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DoKoMi 2017

Deutschlands größte Anime- und Japan-Expo

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Kategorie: Veranstaltungen

Am Pfingstwochenende war es wieder so weit, die DoKoMi eröffnete in der Düsseldorfer Messe erneut ihre Pforten und lockte damit in diesem Jahr 40.000 Besucher an. Im Gegensatz zu den Vorjahren belegte sie dabei nicht das Congress Center (CCD), sondern zog im Ostteil der Messe ein und präsentierte sich hier in vier Hallen auf rund 50.000 m².

Seit nun mehr neun Jahren gibt es die DoKoMi bereits und dabei hat sie sich von einer kleinen Anime- und Manga-Convention, veranstaltet in einem Gymnasium, über Jahre hinweg zur größten Japan-bezogenen Convention Deutschlands gemausert.
Der Name DoKoMi ist eine Abkürzung von doitsu komikku māketto, was Deutscher Comic Market bedeutet. Dieser Name kommt nicht von ungefähr: Seit ihrem Bestehen bietet die DoKoMi Zeichnern von Fan-Mangas, sogenannten Doujinshis, eine Plattform, ihre Werke dem interessierten Publikum zu präsentieren und natürlich auch zu verkaufen.

Düsseldorf bietet Einheimischen und Besuchern nicht nur am jährlich stattfindenden Japan-Tag ein großes Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, japanischen Restaurants und japanischer Kultur. Nicht zuletzt der Flughafen und die gute Erreichbarkeit aus den westlichen Nachbarländern machen Düsseldorf zu einem idealen Ort für Conventions.



Kein Irrgarten, dafür aber ein langer Marsch

In diesem Jahr bot sich den Stammgästen der DoKoMi auf der Jagd nach den begehrten Parkplätzen an der Rheinpromenade ein ungewohnter Anblick: statt lebhafter Gruppen von Besuchern und Cosplayern rund um das CCD nur Leere und Baustellenatmosphäre. Aufgrund baulicher Maßnahmen musste die Convention in neue Räumlichkeiten umziehen.

Wer als Autofahrer nicht das Glück hatte, in dem Parkhaus in unmittelbarer Nähe des neuen Eingangs unterzukommen, musste lange Wege zu Fuß oder mit den glücklicherweise ausreichenden Shuttlebussen von einem der mehrere Kilometer entfernten Messe-Parkplätze zurücklegen.

Ganze vier Hallen und ein riesiges Außengelände im Osten der Düsseldorfer Messe standen dem Veranstalter zur Verfügung. Somit gab es zwar weniger Gedränge und man verlief sich nicht mehr so leicht wie seinerzeit im CCD, aber der gemütliche und familiäre Charakter, mit dem die DoKoMi wirbt, blieb doch zuweilen auf der Strecke.

Wie bei Veranstaltungen dieser Größe zu erwarten, mussten die Besucher bei der Eröffnung der Veranstaltung einiges an Geduld mitbringen und sich in die lange Warteschlange einreihen. Vielleicht auch der veränderten Lage geschuldet, schien es hier nicht immer durchorganisiert zuzugehen, aber am Ende kam jeder hinein, der ein Ticket besaß.
Den Besuchern, die die Einlassprozedur überstanden hatten, boten in Halle 15 zahlreiche Händler aus dem In- und Ausland ihre Waren feil. Hier konnten Japan-, Anime- und Mangafans so gut wie alles kaufen, was ihr Herz begehrt. Dazu gesellten sich Verlage und Herausgeber, die ihre neuesten Werke bewarben.

In Halle 14 konnte man ganz in Tradition des doitsu komikku māketto die Kreativen der Szene treffen, die an zahlreichen Ständen ihre Werke präsentierten: Fan-Arts, Doujinshis, selbstgebastelte Resin-Figuren, Gehäkeltes, Schmuck, Kleidung, Kostüme, Handyhüllen und vieles mehr. Und natürlich konnte man die Dinge auch kaufen oder sich z.B. ein persönliches Bild zeichnen lassen.

