X

Cookie Notice

Wir nutzen auf unserer Website Cookies und andere Technologien, um zu analysieren wie Sie unsere Webseite nutzen, Inhalte zu personalisieren und Werbung zu schalten. Durch die weitere Nutzung erklären Sie, dass Sie mit der Nutzung von Cookies einverstanden sind. Beachten Sie bitte, dass dieser Hinweis und die Einstellungen nur für die AMP Version unserer Seite gelten. Auf der regulären Website treffen Sie die Auswahl über den Cookiebot.

Startseite
Brett- und Kartenspiele Cosplay Filme Games Intern Interview Kurzgeschichten LARP Literatur Musik Pen & Paper Rezepte Sonstiges Tabletop Veranstaltungen

Divoisia

Weltenbruch - Das Mal der Sonne

Zur klassischen Webseite

Kategorie: Literatur

Seit unfassbaren zehn Jahren arbeitet das Divoisia-Team nun schon fleißig an seiner Welt und endlich ist, ermöglicht durch eine Crowdfunding-Kampagne, ein erstes dickeres Buch erschienen, das in diese neue Welt entführen soll: Weltenbruch – Das Mal der Sonne.

Viel verraten die Macher allerdings nicht zu den Hintergründen der insgesamt 18 Kurzgeschichten vor ihrem High-Fantasy-Hintergrund: Klar wird bei der Lektüre der liebevoll verfassten Geschichten nur, dass etwas Gewaltiges die Ordnung dieser Welt gestört hat, abertausende zur Flucht drängt und sie zwingt, in fremde Länder vorzudringen. Dort werden die Fremden nicht immer mit offenen Armen empfangen, Krieg und Tod liegen in der Luft. Plötzlich ergehen Erlasse, dass bestimmte Gruppen ihr Hab und Gut verlieren und in die Sklaverei geschickt werden sollen. In anderen Geschichten dringen magisch Begabte in barbarische Bergwelten vor, die noch nichts von Magie ahnen, und sorgen durch kleine Tricks mit großer Wirkung für viel Wirbel in den sozialen Strukturen. In beinahe jeder Geschichte agieren neue Charaktere, denen man anmerkt, dass mehr in ihnen steckt, als die Buchseiten preisgeben, und dem aufmerksamen Leser wird ein Zusammenhang zwischen ihnen auffallen.

Das ist kein Wunder, denn das zehnköpfige Divoisia-Team hat viel Arbeit in die Ausarbeitung der Charaktere gesteckt und dicke Wälzer verfasst, die wie eine Chronik die Geschichte und die Hauptakteure ihrer Welt beschreiben. Sie schaffen es dabei zwar noch nicht auf eine so lange Schaffenszeit wie Fantasylegende J . R. R. Tolkien, aber können immerhin auf zehn Jahre Arbeit an Welt und Charakteren zurückblicken - und das findet man zwischen den Zeilen jeder Geschichte. Divoisia entstand über einen YouTube-Kanal, in dem sich Interessierte vernetzten, um eine eigene Fantasywelt zu erschaffen. Natürlich mit dem Ziel, eigene Geschichten darin spielen zu lassen. Die Arbeit an der Welt machte den den Jungautoren so viel Spaß, dass sie sich für besagte zehn Jahre fast nur mit dem Kontinent, der Geschichte, den Völkern und bedeutenden Charakteren beschäftigten. Vor zwei Jahren begann dann die Arbeit am ersten Kurzgeschichtenband und weitere Einzelprojekte und Anthologien sind angedacht. Aber die Sucht nach Mehr beim Bau ihrer Welt überwiegt immer noch. Es sind (noch) keine bekannten Autorennamen dabei, aber wenn sie so fleißig weitermachen, könnte sich das auch schnell ändern. Spaß, Erzählfreude und Ambition merkt man den Geschichten an.

Das Team hat sich ein weiteres Bonbon für die Leser ausgedacht, welches ihre Arbeit im Hintergrund zeigt: Im Anhang jeder Geschichte findet sich ein QR-Code, der den Weg zu wunderschönen Illustrationen und weiteren Informationen und Texten in einer App freigibt, die aber nicht entscheidend für die Geschichten sind, sondern nur Bonusmaterial für den Interessierten bieten. Wer also tief in Divoisia eintauchen will, erhält an dieser Stelle viel zusätzlichen Input.

Es ist schwer, eine Lieblingsgeschichte aus dem Band zu fischen, da die Themen und Geschichten sehr unterschiedlich sind. Atmosphärisch geschrieben sind durchweg alle. Mein Favorit war aber, bedingt durch den Protagonisten, die längere Erzählung Seelenlicht, die magiebegabte Fremde zu barbarisch gezeichneten Bergvölkern führt. Um das Überleben seiner Flüchtlingsgruppe zu sichern, wendet Fyladon eine Technik an, die angeblich die Seele aus dem Körper locken soll und sie als Lichtball über dem Körper schweben lässt. Dadurch beeindruckt er die Barbaren so sehr, dass die Gruppe, wenn auch in Gefangenschaft, überlebt, denn Magie ist für die Bergstämme etwas völlig Neues, das ihre durch Dominanz geprägte Gesellschaft kräftig durchrüttelt. Das erkennt natürlich auch ihr Anführer Herom und nutzt Fyladons angebliche Macht, um seine eigene auszubauen.

Aber diese Geschichte ist nur durch den cleveren Einsatz von Magie durch einen sympathischen Hauptcharakter zum persönlichen Favoriten geworden, denn auch die anderen Geschichten sind so wunderbar erzählt, dass es wirklich schwer fiel, eine herauszustellen.

Weitere Artikel: