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Crusader Kings III

Mittelalter-Globalstrategie vom Feinsten

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Kategorie: Games

Am 1. September des letzten Jahres servierten uns die schwedischen Entwickler von Paradox Development Studio den dritten Teil des Mittelalter-Globalstrategie-Spiels, zeitlich passend, um den Lockdown - äh, den Winter - zu überstehen.

Kurz gesagt

Wir beginnen mit einem Charakter einer mittelalterlichen Dynastie. Er gründet oder erweitert seine Familie, erwirbt friedlich (dauert etwas) oder mit Gewalt (geht schneller) Titel über Ländereien, baut Städte, Burgen und Bistümer aus und wird immer mächtiger. Er geht jagen, feiert feste Feste, streitet sich mit der Familie, geht also seinen Hobbies nach, man kennt das ja. Irgendwann stirbt er, vererbt seinen Krempel und wir machen als der Haupterbe weiter. So läuft das immer weiter, bis das Spiel 1453 den Stecker zieht.

Lange Rede

Das Spiel stürzt uns also ins „geringfügig erweiterte“ Europa des Mittelalters und lässt uns wählen, ob wir schon 867 (hier hatten die Menschen noch nix) oder lieber erst 1066 (hier hatten sie schon ein bisschen was) ins Spielgeschehen eingreifen wollen.

Auf dieser Karte spielen wir

Nun gilt es, einen Charakter zu wählen. Das Spiel schlägt für jede Epoche jeweils 15 vor. Man kann aber auch jeden anderen landbesitzenden Adeligen zu jener Zeit spielen, den das Spiel hergibt. Und das sind so einige. Insgesamt gibt es mehr als 26.000 Charaktere im Spiel und davon sind ca. 1.600 landbesitzende Adelige! Da wären im Jahr 1066 beispielsweise Heinrich der IV., Kaiser des Heiligen römischen Reiches, Khan Akhad Moskha von Dulo Khanat oder auch Amir Al-Umara Abu-Bakr Ibn Umar von den Almoravid. Es ist also für wirklich jeden etwas dabei. Auch eine Zufallsauswahl ist möglich, für unsere Freunde des Glücksspiels. Wenn das nicht reicht, kann man seinen eigenen Herrscher erstellen. Oder man kann auch einfach nur zuschauen, während der PC spielt…ja, das geht auch…hm…

Für Neulinge empfehle ich einen der 10 vorgeschlagenen Anführer, die vom Spiel mit der Schwierigkeit „einfach“ deklariert wurden.

Wir starten zum Beispiel mit Vratislav von Böhmen aus dem Hause Prémyslid im Jahre 1066. Er ist verheiratet, 34 Jahre alt und hat 6 Kinder. Jeder Charakter im Spiel hat Eigenschaften. Unser Vrati ist gerecht, fleißig und zornig. Diese Eigenschaften haben noch eine besondere Bedeutung im Spiel, denn jede Entscheidung die wir treffen sollte auch zu unserem Charakter passen. Weichen wir davon ab, erleiden wir Anstrengungen, die uns Nervenzusammenbrüche bescheren. Der Charakter behilft sich dann zwar mit Beschäftigungen wie Trunk- oder Sexsucht, dies führt verständlicherweise aber zu weiteren sozialen Problemen.

Unser Können wird dargestellt über unterschiedlich hohe Werte in Diplomatie, Kriegsführung, Verwaltung, Ränkespiel und Bildung. Will man also mit anderen Charakteren erfolgreich verhandeln, jemanden ermorden, eine Armee als Befehlshaber anführen, sein Reich ordentlich verwalten und sich mit dem Klerus gutstellen, sind entsprechend gute Werte eine Voraussetzung dafür, dass all dies auch gelingt.

So sieht unser Charakterbildschirm aus.

Das Spiel läuft in Echtzeit, wir können es aber jederzeit pausieren, um wichtige Entscheidungen zu treffen. Und das sollte man auch wirklich ausgiebig nutzen!

