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Divinity: Original Sin 2 (Definitive Edition)

Feinschliff eines Diamanten

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Kategorie: Games

Rundentaktik, interaktive Umgebung, vielfältige Charaktere, die nicht immer einer Meinung sind, und unzählige Lösungswege, die uns auf gänzlich unterschiedliche Pfade führen. Diese Merkmale schreien förmlich nach Pen&Paper. Damit liegt man nicht falsch, denn die PC-Version von Divinity: Original Sin 2 Enhanced Edition verfügt sogar über einen Gamemaster-Modus, in dem sich ein virtuelles Pen&Paper-System samt menschlichem Spielleiter verbirgt. Doch auch das Grundspiel lässt sich hervorragend mit Freunden im Koop und natürlich auch allein spielen und egal, wie unberechenbar wir uns auch entscheiden: Es geht trotzdem weiter. Wir müssen nur mit den Konsequenzen leben.

Im Gegensatz zum Vorgänger kreieren wir uns dieses Mal nur einen Hauptcharakter. Diesen können wir aus einer Reihe vorgefertigter Charaktere auswählen. Sie alle haben eine Hintergrundgeschichte und in diversen Dialogen sogar individuelle Antwortmöglichkeiten, die auf der jeweiligen Biografie basieren. Alternativ können wir uns aber auch einen eigenen Charakter erschaffen. Dazu stehen nicht nur neue Klassen wie der Gestaltwandler und der Beschwörer, sondern mit den Elfen, Zwergen und Echsenmenschen auch neue Rassen zur Verfügung. Zusätzlich können wir all diese Rassen als Untote spielen, was durchaus Vorteile mit sich bringt, wie Heilung durch Gift. Alle Rassen sind sowohl als weiblicher, als auch als männlicher Charakter spielbar.

Freund oder Feind?

Im Verlauf des Spiels treffen wir nach und nach auf die anderen vorgefertigten Charaktere, von denen wir uns bis zu drei in die Party holen dürfen. Für die anderen bietet sich ein zweiter Spieldurchlauf an. Aber Vorsicht: das Spiel ist sehr, sehr umfangreich und einige Hauptcharaktere pfuschen sich gegenseitig in die Questlines, indem sie wichtige NPCs töten. Das Spiel geht zwar dennoch weiter, doch ein paar manuelle Speicherungen können nicht schaden, da das Spiel nur selten automatisch speichert. Optional können wir die Gruppe auch aufteilen und in unterschiedliche Gebiete laufen lassen. Etwa, um einen Konflikt zu verhindern oder einem Gegner in den Rücken zu fallen.

Haben wir das Talent Tierfreund freigeschaltet, können wir auch mit Tieren reden. Dadurch bekommen wir zusätzliche Quests, aber auch Infos, die uns durch vorzeitig verstorbene NPCs entgangen sind. Überhaupt zählen die tierischen NPCs, wie schon im Vorgänger, zu den unterhaltsamsten Gesprächspartnern im ganzen Spiel.

Gemeinsames Schicksal

Unsere bunt gemischte Truppe ist aus einem bestimmten Grund an das selbe Schicksal gebunden. Als Quellenmagier werden wir beschuldigt für das Auftauchen der leeren Erwachten verantwortlich zu sein. Diese unheilvollen Wesen bedrohen die Bevölkerung, weswegen nun alle Quellenmagier auf Gefängnisinseln zusammengetrieben werden, um dort „geheilt“ zu werden. Verschont wird niemand. Erwachsene und Kinder und – wie wir im Verlauf feststellen – sogar Tiere werden zur Insel der Freundenfeste gebracht. Eine Flucht von dort scheint unmöglich. Doch bevor wir überhaupt ankommen, wird unser Schiff von einem Seemonster versenkt und wir überleben nur, weil eine geheimnisvolle Stimme Pläne mit uns hat.

So landen wir schließlich doch auf der Insel der Freundenfeste, wo wir unsere gestrandeten Mitgefangenen vom Schiff wiederfinden. Ein episches Abenteuer beginnt und je nach Wahl unserer Mitstreiter entwickelt sich eine völlig andere Geschichte, in der es keinen optimalen Weg, aber auch keine Sackgasse gibt.

