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Exit – Das Spiel: Das geheime Labor

In den Fängen verrückter Wissenschaftler

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Im geheimnisvollen Labor müssen die Spieler innerhalb von einer Stunde zehn Rätsel lösen – sonst kommen die Wissenschaftler und veranstalten schlimme Experimente. Ein schönes Spiel für den Freundes- oder Familienkreis, wenn dieser Lust auf gemeinsames Nachdenken hat.

Fangen wir mal mit den Escape Rooms oder Live Escapes an: Man lässt sich mit Freunden zusammen in einen Raum sperren und hat eine Stunde Zeit, die dort vorhandenen Rätsel zu lösen und versteckte Gegenstände zu finden, um wieder herauszukommen. Das klingt nicht nur komisch, sondern macht Spaß – deswegen gibt es seit vie Jahren eine wachsende Anzahl von Anbietern auf dem Markt. In Großstädten kann man mittlerweile sogar zwischen mehreren wählen.

Escape Rooms als Brettspiel

Einige Brettspielverlage hatten daraufhin die Idee, das für den gewöhnlichen Spieleabend umzuarbeiten. Einer dieser Verlage ist Kosmos. Die Reihe heißt Exit - Das Spiel und startete gleich mit drei Abenteuern. Das geheime Labor ist das erste davon.

Etwas ungewöhnlich ist dabei, dass man das Spiel nur einmal spielen kann, denn es wird Spielmaterial vernichtet. Man faltet es, schneidet es, krickelt darauf herum. Das klingt erstmal abschreckend, aber es lohnt sich trotzdem. Zum Vergleich: Für 10 Euro kriegt man heutzutage gerade mal eine Kinokarte, Exit bietet dagegen ein bis anderthalb Stunden Spaß für bis zu 6 Personen.

Der Hintergrund

Wer ist nicht schon mal Proband für eine medizinische Studie gewesen und war zusammen mit den anderen Versuchskaninchen in einem Raum eingesperrt? Noch nie? Dann hat man jetzt die Gelegenheit. Dummerweise ist die Tür der einzige Weg nach draußen. Man weiß nicht, wer die Gruppe eingesperrt hat oder warum. Vor allem stellt sich aber die Frage: Wie kommt man heil wieder raus? Und das einzig Hilfreiche in dem Labor sind ein Notizbuch und eine Drehscheibe …

Die Spielbeschreibung ist recht kurz gehalten. Die genannte Vorgeschichte, dann eine kurze Anleitung – und los geht es.

Der Spielverlauf

Wie gesagt, es gibt ein Notizbuch und eine Drehscheibe. Dazu kommen 30 Lösungskarten, 24 Rätselkarten und 31 Hilfekarten (und noch zwei kleine Extras, die ich jetzt nicht genau erkläre). Wozu das Ganze? Auf den Rätselkarten sind einerseits die 10 Rätsel abgebildet, andererseits auch Informationen und Hinweise, wie die Rätsel zu lösen sind. Zusätzlich braucht man das Notizbuch – auch dort sind wichtige Informationen vermerkt.

Zu Anfang hat man nur eine Karte und damit ein Rätsel, später bekommt man aber mehrere Karten parallel. Teilweise sind die erhaltenen Karten auch noch nicht nutzbar, sondern dienen einem späteren Rätsel …

Die Rätsel sind sehr verschieden in ihrer Art und auch unterschiedlich schwer. Manchmal muss man Spielmaterial schneiden, reißen oder bemalen, manchmal reicht es, abzulesen und nachzudenken.

Wenn man gar nicht mehr weiterkommt, kann man Hilfekarten benutzen. Für jedes Rätsel gibt es zwei Hilfekarten und eine Auflösungskarte. Die Rätsel selbst sind mit einem Symbol (Stern, Kreis, Dreieck etc.) gekennzeichnet, sodass man die richtigen Karten erkennen kann. Falls die Gruppe in einem Rätsel partout nicht weiterkommt, ist das klasse.

Am Schluss wird noch gewertet: Je nach Anzahl der verbrauchten Hilfskarten und der verstrichenen Zeit gibt es bis zu zehn Punkte, damit man sich mit anderen vergleichen kann.

Die Spielmechanik

Ganz ab davon, wie das Spiel gelaufen ist: Die Steuerung des Spiels ist wirklich interessant. Die Lösung für die Rätsel besteht immer aus 3 Komponenten, die man auf der Scheibe einstellt. Dafür zeigt einem die Scheibe eine Zahl an, woraufhin man die entsprechende Lösungskarte zieht.

Wenn man Pech hat, steht auf der Karte gleich ein X und man muss weiterraten. Auch wenn man Glück hat, ist man noch immer nicht sicher, ob man das Rätsel richtig gelöst hat. Denn auf der Karte steht für jedes Rätselsymbol wieder eine Zahl. Erst die Lösungskarte mit dieser Zahl verrät das richtige Ergebnis. Belohnt wird man mit einem kleinen Stück Geschichte und zwei bis drei weiteren Rätselkarten.

Viel Spaß und kleine Abzüge in der B-Note

Wir hatten viel Spaß und das nicht nur mit den richtigen Lösungen. An manchen Stellen kam die alte Erkenntnis „zu kompliziert gedacht“, an anderen Stellen war es der vierte oder fünfte Einfall, der uns zum Ziel brachte. Sinnvoll ist es, wenn man sich ein bisschen aufteilt. Eher stillere Mitspieler können beispielsweise die Dekodierscheibe bedienen, um sich einzubringen.

Schade ist, dass die Rätsel das Flair der Hintergrundgeschichte nicht halten können. Sie sind zwar in der Nähe der Geschichte angesiedelt – Formeln und Reagenzgläser passen gut in ein Labor. Aber das Feeling, in einem Labor eingeschlossen zu sein und unter Zeitnot nach Lösungen zu suchen, kam nicht auf.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Spielanleitung zwar auf Stifte hinweist, aber nicht darauf, dass Bleistift auf den Karten nicht gut funktioniert. Kugelschreiber wären also das Mittel der Wahl.

Fazit

Wer kommt auf seine Kosten? Rätselfreunde auf jeden Fall. Und Spielrunden, die gemeinsam arbeiten wollen. Wir haben mit der Maximalzahl von sechs Spielern gespielt,  das war für mein Gefühl etwas zu viel. Drei bis viel Spieler scheinen mir besser zu sein.

Theoretisch könnte man es auch alleine spielen, aber wo bleibt da der Spaß des gemeinsamen Rätselns? Da der Hauptspaß für mich in der Kommunikation mit den anderen Spielern bestand, dürfte das nur begrenzt tauglich sein.

Zum Schluss noch etwas Prahlerei: Wir haben 9 von 10 Punkten bekommen – nur die Zeit von 60 Minuten überschritten wir mit 1:14:35.

Exit - Das Spiel. Das geheime Labor
(Kosmos, 2016)
45-90 min, 1-6 Spieler, ab 12 Jahren
Webseite: Exit - Das Spiel

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