Die Band Fairytale beschäftigt sich mit der Kombination von Mystik und Musik. Ihr drittes Album aus der Jahreszeiten-Reihe beschäftigt sich mit winterlichen Themen, die zum gemütlichen Kaminabend bei warmem Met einladen.
Nach Autumn's Crown wird mit Wintertales Ende Februar ein weiteres an die Jahreszeiten angepasstes Album der Gruppe Fairytale veröffentlicht. Die fünfköpfige Band vereint mystische Folk-Elemente mit modernen Fantasy-Klängen und hat bereits mit namhaften Größen der Szene zusammen musiziert. Auch auf dem Wave-Gothic-Treffen, Wacken und weiteren Festivals konnte man sich bereits einen Eindruck der Mystik-Folk-Stücke abholen. 2019 debütierte die Band zudem mit einem Fantasy-Musical namens Der Elfen-Thron von Thorsagon.
Mit Wintertales kommt nun das dritte Jahreszeiten-Album heraus, das sich auch musikalisch eher an die dunkle Jahreszeit anpasst. Mit ruhig gehaltenen Klängen tauchen wir in phantastische Welten ab, die uns zum Entspannen und Träumen einladen. Rockige Elemente und stimmlich variierende Gesangseinlagen aktivieren uns dagegen, was keine musikalische Langeweile aufkommen lässt. Für meine auditive Wohlfühlzone ist die weibliche Stimme in der Tonlage etwas zu hoch, das ist aber sicherlich Geschmackssache und ein absolut subjektiver Eindruck. Die in Autumn's Crown eher irritierenden Tempi-Wechsel sind – vermutlich der Jahreszeit geschuldet – dagegen reduziert worden, sodass ein harmonischeres Klangbild erwartet werden kann. Wintertales wartet mit dreizehn Titeln in deutscher und englischer Sprache. Verfügbar ist der Titel als CD oder Stream.
Booklet und Cover der CD sind ebenfalls winterlich gestaltet. Lediglich die Kleidung der Musiker*innen hätte ich mir etwas detaillierter und winterlich-passender gewünscht, um das Gesamtbild zu komplettieren. Teils sind einleitende Worte auf englisch und deutsch erfasst, sodass die Besonderheiten der Texte in den jeweiligen Sprachen zur Geltung kommt.
Leider ist gerade der namensgebende einleitende Titel der, an den ich mich am meisten gewöhnen musste. Die Stimme der Lead-Sängerin vermittelte hier ein raues, nicht-stringend harmonisches Klangbild, das für mich nicht zum Rest des Albums bzw. die mystische Atmosphäre passen wollte. In den weiterführenden Titeln ändert sich dieser Eindruck jedoch, hier wirken die Kompositionen weniger different zueinander. Texte und Thematiken sind nicht nur in die Phantastik eingebettet, sondern auch in die winterliche Rahmengeschichte und locken in kühle Nächte, Märchen und bunte Reigen mit unterschiedlichen Fabelwesen.
Für den Tavernenabend vielleicht zu modern, lädt das Album jedoch zu einem entspannten Kaminabend ein, lässt sich aber auch so prima im Hintergrund hören. Schade ist natürlich, dass das Album mit dem Thema Winter erst nahezu zu Frühjahrsbeginn erscheinen wird.