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Dead Silence

Sci-Fi Thriller mit düsterer Atmosphäre

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Kategorie: Literatur

Claire Kovalik und ihr Team sind auf ihrer letzten Mission in die entlegentsten Stellen des Weltalls, um Wartungsarbeiten durchzuführen, bevor dies in Zukunft ohne menschliche Hilfe vonstatten gehen wird. Als der Routineeinsatz beendet ist und sie sich auf den Rückweg begeben wollen, empfangen sie plötzlich ein veraltetes Notrufsignal. Es führt sie außerhalb des Commweb-Bereichs, wo sie das vor 20 Jahren auf dem Jungfernflug spurlos verschwundene Luxus-Weltraumkreuzfahrtschiff Aurora vorfinden. Getrieben von Neugier und von Bergungsansprüchen, betreten sie das alte Schiff, doch was sie dort vorfinden, erfüllt die Crew mit Entsetzen.

Claire liebt die Einsamkeit des Weltalls, so fern von Planeten und Menschen. Deshalb hat sie sich freiwillig für den entlegendsten Sektor gemeldet, um möglichst lange in den Weiten des Alls ihren Frieden zu haben. Daher setzt es ihr sehr zu, dass nach dieser letzten Wartungsmission ein Leben auf der Erde auf sie wartet, denn Verux benötigt ihre Dienste nach all den Jahren nicht mehr – Maschinen werden sie ersetzen.  

Mit dieser Zukunftsleere konfrontiert, kommt das veraltete Notrufsignal, dass die Crew der L1N4 plötzlich empfängt, gerade rechtzeitg, um für Claire das unweigerliche Ende der Mission weiter herauszuzögern. So steuern sie die Koordinaten des Signals an, das weit außerhalb des Funknetzes innerhalb eines Asteroidengürtels sendet. Was sie dort vorfinden, hätten sie niemals erwartet: Das vor 20 Jahren spurlos verschwundene Luxus-Weltraumkreuzfahrtschiff Aurora liegt, wie in der Zeit eingefroren und augenscheinlich sowohl unbeschädigt wie auch menschenleer, vor ihnen!  

Sowohl die Neugierde auf das Schicksal der vielen an Board befindlichen Menschen wie auch die Aussicht, Anspruch auf ein verlassenes Schiff und der daraus resultierende Geldsegen, lockt die Crew ins Schiff. Allein die vielen goldenen Wasserhähne des Luxusschiffs könnten Claire den Traum ihres eigenen Transportunternehmens finanzieren.  

Doch als sie die Aurora schließlich betreten, zeichnet sich ein verstörendes wie gleichsam grausames Bild, das jeglicher Erklärung entbehrt. Was ist mit den Menschen geschehen, wer oder was ist dafür verantwortlich, was sie hier vor sich sehen? Und vor allem – ist es noch immer an Board der Aurora? Claire und die Crew der L1N4 sehen sich nur allzuschnell genau damit konfrontiert ... 

Düster und spannend, mit einem Hauch von Horror 

Was auf den ersten Blick wie eine Weltraum-Version der Titanic anmutet, entpuppt sich beim Lesen sehr zügig als weit mehr als eine simple Sci-Fi-Adaption der Thematik. Direkt zu Beginn wird der Lesende vor vermeintlich vollendete Tatsachen gestellt, denn der Roman arbeitet mit zwei unterschiedlichen Zeitebenen. Wir starten mit Claire, die sich im Verux-Tower für Frieden und Rehabilitation auf der Erde befindet – 2 Monate nach der Entdeckung der Aurora. Wir scheinen zu wissen, wie das Abenteuer ausging, bevor wir 10 Seiten lesen konnten. Doch Claire, die bereits als Kind ein traumatisches Ereignis auf einer Weltraum-Station erlebt hat und noch immer unter den Folgen leidet, erinnert sich nicht mehr an das, was sich auf der Aurora zugetragen hat. Zusammen mit ihr rekapitulieren und erleben wir beim Lesen das Geschehene, ehe beide Stränge schließlich zum Finale zueinanderfinden. Der Fokus liegt hierbei klar auf den Geschehnissen auf und um die Aurora.  

Die Autorin S. A. Barnes weiß wirklich den Lesenden an die Story zu fesseln und zugleich eine Atmosphäre zu schaffen, in die man sprichwörtlich hineingesogen wird. Die Beschreibungen sind dabei nicht ausufernd, doch man hat ein ganz klares Bild vor Augen, während sich die Crew durch die Aurora bewegt. Man erwartet immer, wie bei ähnlich situierten Sci-Fi-Filmen, hinter jeder Seite einen Schreckmoment, auf den die Autorin aber verzichtet. Der angedeutete Horror ist subtiler. Die Stimmung wird durch die eindringlichen Schilderungen, durch ruhige Passagen, wie auch durch die inneren Monologe und Konflikte von Claire erreicht. Wir wissen nicht, was mit der Aurora nicht stimmt, wir wissen nicht, welche Geschichte der Wahrheit entspricht, können keiner Aussage so richtig vertrauen und Wendungen in der Story lassen Theorien wieder zerspringen. Auch diese Aspekte sorgten bis kurz vor dem Abschluss dafür, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte.  

Einziger Wermutstropfen, in einem sonst richtig gutem Buch, war für mich die schlussendliche Auflösung der Geheimnisse um die Aurora. Die Art und Weise, wie das stetig präsente Grauen “entzaubert” wird, wirkte auf mich nicht so kunstvoll und stimmig eingepasst, wie der Weg, den wir bis zu diesem Punkt beschritten haben. Das ist jedoch aus meiner Sicht eine Kritik auf hohem Niveau, denn gefesselt hat mich das Buch von Beginn an bis zum Ende. Durch die geschickte Erzählweise und den Aufbau einer intensiven Spannung hat die Autorin es schließlich geschafft, ein Leseerlebnis zu kreieren, das sowohl den Verstand als auch die Emotionen anspricht. 

Fazit 

Dead Silence trumpft mit einer packenden Handlung auf, die den Lesenden bis zur letzten Seite in Atem hält. Das Grauen, das sich subtil durch die Seiten zieht, hält die Spannung konstant hoch und provoziert eine Neugier auf das Schicksal der Aurora und auch auf das der Crew um Claire. Die Verwebung der zwei Zeitebenen lässt die Hintergründe und die Geschehnisse gekonnt nebulös, was den Spannungsbogen konstant hochhält und auch die grundlegende Stimmung des Buches unterstreicht.  

Obwohl sich für mich die Auflösung des Horrors auf der Aurora nicht ganz so kunstvoll in die bestehende Spannung und Atmosphäre einfügt, wie es der Rest des Romans tut, überwiegen die Stärken des Buches bei Weitem diese Kleinigkeit. Fans von Science-Fiction, die zudem eine Vorliebe für Romane mit einer Mischung aus Spannung und einem Hauch von Horror haben, werden hier ein Buch finden, das eine Bereicherung für die heimische Bibliothek sein wird.  

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