Wer noch nicht genug Geld ausgegeben hatte, konnte in Halle 13 den Bring and Buy, den Convention-Flohmarkt, besuchen. Hier gab es Mangas, Filme, Figuren, Kleidung und vieles mehr. Mit Glück ergatterte so mancher das Stück, das noch in seiner Sammlung fehlte. Darüber hinaus fanden hier die zahlreichen Workshops statt.

Eine ganze Halle stand der Convention-Bühne zur Verfügung, auf der die Hauptaufführungen wie Showgruppen, Konzerte oder die großen Cosplay-Wettbewerbe erfolgten. Kein echter Ersatz für den Bühnensaal im CCD. Das Publikum war dennoch zahlreich. Außerdem bekam dieses Mal jeder Einlass und so konnten auch alle Besucher, die sich für das Bühnenprogramm interessierten, hier ihrer Leidenschaft frönen.

Wem nach dem langen Bühnenprogramm nach Bewegung war, der durfte sich ebenfalls in Halle 13 austoben. Hier konnte man den Hüpfburgen-Parkour absolvieren, seinen Freunden mit XXL-Boxhandschuhen eins auf die Nase geben, alternativ im Laser Tag und Bubble-Fußball besiegen oder sich im Karaokeraum die Stimme aus dem Hals schreien.

Nach so vielen Aktivitäten brauchte man auch etwas für das leibliche Wohl. In diesem Jahr wurde der zusätzliche Platz im Innenhof für mehr gastronomische Vielfalt genutzt. Es konnten natürlich auch asiatische und japanische Spezialitäten probiert werden. Lange Warteschlangen zu Spitzenzeiten zeigten, dass das Angebot gut angenommen wurde. Aber auch sonst bot sich fast in jeder Halle den Besuchern die Möglichkeit, etwas zum Essen oder Trinken zu kaufen.



Oh, mein Meister, willkommen zu Hause!

Wer einmal etwas anderes probieren wollte, hatte die Möglichkeit, sich einen der raren Termine im Lucky Chocolate zu reservieren. Das Maid Café ist seit Anfang an Bestandteil der DoKoMi. In diesem Cosplay-Café, trägt die ausschließlich weibliche Bedienung Kostüme, die man am besten als Mischung aus viktorianischem Hausmädchen und Magical Girl beschreiben kann. Jeder Gast wird mit dem traditionellen „Okaerinasaimase, goshujinsama" („Willkommen daheim, Herr(in)") begrüßt. Während man anschließend mit Kaffee und Kuchen am Tisch sitzt, kümmert sich jeweils eine Maid um das Wohlergehen ihrer Gäste. Ein anregendes Gespräch oder kleine Spiele lassen die Zeit im Nu vergehen. Wer Glück hatte, konnte auch die musikalischen oder tänzerischen Fähigkeiten der Gastgeberinnen bewundern.
Leider ging es im Maid Café in diesem Jahr etwas drunter und drüber. So saßen wir statt der geplanten Stunde am Ende über drei Stunden im Café, aber unsere Maids haben Besserung versprochen!

Tretet ein, werte Dame

Wem statt süßen Mädels eher nach scharfen Jungs zumute ist, dem steht seit 2011 der Sweet Spice Host Club zur Verfügung. Ganz in der Tradition der japanischen Vorlage wird man hier von adretten jungen Männern empfangen und mit Worten und allerlei Kurzweil unterhalten. Auch musikalisch und tänzerisch konnten die Herren den Kolleginnen vom Maid Café durchaus das Wasser reichen. Apropos, Getränke- und Essensauswahl: Diese sind im Host Club eher wie in einer Bar. Wem also nach alkoholfreien Cocktails oder herzhaften, sowie süßen Snacks ist, der ist im Host Club genau richtig aufgehoben. Hier erhielten wir, wie auch im Jahr zuvor, problemlos einen Termin und konnten diesen auch ohne Umstände genießen.

