Der vierzehnjährige Fiete soll die Ferien bei seinen Großeltern in Thüringen verbringen. Er erwartet eine öde Zeit. Doch schon kurz nach seiner Ankunft in Rathsfeld erlebt er sonderbare Dinge und gerät in ein Abenteuer unerwarteten Ausmaßes.
Fiete, ein vierzehnjähriger Junge aus Hamburg, verschlägt es nach Thüringen. Rathsfeld liegt im Kyffhäusergebirge und ist gänzlich anders als die große Stadt, die er kennt. Die Sorge sich in dieser Gegend zu langweilen ist aber schnell vergessen, denn er stolpert geradewegs in ein unerwartetes Abenteuer.
Beim Spaziergang mit dem Hund seiner Großeltern nimmt die Geschichte ihren Lauf und schlussendlich gerät er auf der Flucht vor einem Drachen in das unterirdische Land, dem das feuerspeiende Untier entstiegen ist. Als wäre ein Drache nicht schon problematisch genug, gerät Fiete zwischen die Fronten eines Krieges zwischen Zwergen und Schlammkobolden.
Zum Glück findet er während seiner Reise durch das fremde Reich neue Freunde in Form von Luke aus Berlin und Maria, die die Enkelin der Schlossherrin des Rathsfelder Schlosses ist. Gemeinsam stellen sie sich der Herausforderung dem unterirdischen Land Frieden zu bringen.
Das Jugendbuch Drachenberg von Volkhard Hanns beinhaltet eine Vielzahl von Charakteren. Da wäre Fiete, der sich im Laufe der Geschichte zu einem kleinen Helden mausert, Luke, der unter Stress im Berliner Dialekt redet, und Maria, die des Zauberns mächtig ist. Neben dem Trio der Hauptakteure gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Gestalten wie Zwerge, Kobolde unterschiedlichster Arten, sprechende Waschbären und natürlich Drachen.
Die Charaktere sind gut durchdacht und ebenso beschrieben, man kann sich gut in sie hineinfühlen und fiebert beim Lesen mit ihnen mit.
Der Roman punktet mit einem leichten und flott zu lesenden Schreibstil. Es wird genug Zeit darauf verwendet Szenen aufzubauen ohne dabei ausufernd zu werden. Man kann der Geschichte jederzeit gut folgen und die Aufteilung in Kapitel macht es einem leicht, immer mal wieder ein Häppchen zu lesen. Jedes Kapitel startet dabei mit einer hübschen Schwarz-Weiß-Illustration aus der Feder des Autors, die von einer vielseitigen Begabung zeugen.
Die Welt von Drachenberg ist der unseren gar nicht so unähnlich. Kein Wunder, spielt die Geschichte doch auch zum Teil in der Realität, genauer im Kyffhäusergebirge in Thüringen. Die Idee, dass darunter ein Land voller Fantasie und Zauberei liegt und nur einige wenige Menschen davon Kenntnis haben, ist interessant. Das fremde, unterirdische Reich mit dem dort herrschenden Ungleichgewicht zwischen dem kahlen und dem bunten Land, welches schlussendlich zum Krieg zwischen Zwergen und Schlammkobolden führt, ist nachvollziehbar ausgebaut. Verschiedenste Völker bewohnen die Reiche unterhalb der uns bekannten Welt und sind wahrlich fantastisch, hier leben Wesen, die man so nicht in anderen Büchern finden kann (unter anderem Maulwurfskobold und Hühnerkobold).