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The Dragon Dentist

Philosophie und Zahnpflegeaction

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Nur wer es schafft, der Angst vor dem Tod zu trotzen und das eigene Schicksal vollkommen anzunehmen, darf die wohl mächtigsten Kreaturen der Welt vor Unheil beschützen: die Drachen. Es sind gigantische Wesen, die problemlos einen Taifun fressen können und auf denen ganze Häusersiedlungen, Militärstützpunkte und Tempel Platz finden. Als übermächtige Wächter und als eine Art Schnittstelle zwischen der Welt der Lebenden und der Toten sind sie für die im Krieg versinkende Menschheit unverzichtbar und haben doch eine entscheidende Schwachstelle. Denn die Zähne eines Drachen sind überaus empfindlich. Aus diesem Grund braucht es Drachenzahnärzte wie die junge Nonoko, die mutig die insektenartigen Zahnschädlinge bekämpfen.

Als die Drachenzahnärzte eines Morgens die Wiedergeburt des im Krieg getöteten jungen Soldaten Bell miterleben, ist das für sie ein schlechtes Omen. Doch da der Drachen-Code besagt, dass alles, was aus den Zähnen eines Drachen kommt, Angelegenheit seiner Zahnpfleger ist, wird Bell Nonoko als Lehrling unterstellt. Zusammen müssen sie sich fortan nicht nur ihren täglichen Pflichten und dem Kampf gegen die Zahnschädlinge stellen, sondern auch den unheilvollen Geschehnissen, die Bells Wiedergeburt bereits erahnen ließ.

Anime und Philosophie

Dieser Fantasy-Anime, der sich neben Action- und Militärelementen durch spirituelle und philosophische Einflüsse auszeichnet, profitiert vor allem von seinen starken Kontrasten. So kommen konträr zu den harten Konturen militärischer Gerätschaften auch zarte, pastellige und beinahe aquarellartige Bilder zum Tragen. Außerdem wird trotz der im Grunde sehr geradlinigen Handlung viel mit Symbolik gespielt, wodurch besonders in den letzten Zügen des Films verschiedene Interpretationsmöglichkeiten entstehen. Gestützt werden Filmgeschehen und Stimmung zudem durch eine angenehme musikalische Untermalung an den passenden Stellen. Auf diese Weise gewinnt der Anime, der auf dem 23. Shanghai TV Festival mit dem Magnolia Award für die beste Animation ausgezeichnet wurde, an Dimension und damit auch echtes Rewatch-Potenzial.

Hinter dem Titel The Dragon Dentist (Ryuu no Haisha) verbarg sich ursprünglich ein achtminütiger japanischer Anime-Kurzfilm aus dem Jahr 2014, der drei Jahre darauf als TV-Special, bestehend aus zwei Episoden mit je rund 45 Minuten Länge, weitergesponnen wurde. Sowohl Kurz- als auch Langfassung wurden von Otaro Maijo geschrieben, aus dessen Feder unter anderem auch der Manga Biorg Trinity und der Anime ID: Invaded stammen. Das zweiteilige Special wurde zudem von Studio Khara produziert, das von Hideaki Anno gegründet wurde. Während Letzterer als Ideengeber für den international erfolgreichen Anime Neon Genesis Evangelion gilt, ist das Studio Khara vor allem für die Produktion der Tetralogie Rebuild of Evangelion bekannt, welche eine Art Neuverfilmung des ursprünglichen Animes ist.

Im Rahmen der KAZÉ Anime Nights soll der Anime rund um die Arbeit und Abenteuer der Drachenzahnärzte nun in alle teilnehmenden deutschen Kinos kommen. Am 27. Oktober wird er erstmals mit deutscher Synchronisation ausgestrahlt.

Text: Fine Reinman, Bilder: Kazé

Dieser Artikel erschien erstmals in der Zauberwelten Herbst 2020

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