Spätestens seit Blood Bowl haben phantastische Sport-Brettspiele eine ansehnliche Fangemeinde, die nach dem Absetzen des Klassikers von Games Workshop nach einem würdigen Nachfolgeprodukt sucht. Als Mantic das Spiel DreadBall veröffentlichte, gab es die weit verbreitete Meinung, es würde sich um einen Abklatsch von Blood Bowl im Science-Fiction-Gewand handeln und ähnlich wie bei vielen anderen unmotivierten Nachahmungsversuchen sei es nicht interessant. Das ist aber ganz deutlich nicht der Fall!
Natürlich ist DreadBall ein phantastisches Sportspiel und wird auf Feldern gespielt, aber viel weiter reichen die Ähnlichkeiten mit dem Klassiker nicht. Es ist eigenständig und bringt eine Menge guter, neuer Ideen mit. Die Regeln sind klar und eingängig, was den Einstieg sehr einfach macht. Schnell kann man beginnen, taktische Kniffe zu entwickeln, denn dafür bringt DreadBall viele Möglichkeiten mit. Beispielsweise wird nicht jedes Modell einmal pro Runde aktiviert, sondern der Spieler verfügt über verschiedene Aktionen. Die kann er auch so auf seine Modelle verteilen, dass er eines zweimal aktivieren kann. Allein dieser Umstand macht es für die meisten Teams zumindest theoretisch möglich, in einem Rush (so heißen die Spielphasen) einen Strike zu erzielen.
Die KickOff-Box enthält zwei Teams, ein Spielbrett, Würfel und die Regeln. Mit dem Set sind bereits viele spannende Partien spielbar. Mittlerweile sind auch verschiedene weitere Teams und Zusatzregeln erschienen – letztere bislang aber leider nur auf Englisch.
Wer das Sportthema nicht ablehnt, kann mit DreadBall ein taktisch interessantes und auch länger spannendes Spiel bekommen, welches das Potenzial hat, der neue Sportspiel-Klassiker zu werden.
DreadBall – KickOff
Jake Thornton
(Heidelberger Spieleverlag/Mantic, 2013)
30 bis 60 Minuten, 2 Spieler, ab 14 Jahren