Taktischer Wahnsinn

Geraten wir in ein Gefecht, schaltet das Spielgeschehen in einen rundenbasierten Modus um. Oberhalb des Bildschirms sehen wir, wer als Nächstes an der Reihe ist. Sind wir dran, haben wir eine bestimmte Zahl an Aktionspunkten, die wir sorgsam einsetzen sollten. Fernkämpfer sollten am besten nicht direkt vor den Gegnern stehen. Charaktere mit Flächenschaden sollten aufpassen, dass die eigenen Figuren nicht im Kreuzfeuer stehen, und wer mit Elementarkräften kämpft, sollte tunlichst darauf achten, nicht das gesamte Areal zu entzünden, wenn eine Giftwolke oder Ölfässer in der Nähe stehen.

Wer einen Brand löscht, erzeugt dabei Wasserdampf, in dem die Sicht schlecht wird, und wer diese unter Strom setzt oder die Wasserpfützen einfriert, verursacht Schaden oder erschwert das Vorankommen. Zusätzlich kann das Areal entweder verflucht sein, was diverse Einschränkungen bedeutet, oder gesegnet sein, was hingegen diverse Boni mit sich bringt.

Die Situation bestimmt dabei, ob diese Umgebungsinteraktionen zu unserem Vor- oder Nachteil werden. Die taktische Tiefe, die dadurch ermöglicht wird, ermutigt zu waghalsigen Aktionen und kann sogar überlegene Gegner in die Knie zwingen, wenn man richtig taktiert. Mit den vier Schwierigkeitsgraden legen wir zu Beginn des Spiels fest, ob wir taktisch herausgefordert werden wollen oder lieber bequem der Geschichte folgen. Ein nachträglicher Wechsel ist allerdings nicht mehr möglich. Mit dem neuen Story-Modus kann man sehr entspannt durch die Geschichte spazieren, was Divinity auch für Neueinsteiger zugänglich macht.

Die Kunst des Redens

Die Hintergrundgeschichte ist dank der guten englischen Sprecher und dem zynischen Erzähler sehr gut in Szene gesetzt. Die Dialoge sorgen immer wieder für Auflockerung, obwohl die Geschichte dieses Mal ernster und düsterer als im Vorgänger ist. Der Mix zwischen beiden Stimmungen ergänzt sich sehr gut.

Es macht übrigens einen Unterschied, mit welchen Charakteren wir Dialoge beginnen. Manche NPCs sprechen nur mit bestimmten Charakteren. In einer frühen Quest fanden wir nur mit der Hilfe des roten Prinzen eine versteckte Höhle, die uns lediglich durch seine Herkunft und seinen Grabungsskill zugänglich war, und fanden dadurch fast beiläufig einen Weg in das Innere der Feste. Zuvor hatten wir mehrere Stunden vergeblich nach einem Eingang gesucht. Es lohnt sich also, NPCs mit unterschiedlichen Charakteren anzusprechen.

Orientierung und  Mehrspieler-Optionen

Leider ist selbst auf einem großen Bildschirm die Schrift doch zeitweise schlecht zu lesen. Manche Tagebucheinträge sind zudem etwas vage formuliert. Dafür werden wir ermutigt, auch einmal selbst zu forschen. Questziele werden auf der Karte nur dann angezeigt, wenn der Ort ohnehin bekannt ist. Ansonsten müssen wir suchen. Die Schnellleiste wird allerdings in kürzester Zeit mit allerlei Fundsachen zugemüllt. Wer ein aufgeräumtes Inventar und nur die wichtigsten Optionen haben möchte, muss sich regelmäßig darum kümmern.

Divinity: Original Sin 2 Enhanced Edition unterstützt einen lokalen Zweispielermodus. Online können bis zu vier Spieler an einer Sitzung teilnehmen und somit alle Partymitglieder an menschliche Mitstreiter verteilen. Der Gamemaster-Modus, in dem ein menschlicher Spielleiter die Geschichte steuert, ist nur auf dem PC enthalten, da die Interaktion mit den Eingabeoptionen auf der Konsole zu langsam wäre.

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