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Faye Hells Platz 3: Toter Schmetterling

Der dritte Platz der höllischen Buchempfehlung

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Kategorie: Literatur

Platz 3 der höllischen Buchempfehlungen der Horror-Spezialistin Faye Hell belegt das Werk Toter Schmetterling von Simone Trojahn. In ihrem persönlichen Eindruck erzählt uns Faye, worum es in dem knallharten Thriller geht.

Horror-Bücher sind oftmals nichts für schwache Nerven und enthalten zahlreiche potentielle Trigger. Dennoch sind sie Teil der literarischen Umgebung und haben dort ihren sinnvollen Platz. Auch die vorgestellten Werke sind aus dem Bereich Horror und können Themen ansprechen, die emotionale Reaktionen hervorrufen können. Dennoch freuen wir uns, Euch erst einen Eindruck von Faye Hell selbst und dann eine kleine Buchvorstellung zeigen zu dürfen.

Platz 3: Simone Trojahn Toter Schmetterling

Simone Trojahn wird oft als Meisterin des knallharten Thrillers bezeichnet. Ich kann dem, vor allem nachdem ich dieses Buch gelesen habe, nur zustimmen. Ich habe selten zuvor einen Roman in Händen gehalten, der mich so beschäftigt hat. Ich habe dieses Buch gehasst und ich wollte es tatsächlich mehrfach weglegen. Immer wieder fragt man sich, warum man sich die Lektüre überhaupt antut, aber die Antwort liegt auf der Hand. Diese Autorin fesselt uns. Ihre Sprache ist oftmals direkt und schonungslos, aber auch immer wieder von einer nahezu fragilen Zartheit geprägt. Das gesamte Werk ist gleichermaßen grausam wie sensibel. Wir wenden uns erschüttert ab, wischen verstohlen Tränen vom Gesicht. Wir leiden und wir entwickeln Mitgefühl, wo wir uns eigentlich standhaft weigern wollen, überhaupt zu verstehen. Und Trojahn macht es uns nicht leicht. Sie präsentiert uns keine hochstilisierte und popcornbunte, leicht verdauliche Gewalt. Sie zeigt uns eine Form der Grausamkeit, wie sie verabscheuenswürdiger nicht sein könnte, aber eben auch nicht menschlicher. Dieses Buch tut weh, und das von den ersten Seiten an.
Nach der Lektüre – und ich habe Trojahns Worte verschlungen, vielleicht auch, weil sich ein langsames Lesen zu sehr auf den Magen geschlagen hätte – war ich verstört und ich war nachdenklich. Der sehr nahbare und ambivalent gezeichnete Protagonist Liam lässt es auch gar nicht zu, dass man sich nachdrücklich vom Geschriebenen abschottet und distanziert. Automatisch fragt man sich, wie man selbst gehandelt hätte. Hinterfragt vielleicht sogar eigene Verhaltensmuster. Dieser Roman bleibt definitiv in Erinnerung, aber man muss wohl damit zurechtkommen können, dass es keine angenehme Erinnerung ist. Aber sind es nicht genau diese Bücher, die das Lesen zum Erlebnis machen und darüber hinaus den Mehrwert der Selbsterfahrung zu bieten haben? 

 

 

Buchbeschreibung von Toter Schmetterling

Er war jung und hatte sein ganzes Leben vor sich, doch das Schicksal gab ihm keine Chance.
Liam ist noch ein kleiner Junge, als er zum Hauptverdächtigen in einem schrecklichen Mordfall wird. Jahrelang sitzt der Schock so tief, dass er lieber unschuldig in der Psychiatrie verharrt, als die Identität des wahren Täters preiszugeben, der indessen ein erfolgreiches Leben führt. Als Liam schließlich entlassen wird, ist er ein gebrochener Mann, zerfressen von Hass und Rachegelüsten. Schmerzlich realisiert er, dass er sein altes Leben niemals zurückbekommen wird und ganz allein auf der Welt ist.

Doch wer nichts besitzt, kann auch nichts verlieren. Mit unermesslicher Brutalität startet Liam einen Rachefeldzug, der in einer Katastrophe enden wird, die an Tragik nicht zu überbieten ist.

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