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Fallout

Abenteuer im postnuklearen Ödland

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Die beliebte Fallout-Computerspiel-Serie nahm ihren Anfang im Jahr 1997. Inzwischen, etliche Episoden später, werden die Spiele von Bethesda entwickelt und gehörten zu den bekanntesten Action-Rollenspiel-Games auf dem Markt. Aktuell macht sich ein Brettspiel auf, in die Fußstapfen seines digitalen Bruders zu treten.

Krieg … Krieg bleibt immer gleich

Die alternative Geschichte von Fallout beginnt mit dem Abwurf der ersten Atombomben im Jahr 1945. Nach diesem Ereignis nimmt die Entwicklung der Welt einen veränderten Lauf. Atomenergie wird erfolgreich genutzt, beschleunigt die technische Entwicklung und fördert den Wohlstand in der Welt. Die Menschheit lebt luxuriös in maßloser Verschwendung, bis die Rohstoffknappheit, die mit diesem Verhalten einhergeht, dramatische Ausmaße annimmt. Die globalen Ereignisse überschlagen sich und gipfeln in einem weltweiten Nuklearkrieg. Nach etlichen Jahrzehnten streifen Mutanten und wenige Überlebende durch die Ödlande, andere Menschen haben in Bunkeranlagen, den sogenannten Vaults, überlebt und wagen sich vereinzelt in die Außenwelt.

Aus dem Vault aufs Spielbrett

Fünf unterschiedliche Überlebende stehen den Spielenden bei Fallout zur Verfügung. Diese unterscheiden sich in ihren Startvorteilen und nehmen damit Einfluss auf die Spielweise, schränken jedoch niemanden zu sehr ein. Wählt man etwa den Ghul oder den Supermutanten, sind verstrahlte Zonen des Spielfelds keine Gefahr – für alle anderen Charaktere hingegen sehr wohl. Der „Kämpfer der Stählernen Bruderschaft“ muss dafür in seiner Powerrüstung körperlichen Schaden nur wenig fürchten.

Die Charaktere werden durch die S.P.E.C.I.A.L.-Attribute beschrieben. Jeder Buchstabe steht hier für ein Attribut, und im Verlauf des Spiels kann man diese durch Stufenaufstiege freischalten. Hierzu benötigt man Erfahrungspunkte, die man wiederum durch Questen oder das Töten von Kreaturen erhält. Bei jedem Stufenanstieg erhöht sich die erforderliche Menge ein wenig mehr. Aber natürlich definieren sich die Charaktere nicht nur durch ihre Attribute, sondern auch durch Ausrüstung, die sie finden oder im Tausch gegen „Nuka-Cola-Kronkorken“ erstehen können.

Die Mechanik für Proben und Kämpfe bedient sich dreier Würfel, die Trefferzonen anzeigen. Jede Kreatur in einem Kampf muss in bestimmten Zonen getroffen werden, um sie zu besiegen. Die Würfelzahl bleibt hierbei konstant, aber durch Attribute, Ausrüstung und Ausgeruhtheit kann man auf Wiederholungswürfe zurückgreifen und so sein Ergebnis verbessern. Die Würfelproben sind interessant und eine schöne Reminiszenz an die V.A.T.S.-Mechanik der Computerspiele.

Neben den Trefferzonen gibt es zusätzlich Erfolgssymbole auf den Würfeln. Diese zeigen bei Nicht-Kampf-Proben Erfolge an und bedeuten im Kampf Erfolge der feindlichen Kreatur, die damit beim Überlebenden Schaden anrichtet.

Spielverlauf

Das Spiel orientiert sich stark am rollenspielerischen Charakter der Originalspiele. Es ist stark questgesteuert und das Erfüllen einer Aufgabe führt häufig zu Folgequesten. Denn weitere Questkarten, die die Handlung irgendwann wieder aufnehmen, werden nach Abschluss eines Auftrags in den Kartenstapel des Spiels hineingemischt.

Das Spielfeld ist bei Spielbeginn zum überwiegenden Teil verdeckt und muss nach und nach erkundet werden.

Die Spielenden stehen sich eigentlich als Kontrahenten gegenüber. Nicht feindselig, jedoch auch nicht kooperativ. Eine gewisse Zusammenarbeit ist aber dennoch manchmal notwendig, da das Spiel kollektiv verloren wird, wenn eine der mächtigen Organisationen, die in jedem Szenario agieren, zu sehr an Macht gewonnen hat. Daher ist man gut beraten, gemeinsam stark zu sein, selbst aber wiederum der Stärkste.

Fallout ist ein gelungenes Brettspiel, dem es mit tollen Storys und Questen gelingt, das Setting wiederzugeben und mit den Texten zu unterhalten. Durch Folgekarten wirken die Ereignisse nicht zusammenhanglos und zufällig. Die Karten bei den leider nur vier Hauptszenarien werden sich natürlich bei mehrfachem Spiel irgendwann wiederholen. Aber die Welt gibt noch so viel her, dass man mit Erweiterungen und Ergänzungen sicherlich rechnen darf. Bis dahin kann man mit dem Grundspiel einige unterhaltsame Spieleabende verbringen.

Komponenten fürs Überleben

Wie man es von Asmodee beziehungsweise Fantasy-Flight-Games-Spielen inzwischen gewohnt ist, wurde auch Fallout mit hochwertigen Spielkomponenten bestückt: fester Karton, haltbare Spielkarten (die auch gut lesbar sind) und sowohl in Stil als auch Beschaffenheit hervorragende Spielertableaus. Die (leider nur) fünf Miniaturen für die Überlebenden sind für ein Brettspiel von sehr guter Qualität.

Dieser Artikel erschien erstmals in der Zauberwelten Herbst 2018

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