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Darwin City

Das Ende der Welt ist erst der Anfang

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Kategorie: Literatur

Im Jahr 2283 existiert lediglich die Stadt Darwin, in der menschliches Leben möglich ist. Denn zeitgleich mit dem Kontakt mit einer hochentwickelten Alienmacht brach eine Krankheit über die Menschheit herein, die nur durch den Alienlift in Schach gehalten werden kann. So leben einige wenige im Schutz des Lifts im Orbit, während auf der Erde Armut und Verzweiflung herrscht.

Durch die Ankunft des Alien-Lifts hat sich die Erde verändert. Nicht nur, dass plötzlich ein riesiges Bauwerk erschienen ist, auch das Leben beschränkt sich auf einen kleinen Radius um das fremdartige Gebilde. Nur innerhalb der Aura dieses Konstrukts werden die Menschen vor einer neuartigen Erkrankung geschützt, die sie an den Rand der Auslöschung treibt: Als sogenannte Subs degenerieren die Menschen zu triebgesteuerten Wilden und nur wenige Immune können sich außerhalb der Aura bewegen.

Der Immune Skyler Luiken und seine Crew, die mit ihrem Schiff der Melville Bergungsflüge in das Niemandsland unternehmen, bilden insgeheim das Rückgrat der Gesellschaft. Durch Plünderung ausgestorbener Städte gewinnen sie wertvolle Ressourcen für die Stadt, welche die Orbitalen mit Versorgungsmaterialien unterstützen. Als schließlich Stromausfälle den Lift zeitweise zum Stillstand zwingen, eskaliert die Situation zwischen den Standorten. Das Ratsmitglied Neil Platz ergreift eine gewagte Initiative, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Doch auch der skrupellose Präfekt der Stadt, Russell Blackfield, hat Pläne für die Zukunft der Erde … 

Sci/Fi-Endzeit auf der Erde

Darwin City vereint gleich vier Handlungsstränge miteinander, die im Laufe des Romans immer mehr zueinander finden. Durch den Erkundungstrupp um Skyler wird die neue Welt nach der Ankunft des Lifts ausführlich gezeichnet. Tania Sharma, Forscherin im Orbit, streut kleine Häppchen an Science in die Fiction, während die Abschnitte mit Neil Platz und dem Antagonisten Russell Blackfield das Bindeglied zwischen den zwei so unterschiedlich gewordenen Welten darstellt und den Konflikt der übrigen Menschen stellvertretend anheizt und führt. Denn während auf der Erde das Leben immer schwerer wird und die schützende Aura schrumpft, ist das Leben im Orbit mit nur wenig Sorgen und Nöten verbunden. 

Dennoch dauert es eine Weile, ehe sich Spannung beim Lesen einstellen kann, da Darwin City der 608-seitige Einstieg in eine Trilogie ist und dadurch die Aufgabe übernimmt, eine komplexe Thematik und entsprechend Charaktere einzuführen. Innerhalb dessen legt Jason M. Hough einen besonderen Augenmerk auf Emotionen und zwischenmenschliche Interaktionen. Er beschreibt z.B. in ausführlichen Einblicken innere Monologe und Zerwürfnisse der Hauptcharaktere, die so zu überzeugenden Personen heranwachsen.

Schwarzweiß-Malerei sucht man hier vergeblich: Skyler, Tania und Neil sind vielschichtige Protagonisten, die keinesfalls makellos sind. Selbstzweifel, Fehlentscheidungen oder eine bewegte Vergangenheit formen Menschen, die zwar keine Helden sind, sich aber nicht scheuen, den Weg zu gehen, den sie für richtig und wichtig erachten. Ob ihr erbittertes Streben nach einer Rettung für die Menschheit letztlich erreicht werden kann?

Fazit

Darwin City ist ein zunächst schwerfälliger Einstieg in die Dire-Earth-Trilogie von Jason M. Hough. Auf über 600 Seiten passiert gleichzeitig wenig und doch sehr viel: Erst durch das Schaffen eines glaubhaften Szenarios und authentischen Hauptpersonen wird die Geschichte lebendig und macht neugierig auf mehr. Das obligatorische offene Ende des ersten Buchs trägt natürlich seinen Teil dazu bei. Wer nicht auf die deutsche Übersetzung der weiteren Dire-Earth-Reihe warten möchte, kann auf die bereits in englischer Sprache erschienenen Teile – The Exodus Towers und The Plague Forge – zurückgreifen und seine Neugier stillen.

Die Mischung aus Sci/Fi-Elementen und einem Endzeit-Feeling greifen in diesem Buch Hand in Hand und verleihen der Story so gut platzierte Spannungsbögen, da diese Szenarien in einem fließenden Wechsel auftreten. Wer sich also durch die Einstiegs-Hürden einer neuen Romanwelt kämpft, dem wird hier auf jeden Fall ein solider Auftakt in eine dystopische Sci/Fi-Apokalypse geboten, die zudem auch noch weiteren Lesestoff bereithält. 

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