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Die Fäden der Zeit

Aus dem Fluss der Zeit geboren …

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Kategorie: Literatur

Die 17-jährige Kai wohnt mit ihrem Bruder Reev in den Slums von Ninurta; sie leben von in den Tag hinein und träumen davon, das Elend hinter sich zu lassen. Dann verschwindet Reev – und Kai begibt sich zusammen mit ihrem besten Freund Avan auf eine Suche, die schlussendlich viel größer ist als alles, was sie sich bisher vorstellen konnte.

Die Wiedergeburt

Vor zwei Jahrhunderten sah Kais Welt noch anders aus: Es gab mächtige Mahjos, Magie begabte Menschen, und gleichzeitig fortschrittliche Wissenschaft und Technologie … als beide Mächte in ihrer Stärke gleichzogen, brach Krieg aus – um die ultimative Herrschaft. Das Ergebnis war verheerend, gewonnen hatte niemand. Sowohl Magie als auch Technologie und Wissenschaft wurden fast vollkommen ausgelöscht, die Erde trug tiefe Narben davon, die Zivilisation versank in der Dunkelheit. Später wurde dieser einschneidende Konflikt von den Überlebenden als Die Wiedergeburt bezeichnet.

Eben diese Überlebenden versammelten sich um die einzige Person, die noch mit Magie begabt war: Kahl Ninus I. errichtete die Stadt Ninurta, seine Familie herrschte fortan als einzige Mahjos über diesen Teil der Welt. Drumherum gab es lediglich eine Wüste, die von Gargoyles bewohnt war, und das Nichts: eine verbrannte, leere und tote Ebene, ein Überbleibsel des Kriegs.

Der Fluss der Zeit

Die Menschen von Ninurta leben entweder in den Slums oder im reichen Norden um den Palast Kahl Ninus' herum. Dazwischen gibt es nicht viel. Die 17-jährige Kai und ihr Bruder Reev sind im Labyrinth, den Slums, zuhause. Sie arbeiten, um zu überleben, und träumen dennoch davon, eines Tages dem Elend zu entkommen – was nicht sehr wahrscheinlich ist. Vor allem darf niemals herauskommen, dass Kai anders ist: Obwohl es abgesehen von Kahl Ninus eigentlich keine magiebegabten Menschen gibt, kann sie die Zeit manipulieren, indem sie den Fluss der Zeit verlangsamt.

Selbst das bloße Überleben in Ninurta gerät in Vergessenheit, als eines Tages Reev verschwindet. Kai kann in der ganzen Stadt keine Spur von ihm finden, lediglich düstere Andeutungen darüber, dass der ominöse Schwarze Reiter ihn vielleicht ins Nichts entführt hätte. Bislang hat Kai die Geschichten über diesen Rebellen, der laut Kahl Ninus eine Armee aus Ninurtanern aufbaue, immer als Märchen und Lügengeschichten abgetan … aber langsam wachsen ihre Zweifel.

Schließlich entflieht sie mit ihrem besten Freund Avan ihrem gewohnten Leben – durch die Wüste und ins Nichts. Nur um festzustellen, dass ihr ganzes bisheriges Leben von langer Hand geplant wurde: Von Wesen, über deren Existenz sie bis dato nichts wusste, aber die seit nahezu unendlichen Zeiten die Geschicke aller beeinflussen …

So klein und doch so unfassbar groß

Das Setting, die Stadt Ninurta, wirkt auf den ersten Blick überschaubar. Schon bald enthüllt sich aber eine äußerst komplexe Gesellschaftsstruktur, in die nach und nach auch die Vorgeschichte einfließt. Sobald Kai und Avan die Stadt verlassen, entrollen sich stückchenweise die einzelnen Ebenen der Geschichte: Nicht nur hätte Kai nie gedacht, was allem zugrunde liegt – die ersten Seiten des Buches verraten dies auch nicht. Und gerade das ist nur einer der Vorzüge von Die Fäden der Zeit: Die Handlung ist tatsächlich alles andere als vorhersehbar! Das gilt auch für die Vielschichtigkeit der Charaktere und der Welt an sich.

Außerdem ist dies erst der Auftakt zu einer ganzen Reihe … sollte die Handlung sich in der Komplexität weiterentwickeln, steht Kai noch einiges bevor – was sich auf jeden Fall zu lesen lohnt. Die einzige Sorge für die Folgebände besteht somit darin, dass sie mit dem ersten nicht mithalten können und ein Einzelband deshalb die bessere Wahl gewesen wäre. Abwarten und Daumen drücken.

Die Fäden der Zeit
Lori M. Lee (Übersetzerin: Vanessa Lamatsch)
(Blanvalet, 2015)
384 Seiten, Paperback
ISBN: 978-3-7341-6031-8
Website: Die Fäden der Zeit

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