Cosplayer – Schauen und Staunen

Was wäre eine große Convention für japanische Popkultur ohne ihre Cosplayer? Auch in diesem Jahr bot sich für jeden Fan oder den staunenden Laien ein breites Spektrum an Kostümen, oft liebevoll und aufwändig selbstgemacht. Anime, Manga, Comics, Serien- und Filmhelden – neu oder Klassiker – für jeden Geschmack war etwas dabei. Wer auf Jagd nach Fotos war, hatte im nahen Nordpark mit seinem Japanischen Garten gute Chancen auf ein schönes Motiv.

Der König lädt zum Ball

Auch in diesem Jahr fand wieder der beliebte Cosplayball statt, der bereits wie die letzten Jahre kurz nach Verkaufsstart der Tickets restlos ausverkauft war.
Das diesjährige Thema Let's Play! inspirierte zahlreiche Ballgäste zu fantasievollen Ballroben und Anzügen in Anlehnung an bekannte und beliebte Helden aus Computer-, Konsolen-, Rollenspielen und mehr.

Tänzer mit besonderem Heldenmut begaben sich an diesem Abend auf eine schwere Quest, an deren Ende die Chance bestand, zum Ballkönig oder zur Ballkönigin auserkoren zu werden. Besonders erfrischend war die Inszenierung des Rahmenprogramms, in dem der König, der als Gastgeber des Balls fungierte, auch hin und wieder seinen Untertanen zeigen musste, wie man das Tanzbein schwingt.



Fazit

Für uns war die DoKoMi in diesem Jahr auf jeden Fall völlig anders als in den Jahren zuvor, wobei wir jedoch nicht sicher sind, ob wir das positiv oder negativ auslegen sollen.

Leider fehlte das familiäre Flair, das durch die einzelnen, verschachtelten Räume im CCD vermittelt wurde und man kam sich eher vor wie auf einer Gamescom oder der Japan Expo in Paris. Aus unserer Sicht ist es zwar schön, dass die DoKoMi so gewachsen ist und der Platz der vier Messehallen auch gut genutzt wurde, doch da alles so weitläufig war, wurde man das Gefühl nicht los, etwas nicht gesehen zu haben.

Auch die Organisatoren waren in diesem Jahr wohl sichtlich von der Größe der Veranstaltung überfordert. So gab es am Samstag noch einige Patzer, z.B. beim Einlass. Die Warteschlange verlief erst nach ungefähr einem Drittel der Menschenmasse in geordneten Bahnen, sodass man sich bis zu diesem Punkt vordrängeln konnte, ohne dass reagiert wurde. Das bedeutete für einige Besucher kurze, für viele andere jedoch deutlich längere Wartezeiten. Dies wurde am Sonntag jedoch schon verbessert, sodass wir hier auch für das kommende Jahr keine Probleme mehr sehen.

Darüber hinaus war die Organisation im Ein- und Ausgangsbereich verbesserungswürdig. Ankommende Besucher mussten durch die volle Halle 15, und dort ging es auch wieder hinaus, was aus Sicht der ausstellenden Händler natürlich gut war. Es wäre aber sicher sinnvoll, im nächsten Jahr den Ein- und Ausgangsbereich in das menschenleere CCD-Ost zu verlegen. Hier gibt es sogar fest installierte Ticketschalter und Einlassschranken.

Insgesamt war das Programm aber wieder sehr abwechslungsreich und sehenswert. Gerade die übergroße Halle 14, in der die Zeichner, Fanstände und Artisten versammelt waren, hat einen ziemlich geplättet! Hut ab vor so vielem künstlerischen Talent auf einem Haufen!

Die nächste DoKoMi wird voraussichtlich wieder in der Düsseldorfer Messe am Pfingstwochenende vom 19. bis 20. Mai 2018 stattfinden.

DoKoMi
03. - 04. Juni 2017
Messe Düsseldorf, Düsseldorf
Website

Autoren: Saeba & Miru 

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