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Die Einsame im Meer

Die Geschichte von Ursula im Disney-Villains-Band 3

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Kategorie: Literatur

Das Schicksal von Arielle, der Meerjungfrau ist fest mit der bösen Seehexe Ursula verwoben. In diesem Disney-Villains-Band werden die Vorgeschichte und die Hintergründe beleuchtet, die Ursula und ihre Handlungen erläutern.

Die Einsame im Meer – so der Titel des Disney-Villans-Band 3 – setzt bei der Geschichte um Arielle und ihrer bösen Tante Ursula an. Wie wurde Ursula zu der bösen Seehexe, die Arielles Stimme raubt und ihr das Glück der Liebe vergönnt? In der Disney-Villains-Reihe stehen genau diese Hintergrundgeschichten im Vordergrund.  

Doch in der Geschichte um Ursula steht Ursula leider nicht wirklich im Fokus. Üblicherweise steht zum Beginn meiner Rezensionen eine Inhaltsübersicht der Story, was aber in diesem Fall nicht sehr leicht ist, denn Ursulas Beweggründe wären schnell gespoilert und der kleine Restlesespaß des dünnen Hardcovers wäre damit genommen. Versuchen wir es so:  

Ich habe mit Band 7 der Reihe angefangen – Cruella, die Teufelin – der mich sehr begeistert hat und als Einzelband problemlos lesbar war. Daher habe ich angenommen, dass es bei den anderen Teilen der Reihe auch so wäre und griff zu Band 3, um mehr über Ursula zu lesen. Der Band startet zwar mit Ursula, doch im Zentrum stehen vielmehr die "verdrehten Schwestern" aus dem gleichnamigen Band, ihre Katze “Pflanze” und Prinzessin Tulip (die das Biest aus Die Schöne und das Biest heiraten sollte, siehe Disney-Villains-Band 2). Eine Einführung der Personen blieb leider aus, was mich wunderte, denn selbst in den Harry-Potter-Büchern wird immer wieder zu Beginn erklärt, wer jemand war und was mit ihm passiert ist, falls man es vergessen haben sollte.  Auch über Jahrzehnte angehäuftes Disney-Wissen half mir nicht, die Wissenslücken zu schließen, die durch Band 1 und 2 entstanden sind und mich nun auflaufen ließen. Das würde ich der Reihe nicht einmal negativ anlasten – schließlich ist es eine Buchreihe, ich habe nicht bei Band 1 angefangen und darf mich daher nicht darüber wundern, dass ich in Band 3 nicht jeden Handlungsstrang vollständig nachvollziehen kann.  

Dennoch ändert es nichts am Verhältnis, dass Ursulas Geschichte viel zu kurz kommt. Etwa auf Seite 46/47 von 193 war für mich beinahe alles Interessante zur Vorgeschichte der Seehexe erzählt. Der Part war recht eindrucksvoll und bewegend – keine Frage – die Story hinter Ursula ist wieder eine treffende und tragische; wie aus einer unschuldigen jungen Person eine hasserfüllte und missgünstige Seehexe werden kann, deren Beweggründe nur allzu gut nachvollziehbar sind, wenn man das Buch liest.  

Der Roman setzt zeitlich zu den Geschehnissen vom Film Arielle, die Meerjungfrau an. Nachdem Ursula ziemlich kurz und knapp ihr Leben Revue passieren lässt, um die Hilfe der verdrehten Schwestern zu erhalten, wird das Buch zu einer Parallelgeschichte zum Meerjungfrauenfilm, was mich dem Buch wenigstens wieder etwas Positives abgewinnen lässt, auch wenn meine Erwartungshaltung eine gänzlich andere war. Der Blickwinkel hinter die Kulissen von Arielle ist ganz nett, wäre da nur nicht wieder der Makel, dass auch die Geschichte von Arielle nicht Hauptbestandteil des Buches ist. Der ist und bleibt bei der Geschichte um die verdrehten Schwestern, der Katze “Pflanze”, Prinzessin Tulip und ihrer Nanny.   

Außerdem sind erstaunlich viele Fehler im Buch, selbst Wörter wurden vergessen – und das in der 2. Auflage – was mir den Roman auch nicht hat sympathischer werden lassen, trotz wirklich tollem und edlem Hardcover, die Reihe selbst ist wirklich ein Hingucker.  

Fazit 

Von Die Einsame im Meer habe ich wesentlich mehr erwartet. Ursula, die eigentlich der Hauptcharakter dieses Disney-Villains-Buch sein sollte, war nur eine Randfigur innerhalb einer wohl größeren, hier in Band 3 weitergeführten Story. Da ich zuvor den Band zu Cruella De Vil gelesen habe, prallen im Direktvergleich sehr unterschiedliche Buchkonzepte aufeinander. Cruella war Hauptcharakter ihres Buchs, es ging um ihren Werdegang, ausführlich, emotional, gut geschrieben. Ursula hingegen wirkte wie eine bloße Namensgeberin für das Buch, damit es sich besser verkauft, was sehr schade ist, ihre im Buch angedeutete Geschichte hätte großes Potenzial in sich gehabt.  

Mehrere Storylines in einem Buch sind durchaus nicht ungewöhnlich, doch es ist das Verhältnis, was hier in diesem Band überhaupt nicht stimmt und auch nicht stimmig ist. Schnell gelesen, schnell vergessen. Sehr schade.  

 

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