich einige Stilblüten. Die Bandbreite reichte hier von bissigen Kommentaren über die literarische Qualität der übersetzten Passage bis hin zu eigenen Vorschlägen, wie die jeweilige Szene vielleicht besser hätte enden sollen. „Der Lektor muss es ja lesen, es steht ja da!"


Lego: Nicht nur für die Kleinen

Nicht nur die Literatur wird von Science-Fiction-Shows mit Inspiration versorgt, der Spielzeughersteller Lego schöpft hier auch schon länger aus den Vollen. Lego-Entwickler Niels M. Frederiksen war vor Ort und stand Rede und Antwort.


Unter seinen Exponaten konnte man Skizzen und einzelne Modellschritte bis hin zum fertigen Speeder von Rey aus Star Wars Episode 7 nachvollziehen.

Das jüngere Publikum interessierte sich dafür, ob er auch selbst mit seinen Kreationen spiele, und dies sei tatsächlich der Fall. Außerdem würden Kinder auf die Modelle in ihrer Entwicklungsphase losgelassen, um sicher zu gehen, dass sie der jeweiligen Altersklasse entsprächen. Eigentlich wollte er zur FedCon ein neues Modell mitbringen, dass er jedoch leider nicht fertig bekommen hat: die Rosetta-Sonde.


Zu den Sternen

Die anwesenden Kollegen von der ESA hätte das sicher gefreut. An ihrem Info-Stand gab es dafür ein 1:2-Modell der Lisa Pathfinder zu sehen, die in naher Zukunft über ein Netzwerk aus drei Satelliten dieser Art Gravitationswellen im Weltraum erkunden soll. Eine weitere Mission, zu der man sich hier Details anhören konnte, ist die der Cheops, die im tiefen Raum nach Planeten sucht, indem sie die Schwankungen im abgestrahlten Licht ferner Sonnen misst. Wie es scheint, könnte die Welt von Star Trek für die Menschheit eines Tages mehr als nur Fiktion sein.


Zeigt her euer Cosplay

Neben diesen fast schon seriösen Aspekten der Veranstaltung darf man wie immer die Fans nicht vergessen, die sich in ihrer Freizeit oftmals profimäßig zu Kostümbildnern mausern. Am schönsten wird das bei den inzwischen gut organisierten, gemeinsamen Fotoshootings zelebriert, und manchmal ist die Menge der Fotografen, die die gebotene Gelegenheit ergreifen, größer als die der geduldigen Modelle.






Viele Hände …

Demgegenüber ist oftmals ganz unsichtbar, wie viele Helfer im Hintergrund ackern, damit diese vier Tage für alle ein schönes Erlebnis werden. Angefangen beim liebevoll hergerichteten Bühnenbild über die ständige technische Betreuung in den Sälen bis hin zur gut organisierten Autogrammstunde. Ein riesiges Danke von meiner Seite! Ich hoffe, dass ich hierauf im nächsten Jahr ein schärferes Auge werfen kann. 


FedCon 26
02. bis 05. Juni 2017, Maritim Hotel, Bonn
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