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Dark Sigils – Was die Magie verlangt: Band 1

Klassische Liebesgeschichte mit düsterer Magie

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Kategorie: Literatur

Rayne ist in einem Waisenhaus aufgewachsen, nachdem ihre Eltern auf seltsame Weise verschwunden sind. Sie und ihre Freundin Lily müssen aber schnellstens da raus, denn der Weisenhausleiter ist ein Krimineller, der sie für eigene Zwecke einsetzt. Die einzige Chance der beiden Mädchen ist es, mit magischen Kämpfen genug Geld zu verdienen, um sich die Freiheit zu erkaufen. Aber als das fast gelungen ist, steht Raynes Welt plötzlich Kopf und sie muss sich entscheiden, welcher Weg der Richtige für sie ist.

Im letzten Kampf hat sich Rayne mit der Magiekrankheit angesteckt, die dafür sorgt, dass plötzlich unheimliche schwarze Magie aus ihrem Körper austritt und alles um sich herum zerstört. Und genau das passiert auf einer der Untergrundpartys, die Bandenchef und Waisenhausvorsteher Lazarus gerade durchführt. Bevor das Schlimmste eintreten kann, tauchen jedoch rätselhafte Jugendliche aus dem sogenannten Mirror auf – einer Welt oberhalb des eigentlichen Planeten, auf dem Magie grenzenlos zur Verfügung steht – und nehmen Rayne mit zu den „Oberen“. Dort wird sie verhört, bis sie den Namen ihres Vaters preisgibt. Was Rayne nicht ahnen konnte: Der ist einer der mächtigsten Männer der Oberwelt gewesen, da er Träger eines der sieben Dark Sigils war. Bei diesen handelt es sich um mächtige magische Artefakte, die für das reibungslose Funktionieren der Welten und der Magieverteilung verantwortlich scheinen. Aber die magische Macht kommt zu einem hohen Preis. Plötzlich sieht sich Rayne ihrer Freiheit beraubt und inmitten mehrerer Kriege, die alle nur ein Ziel haben: Die sieben Träger*innen der Dark Sigils zu stürzen und die Magie für alle zugänglich zu machen, komme, was wolle. Dafür gehen alle verfeindeten Parteien über Leichen.

Magisch-politischer Komplott mit typischen Einflüssen

Die Geschichte selbst ist nicht neu. Ein Mädchen aus schlechten Verhältnissen erfährt, dass sie eigentlich etwas ganz Besonderes ist und zugleich noch mehr oder weniger mit-verantwortlich für die Rettung und/oder den Erhalt der Welt und/oder der Menschheit. Sie verliebt sich in den unnahbaren Herrscher, der vor Arroganz und Distanz nur so strotzt, gewinnt aber nach und nach sein Herz und die beiden finden sich in einer verbotenen Liebe wieder, die keine Zukunft hat. Wer hier also innovative Handlung erwartet, wird leider enttäuscht.

Spannend wird es aber dadurch, dass die eher traditionelle phantastische Geschichte in eine spannend erzeugte Welt eingebettet ist, die sich mit Parallelwelten beschäftigt, die einander bedingen, aber nicht so unerreichbar sind, wie wir das in der Science Fiction erwarten würden. Wenn die weiteren Handlungsstränge auch eher vorhersehbar bleiben, fasziniert die Welt mit ihren Strukturen, politischen Intrigen und noch unbekannten geschichtlichen Hintergründen.

Heterogene Charaktere

Die Charaktere hätten sogar noch etwas mehr in ihrer Wesenheit behandelt werden können. Die Konflikte, denen sie sich ausgeliefert fühlen, sind zwar nicht neu, machen sie aber zu heterogenen Persönlichkeiten, die zunächst einmal nicht nur Gut oder Böse symbolisieren, sondern durch ihre eigene Geschichte und Entwicklung zu Personen werden, deren Entwicklung man aufgrund der unterschiedlichen Perspektiven gut nachvollziehen kann. Gerade bei Celine, der typischen Zicke, hätte ich mir gewünscht, den Konflikt noch weiter kennenzulernen und ihr mehr Raum für Entwicklung zu geben. Die Hauptfiguren, Rayne und Adam, bleiben zwar ihrem Grundcharakter treu, wagen aber auch mal, nach rechts und links auszubrechen, um neue Sichtweisen zuzulassen. Ich bin gespannt, ob im zweiten Band diese Entwicklung noch weiter thematisiert wird.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Umstand, dass nicht schnell verziehen wird. Gerade vor dem Hintergrund der schwierigen sozialen Zusammenhänge macht es die Beziehungen der Handelnden untereinander authentischer, wenn nicht sofort nach dem ersten Wiedersehen tränenreich vergeben und vergessen wird, sondern der realitätsnahe Zorn wegen ungerechter Behandlung seinen Raum bekommt.

Düster gefährliche Magie

Auch die Magie, die in den Welten Prima und Mirror vorhanden ist, trägt zu dem facettenreichen Nicht-gut-nicht-böse-Gefüge bei. Denn sie ist zunächst erstmal nur vorhanden und wird durch die falsche oder richtige, übermäßige oder verantwortungsbewusste Nutzung zu Waffe, Gefahr oder Erlösung. Dadurch wird sie zum Grundproblem, das es zu lösen gilt, aber eben auch zur Lösung, mit der diese Grundprobleme in den Griff bekommen werden könnten. Klingt kompliziert? Ist es eigentlich nicht, aber ohne Spoiler auch schwierig zu vertiefen. Da sich das Buch aber zu lesen lohnt, ist das ein guter Grund, die erwähnten Verquickungen beim Lesen einfach selbst zu erleben.

Fazit

Dark Sigils: Was die Magie verlangt ist ein klassisches Buch, das von einem Mädchen aus schlechten Verhältnissen und einer rätselhaften Familie erzählt, das in eine Welt voller Glanz und Glamour gezogen wird, um sich verbotenerweise in den unnahbaren Herrscher zu verlieben und ihren eigenen Weg zu entdecken. Spannend wird es durch den Kontext um die Dark Sigils, die Problem und Lösung zugleich darstellen und viel Spielraum für politische Intrigen, Kämpfe und Action liefern. Wer sich an der eher traditionall gehaltenen Handlung nicht stört, der bekommt mit Dark Sigils ein spannendes Werk, das man nicht gerne aus der Hand legen möchte.

 

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