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Fangs

I want your blood

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Kategorie: Literatur

Die Schöpferin von Sarah’s Scribbles Sarah Anderson gibt mit ihrem neuen Comic-Buch Einblicke in das Leben einer 300-jährigen Vampirin, die in einem Werwolf ihr perfektes Gegenstück und auch ihr Glück findet – auf ihre ganz eigene Art.

Elsie, die Protagonistin der Comic-Illustrationen, ist ein typisches Goth Girl, nur eben ein paar hundert Jahre älter als ein normaler Goth, sie ist schließlich ein Vampir. Zwar birgt das Leben als Vampir einige Annehmlichkeiten, doch mit der Liebe ist es ja immer so eine Sache als unsterblicher Sonderling: "It’s not easy being a monster." Als ihr im Odditorium der Werwolf Jimmy begegnet, ist für beide die Einsamkeit passé. Wie der Alltag von einer Vampirin und einem Werwolf aussieht? Eigentlich recht normal, mit amüsanten Eigenheiten! 

 

Vampir + Liebe ≠ Schlechte Story 

 "A lovestory between a vampire and a werewolf" – das Thema ist schon irgendwie vorbelastet. Viele, die "Vampir" und "Liebe" auf einem Buchrücken lesen, werden das Comic wahrscheinlich glitzerspuckend aus der Hand legen wollen. Was aber allein wegen dem wunderschön bedruckten Stoff-Hardcover schwerfallen sollte! Die Story-Panels von Fangs spielen viel mit typischen Klischees der mystischen Kreaturen, aber auf eine liebenswürdige Weise. Sarah Andersen greift – nach der anfänglichen Kennenlernphase und dem Abwägen, ob man den anderen lieber daten oder essen sollte – Szenen aus dem Alltag heraus. Nur ist dieser Paar-Alltag anders als bei Menschen. Gerade diese Profanität der Themen verleiht dem kleinen Comic-Büchlein seinen besonderen Charme. Beispielsweise können Jimmys Freunde einfach nicht glauben, dass er tatsächlich eine Freundin hat – und er kann ihnen keine Bilder von ihr zeigen. Vampire haben nämlich nicht nur kein Spiegelbild, auch in Photos sind sie – ironischerweise – sehr lichtdurchlässig.  

Das kleine Comic-Büchlein ist mit 112 Seiten recht schnell gelesen. Der Illustrationscharakter unterscheidet sich stark von dem, den man von Sarah’s Scribbles gewohnt ist, doch lässt sich die Handschrift der Zeichnerin durchaus erkennen. Die vielen kleinen Episoden aus dem Leben von Elsie und Jimmy bringen einen immer wieder zum Schmunzeln, auch der ein oder andere Wortwitz hat in der Situationskomik einen guten Platz zum Wirken gefunden. Wundersamerweise selbst in der deutschen Übersetzung, von der ich dennoch abraten möchte, wenn ein solides Grundverständnis für die englische Sprache vorhanden ist. Ja, man hat sich wirklich Mühe gegeben, den Sinn in der Übersetzung beizubehalten und dabei den Humor nicht auf der Strecke zu lassen, aber im Direktvergleich gewinnt das Original immer.  

 

Fazit 

Die Illustratorin Sarah Andersen ist mit ihrer Comic-Reihe Sarah’s Scribbles bekannt geworden und legt für mich mit Fangs ein wunderbares und kurzweiliges Comic-Buch nach, das durch liebevoll umgesetzte Comic-Figuren und mit einem speziellen, schwarzen Humor glänzen kann. Obwohl ich die Comic-Reihe bereits auf Tapas gelesen habe, musste ich das Buch unbedingt in meinen physischen Besitz bringen. Die Illustrationen sind stilvoll und ansprechend, die Dialoge sowohl liebenswert als auch düster und die Charaktere so schön schräg, klischeebehaftet und ungewöhnlich. Natürlich darf man grundsätzlich der Thematik nicht abgeneigt sein; ist man es allerdings nicht, so erwartet einen ein kleiner bildreicher Exkurs durch die bisweilen recht speziellen Tage (oder Nächte) von zwei “Monstern”, die zusammengefunden haben.  

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