Als Ressourcen gibt es natürlich Gold (wichtig für so ziemlich alles im Spiel), aber auch Prestige (insbesondere nötig, um die Ländereien zu vergrößern). Frömmigkeit dient im Umgang mit dem Klerus und Bekanntheit stärkt unsere Dynastie.

Vratislav ist Herzog. Er besitzt also einen Titel über ein Herzogtum. Dieses besteht aus mehreren Grafschaften und diese wiederum aus Burgen, Städten oder Bistümern, welche wir mit Gebäuden weiter ausbauen können. Wir kümmern uns um unsere Volkszufriedenheit und bringen die Entwicklung des Landes voran.

Bei maximalem zoom sehen wir unsere Grafschaften im Detail.

Jedes Besitztum muss verwaltet werden. Einige können wir selbst kontrollieren. Aber jeder Charakter hat sein persönliches Limit. Daher benötigen wir Vasallen. Das sind Grafen, Bürgermeister und Barone. Damit sie arbeiten wie sie es sollen, müssen wir sie bei Laune halten. Wir feiern mit ihnen, schenken ihnen erobertes Land oder Geld, geben ihnen einen Sitz im Rat, wie auch immer.

Wollen wir mehr Land und haben zufällig Ansprüche auf Titel, die andere innehaben, können wir unsere Bauern zum Krieg rufen. Besser wäre es, wir haben zusätzlich noch eine kleine Berufsarmee ausgebildet, wie Bogenschützen, Reiterei oder Pikeniere. Wer genug Geld hat, kann Söldner anwerben. Im Glaubenskrieg helfen auch Kriegerorden, soweit vorhanden.

Mehrere Herzogtümer eines Landstrichs ermöglichen den Königstitel. Haben wir auch davon mehrere, können wir uns sogar zum Kaiser ausrufen.

Aber wir dürfen auch unseren Hof nicht vernachlässigen. Dieser besteht aus unserer Familie, unseren Rittern, dem Hofarzt und sonstigen Schmarotzern, ähm, Höflingen. Immer wieder kommen sie auf uns zu und wollen dies oder das. Außerdem erforscht unsere Sippe beständig Technologien in den verschiedenen Mittelalterepochen. Sind wir kulturell führend, können wir hier auch die Richtung vorgeben.

Bisweilen müssen wir uns einschleimen, jemanden verführen, Freunde gewinnen, andere anschwärzen, Rivalen ermorden, Vasallen inhaftieren oder foltern, um an unsere Ziele zu kommen, je nach Charakter, den wir spielen. Die Erbschaftsfolge muss geklärt werden, unsere Kinder brauchen Ausbildung und „wollen“ verheiratet werden. Hierbei lassen sich wertvolle Bündnisse schmieden und die eigene Blutlinie durch entsprechende „Züchtung“ aufwerten. Schließlich haben es die Nachkommen leichter, wenn sie schön, stark und gesund sind. Davon ist einiges zwar ethisch durchaus fragwürdig, macht spielerisch aber eine Menge Spaß.

Kurzer Einblick in mein Spiel

Weil die Regierungsgeschäfte mich allmählich überfordern, wird Ritter Letoslav zur rechten Hand ernannt. Als Folge wird er zum Freund. Um ihn als loyalen Vasallen zu gewinnen, übergebe ich ihm den Titel Herzog von Meißen inklusive dreier Grafschaften. Ich gründe das Herzogtum Mähren und rufe mich selbst zum König von Böhmen aus. Jetzt rücke ich meinem Lehnsherrn, dem Kaiser des Heiligen römischen Reiches, schon ganz schön auf die Pelle. Sage ich mich von ihm los? Oder bleibe ich ein treuer Vasall und diene ihm weiterhin als Ratsverwalter, was mir selbst ein paar Münzen mehr beschert. Erobere ich weiter Gebiete im Osten und vereine die Westslaven, rufe mich gar selbst irgendwann zum Kaiser vom Slavenland aus? Wechsel ich den Glauben und lege mich mit dem Papst an? Gründe ich einen Kriegerorden und versteife mich auf Glaubenskriege?

Kurioses

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