Saihra fühlt sich geehrt, als der König sie an seinen Hof holt. Nie zuvor gab es eine Mätresse aus so niederem Stand wie dem ihren – weshalb sie sich mit ihrer neuen Stellung nicht gerade viele Freunde macht. Aber ihre neue Beziehung füllt sie aus, entfacht in ihr ungeahnte Leidenschaft …
… bis sie eines Tages auf den Elfenkrieger Ranvé trifft. Dieser kommt auf diplomatischer Mission mit dem Kronprinzen der Waldelfen in die Menschenstadt und verlässt sie mit einem Verlangen nach Saihra, das er sich nicht erklären kann.
Die schnell entbrannte (verbotene) Liebe – und Leidenschaft – zwischen diesen ungleichen Liebenden treibt König Takeno zur Weißglut. Er betrachtet Saihra als seinen Besitz und wird sie ganz sicher nicht freiwillig mit irgendwem teilen – erst recht nicht mit einem dahergelaufenen Elfenkrieger. Allerdings bietet ihm diese Situation die Gelegenheit, einen lange gehegten düsteren Plan endlich in die Tat umzusetzen …
Voller heißer und inniger Emotionen steckt Der Krieger und die Mätresse, der Auftakt-Band zu der Elfendiener-Reihe. Es sind vor allem ihre innersten Regungen, welche die Protagonisten zu ihrem Handeln antreiben – durchaus auch gegen ihren eigenen Willen, oder zumindest wider besseren Wissens. Und es sind genau diese Gefühle, die in ihren Gegenspielern das von Eifersucht getriebene strategische Denken anregen, das die Welt aus ihren bisher bekannten Fugen heben kann.
Eine tragische Liebesgeschichte? Das wird sich in den Folgebänden noch zeigen müssen. Auf jeden Fall fordert diese Liebe Opfer – und das nicht zu knapp. Denn wer liebt, kann durch eben diese Liebe manipuliert – und natürlich verletzt – werden. Das schließt Verwandte ebenso ein wie gute Freunde, Menschen wie Elfen wie Zentauren.
Bad Guy meets Good Girl and intrigues her. Then Nice Guy comes along and sweeps Good Girl away. Bad Guy is not amused. So in etwa ließe sich die Grundstruktur von Der Krieger und die Mätresse und damit auch von der Elfendiener-Reihe insgesamt beschreiben – aber nur fast.
Denn um die durchaus absehbare Liebesgeschichte herum entfaltet sich eine vielfältige und vor allem vielschichte Welt mit ganz unterschiedlichen Wesenheiten und Gesellschaftsstrukturen, die es zu entdecken gilt. Und das ist längst nicht alles: Neben König Takeno, der eigentlich weit weniger auf Rache als auf Macht aus ist, gibt es noch einige andere Spieler, welche die Geschicke der Welt lenken und sich nach und nach als zukünftige Verbündete und Herausforderer entpuppen werden. Diese ganze Mischung gibt der Geschichte den Kick, der sie deutlich von einer „bloßen“ erotischen Romanze unterscheidet.
Der zweite Band der Reihe erscheint unter dem Titel Die Feuertochter und ihr Diener voraussichtlich im Frühjahr 2017.
Offenlegung: Julia Fränkle ist Mitarbeiterin bei Zauberwelten-Online. Diese Rezension wurde unabhängig von inhaltlichen Vorgaben verfasst.