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Dr. Who - Staffel 12

Der Doktor ist zurück – und alles ändert sich

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Kategorie: Filme

Der Doktor ist zurück. Nach über 57 Jahren und über 800 Folgen könnte man meinen, dass die Serie etwas angestaubt sei. Das ist nicht so.

Wer sich auf die 12. Staffel einlässt, bekommt viel geboten. In der ersten Folge hat man das Gefühl, dass das Ursprüngliche, was Doktor Who und ähnliche Serien wie Blake 7, Enterprise oder Raumpatrouille Orion auszeichnete – nämlich die Improvisationsfähigkeit der Ausstatter*innen bei wenig Budget – schon längst passé ist. In den zehn Folgen werden interessante Zeiten der Erdgeschichte angesteuert – Ada Lovelace, Nicolas Tesla, Thomas Eddison und Mary Shelley sind nur einige der auftauchenden Personen.

Der Doktor ist eine Frau und die Schauspieler*innen sind großartig

Es ist in Fankreisen sehr viel darüber diskutiert worden, ob eine Frau den Doktor spielen darf, und leider war das auch wieder vor der zweiten Staffel so. Doch Jodie Whittaker ist für mich tatsächlich ein guter Doktor. Insgesamt finde ich die Schauspieler*innen großartig. Jeder Doktor brachte seine eigenen Eigenheiten mit. Jodie Whittaker ist keine Ausnahme, ihr Doktor ist interessant. Sie ist sprunghaft und abenteuerlustig und steht sehr auf ihr Team. Bradley Walsh, Mandip Gill und Tosin Cole als ihre drei Begleiter*innen funktionieren großartig. Auch die Gegenspieler*innen sind gut, beispielsweise Sacha Darwan oder Lenny Henry nehme ich ihre Rollen sofort ab. Auch zahllose weitere Personen haben kurze Auftritte wie beispielsweise Stephen Fry als Chef des MI 6.

Und ... Captain Jack is back: John Barrowman als Captain Jack Harkness darf wieder einmal mitspielen, und man nimmt auch gerne in Kauf, dass der alterslose dann doch mal ein bisschen gealtert ist. Ist Data bei Next Generation ja auch. 

Es macht Spaß, den Schauspieler*innen zuzugucken.

Die Geschichten

Nur die Drehbücher halten leider überhaupt nicht mit. Die erste Doppelfolge war noch eine der besseren, und auch dort gab es schon mehrere Szenen wie z. B. eine Motorrad-Verfolgungsjagd, die einfach nicht funktionierten. Die Kugeln treffen mehrfach die Motorräder, nie die Protagonisten. Natürlich ist das nichts Neues – aber es wird einfach übertrieben.  Anderes Beispiel: wenn sich das Team vor dem Bösen versteckt und laut miteinander spricht, während er im Hintergrund steht und keine Ahnung hat, dann fragt man sich schon, ob nicht irgendjemandem die Lächerlichkeit der Szene auffällt.

Fast in jeder Folge wird irgendeine Randfigur in der Tardis mitgenommen – während in den bisherigen Staffeln neben den Begleiter*innen nur hin und wieder jemand mitfahren darf, mutiert die Tardis langsam zum Linienbus.

Dabei gibt es durchaus gute und sehenswerte Folgen. In Folge 5, „Fugitive of the Judoon“, ist beispielsweise die Hauptgeschichte absolut spannend und regt zum Nachdenken an. Die Nebenhandlung, bei der Jack Harkness auf die Begleiter*innen trifft, macht den Eindruck, als könnte man sie einfach weglassen. Und ehrlich: hätte man auch – der Bezug zu einer späteren Folge ist zwar vorhanden, aber unnötig.

In Folge 8 wird ein Gegner aufgebaut, hinter dessen Vorgeschichte man gerne blicken würde. Nur: die Vorgeschichte kommt nicht vor. Und sein Ende in Folge 10 ist einfach nur Verschwendung.

Die Dialoge

Ich gebe zu: ich habe alle Folgen auf Deutsch geguckt und in die englische Variante nur kurz reingeschaut. Vielleicht war das ein Fehler. Die Dialoge sind gerade in den ersten Folgen teilweise ein bisschen flach geraten.

Eine verbindende Handlung

Vergangene Staffeln gewannen immer dazu, wenn es ein verbindendes Element gab, dass in mehreren Folgen der Staffel Einfluss hatte – und zwar unterschiedlich viel Einfluss. Als gutes Beispiel kann da der Zeitriss in der ersten Amy-Pond-Staffel gelten. In der ersten Staffel von Jodie Whittacker fehlte dieses verbindende Element, doch jetzt gibt es eins. Die übergreifende Geschichte und vor allen Dingen ihre Auflösung sorgt jedoch zurecht für Kontroversen bei Doctor-Who-Fans, da sie eine Grundbedingung der Serie angreift. Mal abgesehen davon, dass dieser rote Faden und seine Ausläufer meiner Ansicht nach nicht besonders logisch sind – die Irland-Nebengeschichte in Folge 9 und 10 erfüllt zwar ihren Zweck für die Hauptgeschichte, macht aber für sich gesehen nur sehr wenig Sinn.

Themen

Die geschichtlichen Hintergründe für einzelne Folgen sind gut gewählt – egal, ob es um die Rollen einzelner Personen geht, oder zeitgenössische Probleme behandelt. Nachdem in der letzten Staffel die Rolle von Rosa Parks bei der Aufhebung der Rassentrennung in den USA beleuchtet wurde, wird in in Folge 4 Nicolas Tesla in den Vordergrund gerückt. Wer danach nicht wenigstens den Wikipedia-Eintrag über Tesla durchliest, interessiert sich nicht für Geschichte (oder kannte die von Tesla schon).

Bei den zeitgenössischen Themen wird die Problematik der Umweltzerstörung (die Ausbreitung von Mikroplastik) wieder aufgegriffen, genauso wie die Macht der Social-Media-Systeme.

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