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Drachensonne: Fantasyroman

Fantasy-geladene Reise zur Rettung der Welt

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Kategorie: Literatur

Gemeinsam mit seinen gleichaltrigen Freunden muss Jonaas 300 Tage in einer geschlossenen Höhle verbringen, um dort die heilige Drachenflamme zu schützen. Einer alten Legende zufolge ist das Drachenfeuer die einzige Wärmequelle Karma’neahs und wenn sie erlischt, wird die Welt in Eis und Kälte untergehen.

Schon seit Ewigkeiten gab es in Karma’neah keine größeren Gefahren, als beim eigenen Volk in Ungnade zu fallen oder sich bei der Jagd zu verletzen. Das Böse schien lange Zeit ausgemerzt, daher hatte die Wacht über das Drachenfeuer für die Jugendlichen des Sangapao-Volkes auch nur einen Symbolcharakter, der sie zu Männern machen würde. Umso überraschter sind sie, als plötzlich eine schwarz-gekleidete Gestalt in der Höhle auftaucht und gemeinsam mit seinem gefährlichen Raubtierbegleiter Tod und Verderben über die jungen Männer bringt. Jonaas überlebt schwerverletzt, gibt sich aber die Schuld an ihrem Versagen und dem Verlust des Drachenfeuers, das der schwarze Lord hat mitgehen lassen. Zwar erlauben es die Alten nicht, doch Jonaas bricht heimlich auf, um das Feuer zurückzuholen und begibt sich damit nicht nur auf eine Reise voller Gefahren, sondern auch auf die Suche nach Antworten zu seiner eigenen Herkunft.

Von Gefährten und Feinden

Auf seinem Weg trifft Jonaas aber nicht nur auf Feinde, sondern findet auch neue – und alte – Freunde wieder, die sich ihm anschließen. Sein unbekannter Vater, dem er auch seine Andersartigkeit zu verdanken hat, vermacht dem Jungen einige Gegenstände, die Geheimnisse und Magie in sich tragen, die Jonaas aber erst im Laufe der Reise entdeckt und die mehr Fragen aufwerfen, als Antworten zu liefern. Langsam begreift Jonaas, dass er und seine Freund*innen viel tiefer in der Geschichte drinstecken, als ihnen lieb ist. Denn mit dem Sieg über den schwarzen Lord ist es nicht getan, die eisigen Horden marschieren auf Karma’neah zu und bringen Kälte und Tod mit sich. Eine einzige Hoffnung bleibt übrig, aber die ist verborgen in einem fernen Gebirge. Die Zeit drängt, der Ausgang allen Strebens ungewiss und dann war da doch noch diese uralte Prophezeiung ...

Glückliche Umstände

Die Abenteuerreise von Jonaas und seinen Freunden nimmt sehr schnell Fahrt auf. In zahlreichen detailliert beschriebenen Kampfszenen müssen sich die Gefährt*innen immer wieder behaupten und werden schlichtweg ständig vorangetrieben. So bleibt kaum Zeit, sich den aufgeworfenen Fragen zu widmen oder die erhaltenen Gegenstände genauer zu erkunden. Zwar unterstützt die Handlung so das Gefühl des Getriebenwerdens und der Hektik, in der sich auch die Gefährt*innen befinden, aber an der ein oder anderen Stelle hätte man sich doch ein wenig Zeit für die Beantwortung der Fragen lassen können, um mehr in die Welt eintauchen und noch ein wenig mehr mystischen Flair einbringen zu können. Auch sind manche Umstände ein wenig zu glücklich, was sicherlich dem Fortkommen der Handlung geschuldet ist, doch der Autor hätte hier ruhig noch ein paar Seiten nutzen können, um die Ernsthaftigkeit der Lage auch in den emotionalen Reaktionen der Handelnden deutlicher zum Ausdruck zu bringen. Das sorgt auch ein bisschen dafür, dass man sich spätestens am Ende so ein bisschen die Frage stellt: "Äh, hätte man mit X und Y nicht einfach Z machen können?" Auf der anderen Seite macht gerade das auch einen gewissen Grad an Authentizität aus, der in manchen Held*innen-Geschichten zu wenig zum Tragen kommt, denn konfrontiert mit einer unglaublichen Bedrohung sind die Handlungen der Charaktere vielleicht nicht immer nur gradlinig und logisch, sondern durchaus auch mal unkoordiniert und etwas chaotisch.

Subtile Eastereggs

Manche Charaktere und Handlungsstränge lassen ein wenig an die Großen der Fantasy-Szene erinnern. Die eiskalten Horden, die aus den Tiefen des Nordens auf die warme Welt zustürmen, um Lebensraum zu beanspruchen. Die schwarzen Lords, die mit ihrer Magie und dem Schwert behände umgehen und einem höheren Wesen dienen, das die Weltherrschaft an sich reißen möchte, oder der hutzelige Mann am Rande des Lebensalters, der für sein Alter und seinen scheinbar gebrechlichen Körper erstaunlich fit im Kampf ist und einige Artistereien einbringt. Diese subtilen Eastereggs tun der Handlung aber keinen Abbruch, sondern sorgen eher für eine schmunzelnde Erinnerung an eine liebgewonnene Serie oder ein Buch, das man schon zig-Mal in Händen hatte und das innerhalb der Geschichte um die Rettung Karma'neahs einen neuen Auftritt in anderer Szenerie erhält.

Stil des Buches

Der Stil des Buches macht das Lesen zu einem kurzweiligen Vergnügen. Leser*innen wissen genau, wo sie sich befinden und es entsteht ein schnelles und leichtes Bild der umgebenden Welt und der Atmosphäre, in der sie sich bewegen. Manchmal hätte ich mir ein wenig mehr Raum für emotionale Reaktionen oder die Vertiefung der Ernsthaftigkeit der Lage gewünscht, aber dafür hatten Jonaas und seine Freund*innen halt auch einfach nur wenig Zeit.

Auch Cover und Buch selbst sind einladend gestaltet. Endlich hält man mal wieder einen richtigen „Wälzer“ in der Hand und jeder, der Fan ist von dicken Seiten und dem Gefühl, beim Lesen eben diese durch die Finger zu blättern, kommt voll auf seine Kosten. Nichts ist schlimmer, als ein Buch, dem man zunächst einmal den Rücken brechen muss, um auch den Beginn der Sätze an der Umbruchkante erkennen zu können.

Fazit

Drachensonne ist ein fantasy-geladenes Abenteuer mit neuen und subtil erinnerten alten Bekannten, die sich auf die Reise begeben, um die Wärme in ihre Welt zurückzubringen. Auch wenn es an mancher Stelle etwas zu reibungslos abläuft und ein ordentlicher Antagonist innerhalb der Gruppe für mehr Tiefe gesorgt hätte, bietet das Werk von Thomas Strehl ein kurzweiliges Lesevergnügen mit haufenweise Kampf und Herausforderungen. Auch das etwas unerwartete Ende passt stimmig in die Geschichte, mag jedoch ganz kurz verwundern. Ein kleiner aber nicht unwichtiger Abschnitt zum Ende des Buches lässt zudem auf eine Fortsetzung hoffen und damit auf ein Wiedersehen in Karma'neah. Ich würde mich darüber freuen.

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